Wanderung zum größten Gletscher des Jotunheimen Gebirges
Gletscherwanderung Boverbrean an der Sognefjellroute
Am Sognefjellvegen sehen wir Gletschereis funkeln – ob es wohl eine Möglichkeit gibt, dorthin zu wandern? Wir schmökern in unserem Wanderführer für Jotunheimen und werden fündig.
An der Berghütte Krossbu im oberen Boverdalen startet unsere Wanderung zum Boverbrean Gletscher. Rote T-Markierungen weisen uns den Weg, der anfangs über das ebene Gelände des Bovertales im grasig-felsigen unteren Hang des Tales führt. Der Gletscher selbst ist erst im Tal nicht mehr zu sehen – aber sein Schmelzwasser bewässert den Grund.
Wir laufen über rustikale Laufplanken, waten auf kleinen Steinchen durch Matsch und springen manchmal von Stein zu Stein. Je höher sich der Pfad windet, desto trockener wird der Untergrund. Das graufarbene Schmelzwasser rumort und tost durch eine kleine Schlucht und schon wir laufen durch Geröllfelder mit beeindruckendem Gletscher- und Gipfel-Aufblick.
Am Borverbrean-Steig warnt ein Info-Schild vor den Gefahren des Gletschereises, das durch verborgene Spalten lebensgefährlich sein kann. Also ist das ewige Eis nicht mehr weit entfernt: über glattgeschliffene Felskuppen der Moräne klettern wir eine Anhöhe hinauf und stehen am Fuß des Boverbrean Gletscherarmes.
Von großen Rissen und Furchen durchzogen glitzert das Eis, das von einer grauen Schicht aus Firn und Schnee mit Gesteinstaub bedeckt ist, und wir hören das Tropfen, weil es schmilzt – manchmal sogar ein dumpfes Geräusch, als würde sich etwas bewegen. Also besser an der Seite noch ein Stück hochklettern – und nicht in Abrutschrichtung des Eises, man weiss ja nie!!
Die Moräne aus festen Felsen mit Geröll und Kies ist leicht zu begehen, da unsere Wanderstiefel super griffig und rutschfest sind.
Nach einer Weile können wir die weite Breite des Boverbrean-Gletscherarmes erfassen, einem Teil des Smorstabbrean , dem mit 14 km² größten Gletscher des Jotunheimen Gebirges, der wie ein entspannter Riese langsam aus dem Hochgebirge in die Täler gleitet. Dieser Plateaugletscher entsendet mehrere Arme – und einer davon ist der Boverbrean im Quellegebiet des Bovre Flusses, den wir bestaunen.
Das Wetter war heute morgen sehr bewölkt, aber im Laufe des Tages lockert es ein wenig auf und hin und wieder verleiht der strahlende Sonnenschein dem Gletschereis die wunderbare bläuliche Farbe.
Wir genießen und bewundern den Anblick der Eismassen aus einer sicheren Entfernung.
Die teilweise blaue Färbung des Eises in unterschiedlichen Schattierungen ist ein magischer und verlockender Anblick.