Madrid – mit der Metro zur Puerta del Sol
Madrid - Plaza de Villa - Plaza Mayor – Mercado de San Miguel
In Calatayud schauen wir auf die Straßenkarte – bis zur Hauptstadt Spaniens sind es nur noch ca. 200 km. Wir schauen uns an – im Wohnmobilstellplatz mit Zaun und Kamera gegen böse Buben wäre unser Womo bei Stadtbesichtigungen sicher. Na gut – auf nach Madrid!
Nur 2 weitere deutsche und ein holländisches Womo sehen wir während unserer 6 Tage auf dem Wohnmobilstellplatz. Am Verfassungswochenende um den 6. Dezember herum ist er proppevoll - um uns nur spanische Wohnmobile - wir haben eine gut Wahl getroffen. Mit dem Roller fahren wir am ersten Tag zur Metro-Station Sierra de Guadeloupe, mit Rolltreppen geht es in den Untergrund – eine halbe Stunde später tauchen wir im Herzen der Metropole an der Puerta del Sol wieder auf.
Die U-Bahn füllte sich während unserer Fahrt – auf den Plätze und Straßen wimmelt es wie in einem Termitenhügel in Australien. Puh – das ist gewöhnungsbedürftig.
Puerta del Sol

Wir stehen mitten in Madrid, dem kommerziellen Zentrum und dem Haupttreffpunkt der Madrilenen und Besucher. Wo im 16. Jahrhundert das „Sonnentor“ stand, beginnen jetzt die Fußgängerzonen für „Shopping-Erlebnisse“ .
Wir schauen nach dem Stadtwappen – dem Oso y Madrono – dem Bären, der seit 1967 erdbeerähnliche Früchte an einem Baum nascht.
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Carlos III. haben die Madrilenen ein Reiterdenkmal als mächtigsten Herrscher und „besten Bürgermeister“ vor dem kaiserlichen Stadtpalast Casa de Correos gewidmet. Darauf richten sich Silvester zahlreiche Augen, um beim ersten Gongschlag um Punkt 12 das neue Jahr zu feiern.
Plaza de la Villa
Wir wählen die Calle Mayor und schlendern zum Plaza de la Villa – dem Rathausplatz.
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Umgeben ist der kleine Platz von Gebäuden im Habsburger Stil mit Barockportalen und dem historischen Ayunamento (Rathaus) und dem Casa de Cineros, entstanden im 16. Jahrhundert.
Mercado de San Miguel
Ein Gewirr von engen Gassen umgibt die Markthalle San Miguel, ein attraktives filigranes Bauwerk aus Gußeisen und Glas
Der ehemalige Wochenmarkt ist zum Gourmettempel mutiert: statt Gemüse aus dem Umland schlemmen hier die Besucher feinste Tapas mit Langusten, Foie Gras und trinken dazu Cava, naschen allerlei exquisite Häppchen (zu horrenden Preisen). Herrlich bunt sind die creativen Leckereien und glänzen in den Vitrinen – da muss man einfach zugreifen.
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Plaza Mayor
Nach ein paar Schritten kommen wir zur Altstadtgasse Cava de San Miguel mit rustikalen Tavernen – und schreiten durch den Arco de Cuchilleros (Torbogen der Messerschmiede) hinauf zum Plaza Mayor. Der 129 x 94 m große Platz ist umrahmt von erdig-rot gestrichenen Bauten im harmonischen Stil der Renaissance mit Laubengängen.
In früheren Zeiten beobachteten die Madrilener von den Balkonen aus Stierkämpfe und Hexenverbrennungen – im Moment ist die Schönheit des Zentrums „Madrid der Habsburger“ mit einem Weihnachtsmarkt gefüllt – wie schade. Wie gern hätten wir die Weite dieses schönen Platzes gespürt – dem zweitschönsten Platz Spaniens (nach Salamanca).
„Alle Touristen“ fotografieren das Reiterstandbild von Felipe III. - so auch wir. Zum Anfang der Zweiten Republik der 1930-er Jahre steckte jemand Feuerwerkskörper durch den Schlund in das Innere des Rosses. Es ballerte und funkte aus dem Maul und hunderter kleiner Knochen flogen daraus. Spatzen flogen wohl in das Maul des Pferdes, konnten sich im Inneren nicht mehr bewegen und schufen einen regelrechten Vogelfriedhof.
Die Real Casa de la Panaderia - wo früher mit Weizen gehandelt und das Brot für den Königshof gebacken wurde – ist zu erkennen an der Fassadenmalerei mit mythologischen Figuren.
Der Platz war früher Dreh- und Angelpunkt der Stadtgeschichte und zentraler Handelsplatz für Bäcker, Fleischer, Tuchhändler – und Marktplatz für die Dinge des täglichen Gebrauchs. Das grausige Inquisitionsgericht verurteilte hier im Mittelalter Angeklagte – bis zu 110 pro Tag – von denen viele hier auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Nach so vielen Eindrücken beenden wir unseren erste Stadtbesichtigung der Sehenswürdigkeiten von Madrid - wir freuen uns schon auf mehr.