Wohnmobil Reisebericht Griechenland Aigio

    Von Lefkada nach Aigio auf der Peleponnes

    Flamingos beobachten in den Wetlands von Aliki – Aigio

    Wetterkapriolen sind angesagt. Regen und Sturm – wir ziehen mit unserem Wohnmobil weiter gen Süden zur Peleponnes. Von Lefkada geht es erst über Landstraßen und dann auf die Autobahn „Ionia Odos“ zur zweitlängsten Schrägseil-Hängebrücke der Welt „Rio Andirrio“, die auf 4 Pylonen und mit einer Länge von ca. 2.8 km das griechische Festland mit der Peleponnes verbindet.

     

    haengebruecke rio andirrioDie erste Idee, über das westliche Ende des Golfs von Korinth eine Brücke zu bauen, stammt aus dem Jahr 1880 von Charilaos Trikoupis – auch Namensgeber für die offizielle Bezeichnung der Brücke - doch die technischen Schwierigkeiten, diese in einem Erdbebengebiet zu konstrurieren, erwies sich damals als unmöglich. Etwa 100 Jahre später - 1998 erfolgte der erste Spatenstich – die Eröffnung erfolgte mit dem Fackellauf des olympischen Feuers im August 2004 zu Olympischen Spielen.

    Rosa Flamingos in der Lagune von Aigio

    Auf der „Aftokinitodromos 8“ wählen wir die Ausfahrt Aigio, um zum Wohnmobil Parkplatz am Golf von Korinth hinter einer Lagune zu gelangen. Die Lagune „Wetlands von Aliki“ ist voller Leben. So um die 200 Flamingos leben hier bis zu ihrem Aufbruch in ihre Brutgebiete Anfang Februar und faszinieren uns für 3 Tage. Warum? Der Wettergott spielt mit Wolken – mal weiß mal dunkelgrau oder fast schwarz – lässt es ordentlich regnen und nur hin und wieder darf die Lagune durch Sonnenstrahlen für kurze Zeit in sprühenden Farben funkeln. Während dieser "schaurigen" Zeit bieten uns die Rosaflamingos der Lagune von Aigio (Egio) ein wunderbares Schauspiel.

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    Die geschlossene Lagune von ca. 180 Hektar wird von Regenwasser gespeist – im Sommer trocknet sie zum großen Teil aus. An Regen ist zur Zeit kein Mangel – also ist sie gut gefüllt und scheint den Flamingos „Phoenicopterus“ gut zu gefallen.

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    Die rosa Farbe des Gefieders entsteht durch die Aufnahme von Carotinoiden mit der Nahrung und ist vor allem in planktonischen Algen enthalten. Da die verhältnismäßig großen Vögel fast nur von kleinen oder sehr kleinen Organismen leben, sind sie gezwungen, fast ständig nach Futter zu suchen - Tag und Nacht hören wir das Geschnatter.

    Gut beobachten können wir ihre mühsame Futtersuche: Sie durchschreiten  gemächlich das flache Gewässer und „durchseihen“ den Schlamm und das Plankton unter Wasser durch ihren „Seihschnabel“, deren Funktion mit den Barten der Bartenwale vergleichbar ist.

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    Eine „Technik“ erstaunt uns immer wieder: Das sog. „Stamping“ - die Flamingos halten ihre Schnäbel unter Wasser und bewegen sich drehend unter schnellen, stampfenden Fußbewegungen auf der Stelle und „stampfen“ dann langsam weiter. Dann taucht der S-förmig gebogene Hals für eine Weile auf, streckt sich und dann senkt sich der Kopf wieder ins Nass. Hin und wieder kommen sich einige Flamingos in die Quere, dann attackieren sie sich gegenseitig mit ihren Schnäbeln.

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    So gegen 10 Uhr am vormittag entsteht in der Gruppe, die sich bei uns am nächsten aufhält, oft eine lange Pause – unbeweglich auf einem Bein, das zweite mit einem „Arretiermechanismus“ unter das Gefieder geklappt und auch den Seihschnabel darin versteckt, verharren große Gruppen regungslos, während einige „Aufpasser“ um sie herum weiter fressen und -  so vermuten wir - Wache halten.

    Wie schade, dass wir kein Fernglas und keinen Foto-Apparat mit Teleobjektiv haben – wir hätten bestimmt mehrere 1000 Fotos „geschossen“.

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