Spektakuläre Berg in der Sierra de Armantes
Arizona liegt um die Ecke von Calatayud
Bei unserer Wanderung zur Burg „Castillo Mayor“ in Calatayud schauen wir nach Norden in eine scheinbar unendliche bewaldete Hügellandschaft. Neugierig fragen wir im Tourismusbüro nach Wanderwegen in der Region: Eine schöne Wanderung sei der 20 km lange Rundweg zum Cruz de Armantes und Mirador los Castillos
– puh, auf eine solch lange Strecke haben wir eigentlich keine Lust. Könnte man mit einem Roller nicht ein Stück näher heranfahren, um die Wanderung abzukürzen? Dann nehmt die alte Straße nach Soria – nach etwa 4 km biegt ihr links in eine Pinienallee. Ab hier fahrt Ihr etwa 6 km über eine Sandstraße bis zu einer Infotafel – dann geht es zu Fuß weiter.
Gesagt – getan – so machen wir es. Am Morgen zeigt das Thermometer 4 ºC – wir warten auf wärmende Sonnenstrahlen bis 11.30 Uhr. Dick vermummelt mit doppelten Hosen, dicken Handschuhen und 3 Jacken übereinander fahren wir los – die Helme schützen den Kopf vor der Kälte – dadurch „erfrieren“ wir nicht. Nach einer kleinen Irrfahrt durch die engen Einbahnstraßen und Gassen der Stadt haben wir einen Weg in die richtige Richtung gefunden und gelangen auch auf den Camino Antigua Soria, finden die Pinienallee und „reiten über die Piste“ zum Wanderstart.Wir schälen uns aus unserer Bekleidung, die uns schön warm gehalten hat, verschnaufen und genießen unser mitgebrachtes warmes Mittagessen, bevor wir auf Wanderschaft gehen.
Die Landschaft sieht vielversprechend aus – vom Picknickplatz aus schauen wir auf den Tafelberg „Los Castillos“ – mal gespannt, wo der Rundwanderweg uns hinführt. Um es vorweg zu nehmen – es wird spektakulär!
Wir beginnen unsere Wanderung auf einem breiten Fahrweg, steigen dann durch eine kleine Schlucht und kommen auf einen Pfad mit phänomenaler Aussicht auf den Cerro de la Muňeca unter uns.
In Wanderrichtung liegt der Cruz de Armantes mit einer schroffen Steilkante - langsam aber sicher nähern wir uns der Steilkante, deren Formationen klarer und sichtbarer werden.
Ein Zwischenpunkt unserer Rundwanderung ist der Aussichtpunkt Cruz de Armantes an der vielschichtigen Felsenkante.
Der Himmel bewölkt sich und es kommt ein kalter Wind auf. Am Mirador Cruz de Armantes angelangt, werden wir überrascht. Nicht nur durch den phantastischen Blick nach Norden zur Gebirgkette Moncayo - rechts von uns erhebt ich der gewaltige erodierter Tafelberg „Los Castillos“ aus der Tiefe.
Nur woher kommt die eigenartige Bezeichnung „Armantes – Bewaffnung“ für die Sierra? Aus der Vergangenheit ist mündlich überliefert, daß in dieser Gegend früher Banditen hausten und man sich dagegen mit Waffengewalt habe schützen müssen. Das ist heute zum Glück nicht mehr so!
Wir rasten und genießen dieses tolle Wanderziel – herrlich! Das Wolkenband zieht weiter, die Sonne färbt den Himmel blau und die Landschaft leuchtet in bunter Farbpalette.
Ein kleiner Pfad führt uns zurück von der Felsennase, nun geht es langsam wieder hinab und in einen Kiefernwald – da werden wir wohl bald wieder am Startpunkt sein – denken wir und freuen uns über die schöne Tour. Aber der Höhepunkt liegt hinter dem Wald versteckt:
Der Aussichtspunkt „Castle Hill“ - überwältigt bleibt uns bald die Luft weg.
Der Erosionsprozeß der Erdkruste im Calatayud-Becken schafft eine phantasievolle Landschaft mit spektakulären „Burgen“
Zu unserer Linken erhebt sich 200 m aus der Hochebene die Flanke des 966 m hohen Cruz de Armantes.
Wir schauen auf eine phantastische Felsburgenlandschaft der Tafelberg Los Castillos mit 929 m zu unserer Rechten, eine Senke in der Mitte und links die kleine Burg Castillejos mit 862 m.
Die rötlichen geologischen Formationen lassen in unserem Kopf die Bilder des „Monument Valley“ entstehen - auch wenn wir nicht dort waren und es nur aus Reiseberichten kennen. Wie gut, daß wir nicht extra nach Arizona fliegen müssen.
Wandertrack: 6 km , Min Höhe 832 m, Max. Höhe 968 m