Ein Tunnel im Fels und 143 Steinstufen führen zum Kloster Megalo Meteora
Besichtigung des größten Meteora Klosters Metamorphosis
Das Kloster Metamorphosis ist im Winter nur am Wochenende geöffnet. Mit dem Roller nehmen wir die Serpentinenstraße von Kastraki und sausen hinauf. So um die 20 PKW`s parken hier schon – zum Glück noch keine Busse.
Das größte Kloster von Meteora blickt vom höchsten Felsen auf 613 m über dem Pinios Tal auf Kastraki hinab. Der Mönch Athanasios wurde 1358 von seinen Oberen angewiesen, „dorthin zu ziehen, wo hochragende Felsen von beträchtlicher Größe seit Erschaffung der Welt stehen, vom Schöpfer errichtet“. Der serbische Kaiser Simeon Uros spendete seinen Reichtum dem Kloster – es wurde reich und mächtig und erlangte um 1480 als „Großes Metereon“ den Vorrang vor allen Klöstern des Gebietes.
Nach dem Aufstieg durch einen engen Tunnel im Fels und 143 Steinstufen, die sich wie eine Schlange an der Felsenkante in die Höhe winden, stehen wir vor einer Höhle – die erste Einsiedelei des Athanasios Meteorites. Bis zum Jahr 1923 war das Kloster nur über Strickleitern bzw. eine Seilwinde mit Netz zu erreichen - die alte Handspindel ist noch erhalten.
Metamorfosis Kirche
Die der Verklärung Christi geweihte Metamorfosis Kirche ist die größte aller Meteora-Kirchen. Der heutige Altarraum stammt von 1388 - ihr wurde 1545 eine große Kreuzkuppel vorgesetzt. Wir besichtigen die spärlich beleuchtete Metamorfosis-Kirche, ausgestattet mit prunkvollen Standleuchtern aus dem 12/13. Jahrhundert und Fresken aus dem Jahr 1552 .
Der Vorraum beeindruckt (und entsetzt) durch seine Ausmalung mit blutigen Märtyrer Darstellungen. Barbarische Szenen, detailgetreu farbig dargestellt, beinhalten allerlei Tötungsszenarien - die Phantasie der Maler zu Folter schienen keine Grenzen zu kennen: Da werden Köpfe abschlagen, Körper mit Gabeln aufgespießt, Leiber zwischen zwei Holzbrettern zusammengepresst, Eingeweide den Körper entrissen, die Menschen verbrannt oder im Topf gekocht ....
Rauchküche aus dem 16. Jahrhundert
Interessant ist der Blick in die alte unveränderte Rauchküche aus dem 16. Jahrhundert mit Feuerstelle und umfangreichem Küchenzubehör. Die offene Feuerstelle muss eine fürchterliche Hitze verbreitet haben - die schwarzen Deckengewölbe zeugen von Rauch und Ruß der Holzfeuer.
Das Kloster besteht aus mehreren Gebäuden - ein Museum zeigt u.a. Handschriften aus dem 14 Jahrhundert, liturgische Gewänder und eine Sammlung von Mönchsikonen von 1522 sowie ein Gemälde und Zeitungsausschnitte zum Griechischen Unabhängigkeitskampf und zum Zweiten Weltkrieg.
Wir streifen noch ein wenig durch die Klosteranlage und genießen den atemberaubenden Ausblick auf die phantastische Felsenlandschaft vom höchsten Felsen in Meteora.