Wohnmobil Reisebericht Norwegen - Floroe

    Florø – die Stadt und das Wetter

    Entspannte Tage in Florø bei typisch norwegischem Wetter

    Sogn og Fjodane heißt der Landstrich, in dem das Industriestädtchen Florø außerhalb der Touristenströme liegt. Leider ist die Region ist immer wieder mit starkem Regen und Schlechtwetterphasen “gesegnet” - aber auf der Wetterkarte sieht es im Moment in ganz Norwegen sehr nass aus. 

    Es ist für die Metereologen schwer, das Wetter in der Norwegen vorher zu sagen - aber eines sei sicher - am regenreichsten ist die Westküste - also auch Florø. Regen satt wird avisiert - ohe je, das kann ja "heiter" werden - und tatsächlich ist es so, zwischendurch gibt es immer wieder heitere Phasen, die wir ausnutzen. Kaum sehen wir eine Wolkenlücke und ein kleines blaues Fenster, machen wir uns daher auf den Weg zur Entdeckungstour in Florø.

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    Nicht weit ist es bis zu den 2 Süsswasserseen Storevatnet/Litlevatnet, die in ein Wegenetz um den “Hausberg” Storeasen/Litleasen mit einigen Wanderwegen einbezogen sind. Das tolle an diesem Weg sind die Panorama-Aussichten, für die es sich lohnt, mit Regenschirm loszustapfen.Das scheint als Waffe gewirkt zu haben, denn die Wolken reißen noch weiter auf – und ein strahlend blauer Spätnachmittag beschert uns sommerliche Temperaturen.

    wohnmobil reisebericht norwegen Floro

    Wir finden unseren ersten Geocache und freuen uns über eine Infotafel über die Stadtgeschichte mit perfekter Aussicht auf die vorgelagerte Inselwelt. Ein kleiner steiler Aufstieg belohnt uns mit einem besonderen Aussichtspunkt auf die Stadt - einem Wassertank mit Geschichte: Der Tank wurde einst gebaut, um ausreichend Wasserdruck für die Heringsölfabriken der “Heringsstadt Florø” bereitzustellen - dafür wurde das Wasser aus dem Lillevannet hochgepumpt. “Genießen Sie die Aussicht und lassen Sie die Seele baumeln” - so steht es geschrieben – das ist eine gute Idee.

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    Die Stadt und der Storevatnet liegen zu unseren Füßen, direkt gegenüber reckt sich der 292 m hohe Brandsøy – den wir bei sonnigem Wetter erwandert haben - und das wolkige Hinterland.

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    Heute lebt die Stadt nicht mehr vom Hering sondern von der Ölindustrie mit der Versorgung , dem Bau und der Reparatur von Schiffen, Ölplattformen oder auch Offshore-Windkraftanlagen. Einen großen Stellenwert in der Region Sogn og Fjodane hat die Fischindustrie – 50 000 Lachse aus den Fischfarmen der Fjorde werden täglich in der Fischfabrik verarbeitet - eine Menge von 11 LKW Ladungen. Schon nach 2 Tagen kann der norwegische Lachs in Singapur serviert werden – so lesen wir in der Hafenzeitung.


    Galeere SWANHILD

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    Im Stadthafen liegen wenige Segelboote auf der Durchreise – die historische SWANHILD hat hier ihren Liegeplatz. Die 25 m lange und 120 Tonnen schwere Galeere wurde 1889 gebaut und verkehrte damals als Frachtensegler mit Fisch und Salz zwischen Kristiansund und den Lofoten.

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    Erst Mitte der 1930er Jahre wurde ein Motor eingebaut – mittlerweile nach mehreren Restaurierungen -  können 2 Motoren mit 180 PS das Schiff antreiben, das von 1985 bis 1988 die Welt umrundete. Wir schauen uns den Oldtimer vom Steg aus an – fast keine neue Technik zu erspähen, alle Blöcke und Umlenkrollen aus Holz – alles kräftig und gut gepflegt – achh, man könnte doch mal mitsegeln....  

    Galeas Loyal

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    Einige Tage später entdecken wir am Kai die 36 m lange  Galeas LOYAL - aus dem Jahr 1877, die von Knut Johannessen Nes oder „Gjøra-Knuten“, wie er umgangssprachlich genannt wurde, gebaut wurde. Das ist der Mann, der die Hardanger-Jagd weltberühmt gemacht hat, weil er auch die GJØA gebaut hat, mit der Roald Amundsen durch die Nordwestpassage fuhr. Die LOAYAL bereiste die Nordmeere und transportierte 900 Heringsfässer von Island bis nach St Petersburg, nach Spanien und Portugal. Loyal ist auch mit Felsenfischen um Kap Hoorn nach Chile gesegelt und nach mündlichen Quellen soll sie auch beim Transport des Kupfers zur Freiheitsstatue in New York geholfen haben


    Wir reißen uns los und schlendern die Straßen entlang, in denen wir kleine Skulpturen finden, die Florø verschönern und von ihrer Geschichte erzählen.

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    So die Statuengruppe "Eric" – die von Dafinn Uleriksen, Atle Svardal und Sigrun Solberg erzählt, die als Widerstandskämpfer und Agenten im 2. Weltkrieg nach Shetland flohen und dort für den Britischen Geheimdienst arbeiteten. Die Figuren stehen im Park gleich neben der weissen Holzkirche von 1882 – im Kirchenschiff schwebt ein Schiffsmodell, wie so oft in Kirchen Norwegens.

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