Wohnmobil Reisebericht Griechenland Königsgräber Vergina

    Museum Tipp Nord - Griechenland: Königsgräber von Vergina

    Königliche Grabstätte des antiken Makedonien in Vergina

    Das Wetter schlägt um – das Tief „Eva“ ist über der Adria und zieht gen Osten – Unwetterwarnung in Griechenland. In Metsovo sind Regen und 6 Grad Tagestemperaturen angesagt – wir entscheiden uns für die Weiterfahrt nach Vergina.

    autobahn a2Die Straßenführung zur Auffahrt der Autobahn 2 „Egnatia Odos“ in Metsovo gleicht einem Schlangennest – ein Kehrtunnel ist im Autobahnzubringer, um den Höhenunterschied zwischen der Landstraße und der A 2 zu überwinden - in schwindelnder Höhe überqueren wir die 539 m lange Metsovitkos Brücke und tauchen in 3 Tunnel, dadurch unterqueren wir tief im Berg den Katara-Pass. Die Egnatio Odos (wie die römische Via Egnatia, die den Balkan durchquerte) führt weiter durch schwieriges Gelände – das Pindos-Gebirge wird durchlaufen, große Brücken spannen sich über Flüsse, dann erreichen wir das Vermio-Massiv und erhaschen immer wieder einen Blick auf den Fluss Aliakmonas. 18,5 km Tunnel Durchfahrten liegen auf unserer Strecke, dann verlassen wir die A2 und überqueren den Aliakmonas-Stausee auf einer schmalen Brücke.

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    Antike Königliche Gräber in Vergina

    In Vergina parken wir in der Nähe der Ausgrabungen mit Blick auf die im Dunst liegende zentralmakedonische Tiefebene. Eigentlich wäre Vergina ein kleines und unbedeutendes Dorf, wenn nicht 1977 einem griechischen Archäologen ein sensationeller Fund gelungen wäre: Ein von Grabräubern unberührter, großer Tumulus mit 4 Gräbern der antiken Stadt AIGAI – früher Hauptstadt des Makedonischen Reiches.

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    Um die Königsgräber zu schützen wurde 1993 eine Kuppelhalle errichtet - das die antiken Denkmäler schützt und dabei konstante Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen aufrecht erhält – und wieder mit Erde und Grad überdeckt und zeigt annähernd das Bild des einstigen Tumulus. Von außen sieht man daher nicht viel – ein Grabhügel von ca. 100 m Durchmesser und 12 m Höhe, in den man durch einen modern gestalteten Eingang ins Innere an seine Sehenswürdigkeiten gelangt, das wahrhaft Gänsehaut verspricht: wir steigen in die hervorragend erhaltenen Königsgräber aus der Zeit Alexanders des Großen uns seines Vaters Philipp II.

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    Das riesige Kuppelgewölbe ist punktuell beleuchtet – Fresken und Vitrinen schimmern mystisch in der Dunkelheit – Rampengänge führen uns vor die monumentalen Eingänge der unterirdischen Grabgewölbe von Philipp II. (Vater Alexander des Großen), Alexander IV. und Persephone. Die Frontfassaden sind mit Säulen und Ziergiebeln verziert und mit Wandmalereien geschmückt. Die Zugänge verschlossen Doppeltore aus Marmor, deren skulptierte Bänder und Nieten Bronzetore nachahmen und riesige Steinquader bilden die Mauern. Da das Grab nie ausgeraubt wurde, können die Grabbeigaben in ihrer vollen Schönheit bestaunt werden:

    Die goldene Larnax (Gebeinkasten), in der die Skelette aufbewahrt waren, mit einem 16-strahlingen Stern ebenso wie der goldene Eichenkranz Philipps sind effektvoll ausgeleuchtet. Eine zweite goldene Larnax der Königin schmückt ein goldener Myrtenkranz mit applizierten Bienen.

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    Einmalig ist auch ein Purpurgewebe, ein eiserner Harnisch mit goldenen Bändern und Löwenköpfen, goldene Köcher, Beinschienen aus Bronze, Elfenbein-Porträtköpfe, Krüge, Becher, Sterbebetten aus Gold- und Elfenbein – alles ist phantastisch gut erhalten.

    Ein riesiges Wandgemälde zeigt die Entführung von Persephone durch den Gott der Unterwelt – ein einzigartiges Beispiel antiker Malerei sowie eine der wenigen erhaltenen Darstellungen der alten mystischen Ansicht des Jenseits.

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    Beim Rundgang staunen wir über die prächtigen Grabbeigaben – irgendwie ist deren Alter von über 2500 Jahren unvorstellbar und die Kunstfertigkeit der Antike überwältigend.

    Wie schön, da0 das Fotografieren– ohne Blitzlicht – erlaubt ist, auch wenn die Bilder dadurch nicht perfekt sind.

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