Marina di Ginosa in Apulien

    Marina di Ginosa und die Tempel von Metapontion

    Griechische Kultur Metapontion und Oricchiete con Cime de Rape in Marina di Ginosa

    Der kleine Badeort am ionischen Meer in Apulien liegt im Winterschlaf. Nach den hektischen Sommermonaten geht es hier gemütlich und ruhig zu. Die Ferienwohnungen am Lungomare sind geschlossen, die Strandrestaurants mit Wellblechzäunen gegen Winterstürme gesichert. Kleine Fischerboote

    strand

    sind hoch in den Dünen des Strandes vertäut. Im Ort selber gehen die Menschen ihren Alltagsbeschäftigungen nach. Die kleinen Läden werden weiterhin - wie im Sommer - von 9-13 Uhr und dann wieder von 17-21 Uhr geöffnet. Während der Mittagspause strollen nur vereinzelt ein paar Katzen durch die Gassen. 

    gemuesehaendler gemuesestand


    Wir stehen mit unserem Wohnmobil an der Uferpromenade mit Blick auf das Meer. Nur ein paar Schritte und schon sind wir beim Bäcker und fahrenden Gemüsehändlern, die sich immer vor den kleinen Supermärkten positionieren.

    cime di rapeWir staunen über die verschiedensten Kohlarten in Apulien und probieren zum ersten Mal Cime di Rape - Stängelkohl. Dazu gibt es die nationale Pasta-Art Oricchiete. Neugierig geworden? Dieses Rezept Oricchiete con Cime de Rape haben wir ausprobiert.

    Der Fleischer - Macelleria - liegt gleich um die Ecke. Die Lampen im Geschäft leuchten, da wird er wohl geöffnet haben. Wir schieben die Perlenschnüre an der Tür auseinander und schauen perplex auf eine leergeräumte Ladentheke - es ist doch erst 11 Uhr, schon alles ausverkauft? Wir wollen schon wiedergehen, da hält uns ein älterer Herr lächelnd auf und erzählt uns ..?

    macelleria leer

    Bestimmt ist er der Fleischer. Er bittet uns hinein und erzählt.... und zeigt auf ein Plakat mit Rindern. Wir nicken - also geht er zu einer Tür seines Kühlraumes, öffnet sie ein bisschen - wir sehen ein großes Fleischstück - und er hantiert dort ein bisschen herum und entscheidet sich für etwas. Ein großes Bratenstück legt er auf die Schneidemaschine, schneidet eine Scheibe ab, zeigt sie uns und schaut uns fragend an. Naklar - due pieci prego - und schon haben wir ein hervorragendes Rindfleisch. Lecker und zart ist es kurzgebraten! 

    Sogar eine "lavanderia automatica" ist im Ort - da nutzen wir die Gelegenheit und füllen eine 11kg Maschine. Im benachbarten Caffee stärken wir uns derweil und und Espressi wird bestellt. Serviert wurde uns ein kleine Tasse, aber sieht ähnelt gar nicht dem kleinen Kaffeeschluck. Espressino steht auf der Quittung - ja was ist das denn wohl? Da ist ja Schaum drauf. Wir probieren und sind begeistert von dieser für uns neuen Kreation. Voller Neugier auf dieses Kaffee-Erlebnis, das kein Cappucino und kein Espresso ist? Hier lüften wir das Geheimnis des Espressino.

    24 grad

    Das Wetter ist ein Gedicht, leichtes Lüftchen und schon morgens wärmt die liebe Wintersonne unser Wohnmobil. Das Thermometer klettert über Mittag auf 24 Grad. Nur schade, dass um diese Jahreszeit die Sonne so früh untergeht - um 17 Uhr ist alles zappenduster, das ist ja deutlich früher als wir es aus der Südsee gewohnt waren.

    Mit dem Radel erkunden wir die Umgebung von Gisano de Marina - es ist nicht weit bis zu einer griechischen Tempelanlage, von der noch so einiges erhalten sein soll. Kleine holprige Straßen durchkreuzen das landwirtschaftlich genutzte Land. Neben den Olivenplantagen finden wir große Felder mit Fenchel, Brokkoli und Artischocken. Nun ist das Ziel unserer 20 km Radtour nicht mehr weit - die Überreste eines griechischen Tempels Metapontion Tavole Palatine. Die Tavole Palatine sind die Überreste eines griechischen Tempels aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der der Göttin Hera gewidmet war. Angesichts dieser Ausmaße fragt man sich, wie die Menschen in der Antike fähig waren, solche Dimesionen und Gewichte zu bewältigen. Welche Art von Werkzeug  z.B. für die Bearbeitung  der Säulen verwendet wurden und wie sie diese riesigen Teile aufstellen konnten.