UNESCO Weltkulturerbe Albarracin
Albarracin -Eine der schönsten Städte Spaniens
Unterwegs mit dem Wohnmobil in Aragonien: Ca. 400 km sind von Tremp nach Albarracin – die wir in 2 Etappen mit einem Stopp in Zaragossa „hinter uns bringen“ - wir tauchen wieder in Berge ein. Die Straße windet sich durch ein enges Tal mit schroffen Felsen aus Buntsandstein – ein breites kahles Tal öffnet sich – rechter Hand eine Stadtmauer auf einem fast vegetationslosen Hang.

Das Städtchen mit etwa 1000 Einwohner ist etwas Besonderes: Aufgrund seiner Schönheit und Bedeutung seines historischen Erbes wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist auch „Eine der schönsten Städte Spaniens“. Die Altstadt liegt fotogen inmitten der Sierra de Albarracin auf 1170 m auf dem Sporn eines Felsens in der Biegung des Fluss Guadalavier, der das Dorf fast umschließt. Im Tourist-Office werden wir in deutscher Sprache mit vielen Informationen versorgt, bevor wir die ersten Treppen hinauf in das historische Zentrum laufen.
Die ersten Treppenstufen bringen uns zum Plaza Mayor mit dem heutigen Rathaus, das früher als Markthalle diente. Von einer Balustrade öffnet sich ein Postkartenblick zum gekachelten Turm der Kathedrale und dem Stadthaus mit Holzbalkonen.
Alle Straßen sind eng und verwinkelt, steil und mit sehr malerischen Ecken. Die Gassen mit den bis zu 2 Stockwerken hohen „Wolkenkratzern“ aus rotem Putz, Holz und kleinen Fenstern sind so schmal, dass man kaum einen Blick zum Himmel werfen kann – mit ewigem, kühlendem Schatten für heiße Sommertage. Immer wieder können wir zwischen Häusern wie durch einen Fensterrahmen auf die umliegenden Berge schauen.
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Um die Stadt auf dieser steilen Klippe zu bauen, entstanden kreative und fotogene Lösungen. Die Häuser kleben dicht an dicht und verschachteln sich richtig gehend auf dem steilen Hang in unübersehbaren Gewusel ineinander. Wunderschöne Holzgerüste der Fassaden, die an Fachwerk erinnern, Galerien oder Balkone scheinen die Schwerkraft zu überwinden – und hängen an den Hauswänden.
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Die Farbe fällt uns auch schon gleich beim Blick in die Höhe auf – auf der dem Fluss zugewandten Seite sehen wir „unsere“ ersten hängenden Häuser. Neben der Farbe kennzeichnen Holzbalken, Holzrahmen, hölzerne Träger und Säulen, Holztüren und Holzfenster mit Eisengittern und hölzerne Dachvorsprünge die Architektur. Es lohnt sich, beim Schlendern durch die Gassen die schönen Details zu erforschen und als Foto „mit nach Hause zu nehmen“.
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Ein großer Teil ihres Charmes verdankt die Stadt ihrer rötlichen Farbe namens Rodeno. Das Baumaterial der meisten Häuser und Bauwerke stammt aus der Sierra de Albaracin: rötlich farbige Steine und roter Gips, einer Mischung aus normalem Gips und Eisenoxid, wie man es rundherum in den Bergen findet. Der Gips „färbt“ nicht nur alle Fotos der Besucher terrakottafarben, sondern soll auch eine bessere Haltbarkeit aufweisen als festeres und widerstandfähigeres Baumaterial.
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Der Blick auf die merkwürdige Form der Casa de la Julianeta vom Arco de Medina aus ist einmalig – und tausend- wenn nicht schon millionenfach fotorgrafiert.
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Die komplette Stadt wurde 1961 zum Nationaldenkmal Spaniens erklärt. Und obwohl die Bevölkerung zum großen Teil vom Tourismus lebt, fällt beim Gang durch die Gassen auf, dass alles das fehlt, was uns in anderen schönen Städten immer stört: Keine bunte Werbung, keine farbenfrohen Plakate, keine Blumendekoraktion, kein Flimmern von digitaler Werbung, keine Restaurants auf der Straße, keine Souvenirläden mit Postkartenständen und Andenken aller Art, keine Boutiquen mit Hüten, Socken, Hosen Kleidern und Unmengen von T-Shirts mit „Albarracin-Aufdruck“ …. Hotels und Restaurants sind durch kleine stilgerechte Schilder gekennzeichnet, die gut sichtbar trotzdem nicht hervorstechen. Wir wandeln durch einen wunderschönen historischen Stadtkern mit mittelalterlichem Flair!