Moin Hamburg – Hafenmuseum Schaudepot Schuppen 50A
Der Hamburger Hafen von damals bis heute - Hafenarbeit, Güterumschlag und Schiffbau
Mit der S-Bahn fahren wir an die südliche Elbeseite nach Veddel – dann steigen wir in einen historischen Bus 856 und erreichen das Hamburger Hafenmuseum Schuppen 50A in den letzten alten kaiserlichen Hafenanlagen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg.
Im Schuppen 50 am Bremer Kai finden wir viele Erinnerungen aus der Geschichte des Hamburger Hafens. Bis Ende der 1960er Jahre wurden hier die Seeschiffe aus Südamerika be- und entladen. Der Schuppen mit roter Backsteinfassade ist in Holzbauweise errichtet – eine schnelle und kostengünstige Bauweise – und auch im Falle eine Brandes schnell wieder aufzubauen.
In einem bunten Chaos von 2500 qm verbergen sich 10 000 Schaustücke, auch auf Hochregalen deponiert oder an der Decke aufgehängt. Wir entdecken Themen wie Hafenarbeit, Güterumschlag und Schiffbau bis zum Container, der das Ende der Stückgutumschlages bedeutete. Das „alte Hafenleben“ mit einer immensen Anzahl von Andenken an den Hafen und die Seefahrt fasziniert uns. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Arbeiten und Berufe im Hafen von 1800 bis heute. Im alten Stückguthafen landeten Importe aus aller Welt – alle Waren wurden inspiziert, bevor sie an Land durften, um weiterverarbeitet oder transportiert zu werden. Noch nie haben wir gehört von Berufen wie Fruchtpacker, Pansenklopper, Korn-Umstecher, Kautschuk-Quartiersmann:
Fruchtpacker untersuchten die importierten Früchte auf Verderb, öffneten und verschlossen die Kisten fachgerecht. Seine Kleidung: weiße Schürze, Fruchthammer, Nagelzieher und Nägeln in allen Größen. Beim Umpacken zahlte der Verschiffer, wenn der Anteil an verdorbenen Früchten über 5 % lag, bei unter 5% zahlte de Importeur.
Ein Panzenklapper (Pansenklopper) reinigte die dick eingesalzenen Tierfelle und Tierhäute vom losen Salz. Zur Schonung der Fellseite waren die Bündel mit der vom Tierkörper abgezogenen Seite mit dickem Salz bestreut, um sie gegen Druck, Wärme und Feuchtigkeit wie Fäulnis und Verderb zu schützen. Ihgitt- schmutzig und „geruchsintensiv“ ist wahrscheinlich keine Beschreibung für diese mit „Schietgeld“ - einer 15 %igen Schmutzzulage - bezahlten Schwerstarbeit.
Im Hafenmuseum spannt sich der Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart - Was alles zur Arbeit von Hafentauchern gehört und wie sie ausgestattet sind, alte Funk- und Morsestationen, Ausstellungsstücke zum Holzschiffbau so um 1890, Verpackungs- und Ladetechnik, Containerschiffbau, neue Hafenanlagen …...
Am Kai neben dem Schuppen liegt die Viermast-Bark PEKING – leider haben wir keine Führung vorgebucht. Der Dampf-Schwimmkran „Saatsee“ von 1920 und der Schutendampfsauger SAUGER IV sind für Besucher geöffnet – auf den beiden dürfen wir herumklettern.