Von Saint-Lary-Soulon nach Bielsa
Reise von den französischen in die spanischen Pyrenäen
Nur 32 km – dann haben wir unser Winterdomizil Spanien erreicht. Davor liegt die serpentinenreiche Straße D 929 zum Tunnel Aragnouet-Bielsa.
Noch ist der Himmel wolkenverhangen – kleine Fenster öffnen sich während der Fahrt und lassen uns immer wieder einen Blick auf die imposante Berglandschaft der Haute Pyrenees – die französischen Pyrenäen – werfen. Der Himmel lichtet sich und wir haben freie Sicht auf den Tunnel Aragnouet-Bielsa. 1976 wurde der internationale Tunnel in Betrieb genommen, der durch das gewaltige Bergmassiv gesprengt wurde, das sich wie eine Wand vor uns erhebt und den Weg versperrt.
Der Eingang des Tunnels auf der französischen Seite liegt auf 1821 m – so hoch, dass er im Winter oft gesperrt ist. Auf der spanischen Seite mündet der Tunnel auf 1664 m – 1298 m des Tunnels liegen auf der spanischen und 1821 m auf der französischen Seite. Die Durchfahrt ist durch eine Ampel geregelt, die jede 11 Minuten umschaltet – kein Gegenverkehr zu erwarten. Nachts ist das Durchfahren von Fahrzeugen über 3.5 to verboten - also für uns - wir wollen ja eh bei Tageslicht die Landschaft genießen.
Wir kommen “just in time” - haben kaum Zeit, uns ein wenig umzuschauen – schon schaltet die Ampel auf Grün und der aufgestaute Konvoi begibt sich in die beleuchtete Röhre.
Anfang September 2024 war auch diese Verbindung zwischen Frankreich und Spanien unterbrochen - wie der Somport-Pass und Tunnel - war durch die gewaltigen Unwetter auch diese Straße blockiert. Auf der spanischen Seite wird noch weiterhin fleißig an abgebrochenen Fahrbahnen der A 138 repariert.
Nun fahren wir auf der wieder hinunter auf 1026 m - entlang des Rio Cinca, der sich durch eine enge Schlucht zwängt - nach Bielsa, einem 480 Seelen-Dorf mit einem Wohnmobilparkplatz.
Der Ort lebt vom Tourimus und scheint fast ausgestorben – bis auf einen kleinen Supermarkt – hier gibt es Wein gleich vom Fass, den wir probieren und uns gleich davon abfüllen lassen.
Ein kleiner Spaziergang zum Mirador de Bielsa führt uns durch einen feuchten Herbstwald mit famosen vermoosten Baumstämmen bis zum kleinen Stausee und Ausblick auf einen von Geiern umkreisten Berggipfel.
Der Wetterbericht avisiert uns einen sonnigen Wandertag vor einem kleinen Wintereinbruch - daher bleiben wir hier nur eine Nacht.