Durch die Hölle? Tolle Landschaft im Falkensteiner Wald
Wanderung bei Falkenstein durch das Naturschutzgebiet Hölle
Nicht weit von Furth im Wald entfernt liegt der „Vordere Bayerische Wald“ als Tor zum Bayerischen Wald. Der „liebliche“ Teil ist der Falkensteiner Wald, der eine Überraschung für uns bereithält: die Hölle. Auf den ersten Blick sieht man es den bewaldeten Bergrücken nicht an – aber sie sind im wahrsten Sinne des Wortes „steinreich“.
An den Parkplätzen des NSG Hölle in Postfelden parken wir unser Wohnmobil, auf dem wir auch übernachten. Herrliche Stille umgibt uns – Amseln singen und Sperlinge zwitschern – der Kuckuck ruft.
Über Jahrhunderte haben die Landwirte dem einst dichten Bayerwald einzelne Äcker abgerungen. Intensive Landwirtschaft war auf dem steinigen Boden nie möglich. Schöne Ausblicke auf weite Landschaften mit blühenden Wiesen, die sich mit schattigen Wäldern abwechseln, bescheren uns eine abwechslungsreiche Wanderung.
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Unsere erste Tour von 5.7 km und 192 Höhenmetern unternehmen wir durch das von grünem Land und Wald geprägte Gelände .
Spaziergang im Naturschutzgebiet durch die Hölle
Das Highlight des Naturschutzgebietes Hölle erwandern wir am folgenden Tag. Es geht "in die Hölle" zum Bach, der bei Wörth in die Donau fließt. In vielen Windungen bahnt sich der Höllbach seinen Weg durch tiefe, felsige Waldschluchten im Wechsel mit weiten, bunt blühenden Wiesentälern.
Wir haben keine Wanderstöcke dabei - kurzerhand entstehen aus trockenen Ästen Trekkingstöcke Plötzlich bewegen sich schwarze Gestalten zwischen den Bäumen am Höllbachufer. Zwei urig verkleidete Gestalten haben sich dem Thema Hölle angenommen und sich mit furchterregenden Kostümen als Höllengeister verkleidet. Als Schreckgespenster treten sie auf Mittelaltermärkten auf und sind hier „in der Hölle“ für Fotoaufnahmen wegen der tollen Location.
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Beim Eintritt in das Naturschutzgebiet Hölle wird aus dem sich sanft in einem Wiesental schlängelnden Bach ein wilder Gebirgsbach, der ein Blockmeer aus mächtigen Granitblöcken durchströmt. Riesige Felsblöcke türmen sich übereinander und scheinen den Bach zu unter sich zu begraben.
Auf den Steinen sehen wir seltene Moose und Flechten, manche davon sollen über 300 Jahre alt sein. Wir stapfen weiter durch den lichtdurchfluteten Wald - Buchfinken trällern ihre Melodien - und begeistern uns an den moosüberwachsenen wild durch- und übereinander gewürfelten Felsbrocken. Meterhohe Gesteinsformationen, riesige Granitblöcke, im Felsen eingewachsene Bäume, der sich durch Felsengestein zwängende Höllbach – wohin wir auch blicken, sehen wir markante Felsformationen.
Die imposanten, sog. Wollsackverwitterungen bilden sich durch die Verwitterung aus dem vor twa 320 Mio Jahren entstandenen Granitgrund. Eine Besonderheit der Gegend ist der „Lindenblockschuttwald“. Die zahlreichen Linden können – anders als Fichten und Buchen – Hochwasser und Eisgängen standhalten.

Der Rundweg bringt uns weiter über eine Brücke auf die andere Seite des Baches entlang kleiner Wiesen, an denen wir an Baumstämmen die Spuren von Bibern entdecken.
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Nach 4.2 km und 117 Höhenmetern haben wir sie umrundet - „die Hölle“ - eine tolle Überraschung verbirgt sich hier im Falkensteiner Wald.