Hamburger Hafengeburtstag 2023 – Brunch und Sail
Mitsegeln auf dem weißen Dreimast-Schoner Minerva
Der Dreimast-Schoner MINERVA lockt uns am Sonntag zum 834. Hafengeburtstag Hamburg auf eine Brunchfahrt. Flott mit der U-Bahn durch die Stadt zu den Landungsbrücken - ab dort zu Fuß zum Anleger Altona Fischauktionshalle, dem Liegeplatz des Schiffes.
Der Dreimast-Gaffelschoner von 1935 hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich und hat schon viele Meere bereist. Mit seinen 49 Metern Länge, dem weißen Rumpf und einer Segelfläche von 550 m2 haben wir ihn auf Bildern schon bewundert, heute verblasst seine äußere Schönheit leider ein wenig....
Das Wetter ist grau und sehr kühl – da verkriechen wir uns erst einmal in die Kajüte und schauen beim Auslaufen durch die Fenster. 2 Segel werden gehiesst – ein bisschen wenig für unser Gefühl – es wird also wohl doch eine Motorfahrt – die Segel sind also eher Optik – nun ja...
 |
 |
 |
 |
Das Brunch-Buffet wird eröffnet und wir steigen eine steile Treppe in den Schiffsbauch hinunter – eine bunte Auswahl an nett dekorierten Leckereien für ein 2. ausgiebiges Frühstück wartet auf uns. Wir setzen uns gemütlich unter Deck und probieren Kartoffelsalat bis zu Fischhappen, bevor wir uns gestärkt und gewärmt an Deck begeben.
Schon sind 1,5 Stunden vergangen und die MINERVA kehrt um und fährt von Blankenese aus wieder zurück. Der Hamburger Stadtteil ist ein Wohnort für "Besserverdienende" – kleine Land- und Herrenhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert verschönern das Panorama vom Wasser aus.
Auf der Elbe herrscht reger Schiffsverkehr – Ausflugsschiffe, Fähren, Raddampfer, Windjammer, Eisbrecher, Segelschiffe aller Art sind unterwegs – die Dreimastbark ARTEMIS, die ELBE 3 und der Eisbrecher vom Museumshafen Övelgönne, das riesige unbeladene Containerschiff SANTOS EXPRESS, das Museumsschiff CAP SAN DIEGO...
Puh – der Wind ist so kalt – keine Sonne in Sicht – ob wir wohl mal zum Steuerstand klettern und dem Skipper über die Schulter schauen dürfen? Wir steigen die steilen Stufen zum Steuerhaus hinauf, öffnen vorsichtig die Tür und fragen..... ja gern, kommt nur herein. Das gefällt uns – wir begutachten das Steuerhaus und die Instrumente, schnacken mit dem Schiffsführer und lauschen den ununterbrochenen Gesprächen vom Funkgerät auf Kanal 74 – dem Hafenkanal Hamburg. Es ist höllischer Verkehr im Hafen – jetzt legt auch noch ein Riesenpott ab und dafür wird der Bereich Köhlbrand komplett gesperrt! Alle Boote fahren dicht auf, um den Sperrbereich zu verlassen – auf dem AIS wimmelt es nur so von Signalen – wie gut, dass wir nicht steuern müssen.
Kurz vor der Elbphilharmonie dreht die MINERVA in einer Lücke um 180 Grad, schippert entlang der St. Pauli Landungsbrücken und legt dann gekonnt wieder am Anleger vor der Fischauktionshalle an.
