Von Bayern nach Dänemark zur Fähre in Hirtshals
Fehlersuche im Wohnmobil – Die E-Box und die Lithium-Batteriebank
Es ist geschafft – die neuen Pässe sind eingetroffen, das Wohnmobil kommt repariert aus der Werkstatt – auf nach Norwegen.
Doch so einfach ist es dieses mal nicht – ein seltsamer elektrischer Fehler hat sich in das 12V-Netz eingeschlichen und macht uns das Leben schwer. Wir vermuten, es geschah in der Werkstatt, die die Staubmanschetten der Vorderachse ausgewechselt haben, auch wenn es uns unerklärlich ist, denn es handelte sich um eine rein mechanische Tätigkeit. Auf jeden Fall meldet die E-Box einen 230 V Anschluss-Fehler, kaum wird der Zündschlüssel gedreht und es schalten sich zudem die Innenlampen „wie von Geisterhand“ an. Nun ja, das nehmen wir nicht so richtig ernst..... Was wir noch nicht wissen: Das ganze Spektakel bedeutet viele Arbeitsstunden, um die Ursache zu suchen und doch noch nicht zu finden.
Also auf nach Dänemark: 900 Kilometer Autobahn sind es bis Flensburg – eine fast Baustellen freie Strecke ohne Stau verleitet uns, sie in einem Rutsch zu bewältigen.
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Am nächsten Morgen ergattern wir einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz am Citti Park, gehen ein wenig einkaufen und fahren mit dem Roller in die Stadt zu einem Waschsalon. Es wird bannig heiß - 28 Grad im Schatten, das Womo-Thermometer zeigt schon über 30 Grad an. Daher wollen wir es ein paar Meter unter einen Baum in den Schatten zurücksetzen. Doch oh Schreck: Der Motor springt nicht an! Die Spannung der Starterbatterie wird nachgemessen: 7 V - sie ist „hinüber“. Eingebaut 2022 ist sie defekt?
Direkt neben dem Wohnmobilstellplatz in Flensburg ist ein Autoteile-Händler und kurz vor Geschäftsschluss am Samstag ergattern wir eine neue Starterbatterie. Es dauert eine Weile, bis sich die elektronische Diebstahlsicherung der Wegfahrsperre auf uns einlässt und den Schlüsselcode akzeptiert – nun sind wir wieder fahrbereit.
Die Fehlersuche beginnt: Irgendein elektrisches Teil verbindet wohl die Verbraucher – also auch den Kühlschrank - mit der Starterbatterie und hat sie über Nacht leer gesaugt und tief entladen. Also Schaltpläne wälzen, Kabel durchmessen und Verkabelung überprüfen und ein wenig ändern – nun können die Verbraucher eigentlich nicht mehr von der Starterbatterie bedient werden. Wir fahren weiter Richtung Hirtshals und stoppen auf einem Wohnmobilstellplatz 40 km vor Hirtshals.
Die Batteriekontrolle am nächsten Morgen lässt uns wieder staunen – 100% Ladung der Verbraucherbatteriebank und 13.5 V Spannung – die Spannung der Starterbatterie ist über Nacht von 12.8 V auf 12.2 V gesunken.
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Im strömenden Regen unter einem Regenschirm wird die E-Box durchgemessen, Schaltpläne gewälzt...... Und des Rätsels Lösung in Sicht? Kühlschrank ausbauen und direkt an die entsprechende Sicherung der E-Box anschließen – kein einfaches Unterfangen. Nach 2 Stunden Aus- und wieder Einbauen, neuem Kabel verlegen kann es jetzt nur in Ordnung sein!! Das sieht gut aus! Die Überlegung, die Fährfahrt zu stornieren bzw. umzubuchen, wird ad acta gelegt - am Spätnachmittag fahren wir die letzten Kilometer nach Hirtshals.
Ein prüfender Blick auf die Spannung der Batteriebänke nach Ankunft „lässt das Blut in den Adern gefrieren“ - wieso erhält der Kühlschrank seinen Strom aus der Starterbatterie?
Noch eine Idee, um das System wieder in Gang zu bringen? E- Box komplett ausbauen und deren Anschlussverkabelung überprüfen – da kommen so einige Verteiler und Klemmen zum Vorschein und das Messgerät zeigt als Resultat: Die E-Box hat keine Versorgung mit 12 V von den Aufbaubatterien, obwohl sie an die Box angeschlossen sind, sondern verteilt den Strom von der Starterbatterie. Ein Rätsel, das nicht zu knacken ist. Vorläufige Lösung: Ein neues Kabel von der Lithium-Batteriebank an die E-Box verlegen. Und eine weitere Merkwürdigkeit geschieht: Die 12 V Versorgung für die Verbraucher kommt nun von allen Batterien – Starter und Verbraucher! Der Solarregler lädt jetzt auch beide Batteriesysteme ebenso wie die Lichtmaschine, wenn der Motor läuft. Was ist nur im Motorraum in der Werkstatt passiert - irgendwo ein Kabel abgerissen? Ein Relais beschädigt?
Wir sind weiterhin in „Hab-Acht-Stellung“!!
Um 8 Uhr stehen wir vor dem Tor der Fjordline und warten auf die Fähre.
Pünktlich legt die "Bergensfjod" in Hirtshals bei einer steifen Brise von 35 kn aus Westen ab.

Eine Wellenhöhe von 3.5 bis 4 m bringt sogar das lange Schiff ins Schwanken und es werden schon Spucktüten an strategischen Plätzen verteilt.
Nach 4 Stunden rollen wir in Kristiansand von Bord und unsere 4. Norwegenreise beginnt .