Rodeo im Outback

    Croydon Rodeo vom Outback von  Queensland

    Mit dem Wohnmobil im Outback von Queensland zum Rodeo Festival in Croydon

    550 km westlich von der Küste sind wir schon im tiefen Hinterland Queenslands. Der Savannahway hat uns von Georgetown nochmals weitere 150 km weiter nach Westen gelockt - Croydons Poddy Dodger Festival 2017 zieht uns magisch an - ein Rodeo-Festival.

    Direct am Rodeo Showground ist Freedom Camping erlaubt – komfortabel mit heißen Duschen – ein Luxus. Schon am Freitagmittag ist der Platz von einer Armada „Grauer Nomaden“ mit ihren abenteuerlichen Outback Wohnwagen besiedelt. Wir suchen uns ein spärliches Bäumchen als Schattenspender und sind mitten im Geschehen. Das beginnt schon um 17 Uhr mit dem Veranstaltungspunkt „Team Roping“ - was das wohl sein mag?

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    Von einer kleinen Tribüne aus haben wir guten Blick auf die Arena, in der sich schon berittene Stockmen – so heißen hier die Cowboys – versammeln. Hinter einem Gatter sehen wir 2 Reiter, es rappelt ordentlich – und dann wird zwischen den Cowboys ein Tor geöffnet, daraus rennt in Galopp ein Rind, das von den beiden Reitern verfolgt wird, die beide ihre Lassos schwingen. Einer muß das Rind bei den Hörnern erwischen und der 2. danach die hinteren Beine, um so das Rind zu stoppen und zu Fall zu bringen, damit es dann mit dem Brandzeichen der „Station“ - wie hier Rinderfarmen genannt werden - zu versehen. Das sieht schwer aus und ist es wohl auch, denn nicht alle Reiter haben Glück bei diesem Unterfangen. Mal keine Hörner und Hufe in der Schlinge, mal rutscht das Lasso von den Hörnern über den Hals, mal die Hörner und nur 1 Hinterbein – so geht es immer im flotten Galopp durch die staubige Arena. 3 Runden heute und 2 weitern am Samstag – danach geht das Siegerteam mit 2000 $ nach Hause.

    Ab 19 Uhr – es ist schon stockfinster – aber mit Flutlichtbeleuchtung werden die Rodeo-Wettbewerbe veranstaltet. Die großen Bullen randalieren in ihren Gattern, in denen sie eingezwängt mit einer Leine um den riesen Hals belegt werden, dann setzt sich – noch im Käfig – der Rodeoreiter auf den Rücken – von den Zuschauern ist diese Prozedur nicht zu verfolgen – und dann reißen 2 Türsteher das Gattertor auf – und schon kommt springend und hopsend der sich wild gebärdende Bulle herausgerast und setzt alles dran, seinen Reiter abzuwerfen – und das gelingt oftmals schon in der ersten Sekunde und manchmal erst nach 30 – es ist jedenfalls ein Schauspiel, wie geschickt und mit welcher gewaltigen Kraft diese Bullenrinder ihre Körper beherrschen. Das Hinterteil wird in die Luft gestemmt, gleichzeitig der Körper gedreht – gewaltige Bullocks wie Stiere in Spanien – dann gehen die Vorderhufe in die Höhe – und ist der Reiter abgeworfen, können sie in ihrer Wut gar nicht einhalten und hüpfen wie Springbälle weiterhin durch die Arena. Bis sie sich endlich beruhigt haben und nach einem geöffneten Tor suchen und davontrappeln. Manche wollen aber gern noch ein paar Helfer aufspießen, denn mit gesenkten Hörnern ziehen sie auf sie los, doch die kennen ihre Pappenheimer und springen flugs auf und über das sichere Gatter. Am Samstagabend ist dann eine weitere Runde und der Sieger-Rodeo-Reiter hat ein Preisgeld von 3000 $ gewonnen.

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     Nicht minder munter wie die Bullen sind die „Broncos“ - Wildpferde, die auch mit oder ohne Sattel hier eingeritten werden. Sie sind gelenkig wie Schlangen, werfen ihre Hinterteile hoch, bäumen sich auf, verdrehen ihre Körper wie Korkenzieher und bocken, springen und rasen durch die Arena. Eine Kunst, sich hier auf den Pferden zu halten – aber hin und wieder gelingt es einem Reiter, mehr als 30 Sekunden „oben“ zu bleiben, ansonsten fliegen sie manchmal im hohen Bogen vom Pferderücken – aber geschickt, nur einmal humpelt einer davon.

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    Am Samstag wird es nochmals spannend, denn der Punkt „Steer Wrestling“ ist uns doch sehr dubios. Und wirklich, da ringen doch 2 Männer jeweils mit einem kraftvollen Bullen – sie sollen ihn bezwingen und auf den Boden zum liegen bringen. Das ist eine lustige Angelegenheit, denn wenn sich das Gatter mit dem Bullen und den 2 Mutigen öffnet, will der Bulle natürlich abzischen, einer der Männer hält ihn am Schwanz, der andere packt die Hörner, verdreht ihm den Hals, dass die Vorderbeine einknicken, der 2 versucht dann, die Hinterbeine zu „kappen“, um sich dann auch auf ihn zu werfen – aber das ist nur Theorie – allerlei Varianten erfreuen unser Auge bei diesen wagemutigen Versuchen – mal hängt einer am Schwanz und wird durch die Arena gezogen, mal hat der andere die Hörner, aber dem anderen entwischt der Schwanz..... Ein Gaudi für alle... Nur nicht für den Bullen... 

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    „Gulf Cow Challange“ am Nachmittag ist nochmals lustig, denn dann versuchen 3 Mann, eine Kuh zu melken. Also wieder alle Männer und Kuh in das kleine Gattergefängnis, die Tür geht auf, ein Mann greift zu den Hörnern, ein Mann zum Schwanz – die Kuh soll möglichst nicht losrennen können, nachdem sie aus dem Käfig gelaufen ist. Die Kuh also festhalten – oh, der Schwanz wird immer länger..... und dann das Tier wirklich bremsen, damit der 3. einen kleinen Behälter mit Milch befüllen kann, der der Jury gebracht wird – die Milch dann austrinken – das gibt dann ….. Punkte.

    Für die Kinder gibt es ebenfalls einfallsreiche Wettbewerbe mit Pferden, Ponys und sogar kleinen Schweinchen, die sie einfangen müssen.

    Das war jetzt unser erstes Rodeo Festival - live – echt gut!

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