Historische Schiffe an der Elbe
Industriegeschichte von Magdeburg im alten Hafen
Bei einer Radtour an der Elbe entlang kommen wir zu einem Freilichtmuseum - eine Überraschung, denn es ist weder auf dem Stadtplan noch auf der Information des Elbe-Radweges beschrieben.
Wir streifen durch das Areal und schauen uns diese alten Zeitgenossen an – toll, dass sie nicht einfach verschwinden sondern als Zeitzeugen v der Geschichte Magdeburgs und der Elbe erhalten werden. Magdeburg versteht sich seit 800 Jahren als Hafenstadt – und ist bis heute nach Hamburg der zweitgrößte Hafen an der Elbe. Ende des 19. Jahrhundert entstand ein Hafenbecken mit einer 1600 m langen Kaimauer, hinter denen Lagerhallen, Zucker- und Getreidespeicher, Kranbahnen und Handelshäuser errichtet wurden.
Nach dem Ende der DDR verlor der Handelshafen seine Bedeutung – doch zahlreiche Enthusiasten wollten den Hafen gern erhalten und gründeten einen Verein. Das eindrucksvolle Ergebnis bis heute: Ehemalige Speicher wurden saniert – und es entstand die “Denkfabrik” mit Abteilungen der Magdeburger Uni und des Fraunhofer Instituts. Alte Kräne, Hafenbahntechnik, Lokomotiven, Waggons und Draisinen werden vom Eisenbahnverein betreut und “in Schuß” gehalten.
Es war einmal: Eine vergilbte Postkarte. Sie zeigt ein Moorschiff, auf dessen Deck Fässer stehen. Auch Marinetranporter und Schleppkähne sind zu sehen. Sie liegen am Kai des Magdeburger Hafens – dicht an dicht. Im Hintergrund pusten riesige Schlote dicken Rauch in die Luft. Vor großen Backsteingebäuden, Hallen und Lagerhäuseren wuseln Hafenarbeiter umher.
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Sie schleppen Kisten, stapeln Holz, rollen Fässer – die Elbe fließt ruhig durch dieses Motiv. Eine Momentaufnahme – entstanden vor mehr als hundert Jahren. Sie zeigt Magdeburg als wichtigen Warenumschlagplatz der damaligen Zeit. Heute arbeiten Historiker und Hafenliebhaber am Erhalt des Areals. Im nördlichen Teil des Handelshafen wird die Historie besonders gepflegt.
Areal der historischen Schiffe
Am 12. Oktober 2022 hieß es “Schiff ahoi” im Magdeburger Wissenschaftshafen. n mühevoller Arbeit restaurierten Mitarbeiter der GISE im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - auf Kosten der Stadt Magdeburg - Schiffe mit für Magdeburg historischer Vergangenheit. Die technische Ausstattung des historischen Handelshafens ist beeindruckend.
Eisenbahn-Hubbrücke
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I1894 wurde die Eisenbahn-Hubbrücke mit einer Stützweite von 32 m für die Hafenbahn errichtet, um eine Verbindung zwischendem alten Hafenbahnhof und dem Hafenvorland zu schaffen. Wir überqueren sie mit dem Rad auf dem Weg von den alten Eisenbahn-Attrationen, denn im Binnenhafen gibt es so einige Attraktionen zu sehen:
Kettendampfer Gustav Zeuner
Ein in mehrjähriger Arbeit rekonstruierter einzigartiger Kettendampfer der Elbe “Gustav Zeuner”, der von 1895 bis 1931 den Fluß befuhr - 55 m lang, 8.40 m breit mit nur 0,7 bzw. 0.95 m Tiefgang – ja nach Beladung – und ursprünglich mit 2 Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 180 PS angetrieben.
Eimerketten- Schwimmbagger "Otter" mit 32 Eimern
1899 auf einer Werft in Magdeburg erbaut, erstrahlt er heute in seiner Pracht an Land, nachdem das schwimmende Gerät viele Jahre seinen Dienst im Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt tat, bevor er ausgemustert und zusammen mit einer Kiesschute 2018 aus dem Hafenbecken gehoben und saniert wurde.
Taucherschacht II
Der “Taucherschacht II” - Baujahr 1898 - 265 t schwer. An der Backbordseite ragt die Glocke heraus – 6 m hoch, 4 m lang und 2.5 m breit. Sie hat keinen eigenen Antrieb sondern läuft mit Rollen in senkrechten Führungsschienen – auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Ausgleichstank mit 16 000 Litern Wasserinhalt. Ein 750 t Raupenkran war notwendig, um den Taucherschacht II 2018 aus dem Wasser zu heben.
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