Santillana del Mar - Cueva de Altamira
Museo de Altamira - Eine sensationelle Reise in eine prähistorische Höhle
Santanilla del Mar hat aber noch mehr zu bieten: Denn in der Nähe wurde 1876 die Altamira Höhle entdeckt - eine Sensation für Entdecker und die Menschheit!
Die Höhle selbst ist nicht zu besichtigen statt dessen hat man die Höhle als Museum exakt nachgebaut - wir sind gespannt, was uns erwartet und fahren durch eine hügelige Landschaft zum Museo de Altamira, das sich in einem flachen schlichten Gebäude versteckt - und haben sogar freien Eintritt.

Es beginnt mit einer kleinen Projektion, die einen Feuer- und Rastplatz darstellt und danach entdecken wir im Halbdunklen einen Ausschnitt einer Ausgrabungsstätte.

Tiefer in der nun flachen Höhle - und dort, wo früher kaum Licht eindrang, ist der Teil der Altamira, die nichts mit dem täglichen Leben zu tun hatte sondern dem Reich der Mythen gewidmet war.Nun beginnt unser Rundgang durch einen Teil der Höhle - nicht dem Original, sondern einer komplett und exakt nachgebauten Version aus Kalksteinpuder und der Bemalung mit den prähistorischen Materialien und Techniken. Das Ausmaß der Höhle und die Vielzahl der Malereien ist wirklich sensationell.

Aus einem Zeitraum von 20 000 Jahren finden sich Gravuren und Malereien. Das Dach der wirklichen Altamira Höhle beherbergt hunderte von Bildern von Volksgruppen, die im Laufe der Jahrtausenden hier lebten. Das erste Zeichen wurde vor 36 500 Jahren gemalt!

Bis vor 15000 Jahren lebten Gruppen von Sammlern und Jägern in der Altamira Höhle und man schätzt, dass ca. 30 bis 40 Menschen hier leben konnten. Durch einen großen Erd- und Felsenrutsch wurde die Höhle in prähistorischer Zeit verschlossen und diesem Umstand, der konstanten Temperatur und der großen Luftfeuchtigkeit ist der Erhalt der Zeichnungen zu verdanken.

1879 wurde Altamira von Marcelino Sanz de Sautuola entdeckt und anfangs angezweifelt wurde. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts entwicklelte sie sich schon zu einer Touristenattraktion, die den Bestand der Funde und Höhlenzeichnungen gefährdeten und daher 1978 geschlossen wurde. 1985 wurde Altamira als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und der Zugang eingeschränkt.

Abstrakte Zeichen und nahezu menschenähnliche Figuren begleiten Hirsche, Hirschkühe, Bisons, Pferde, Stiere und Ziegen. Licht und Schatten unterstützen die Konturen und Risse der Felsen zur Unterstützung der Figuren, die so angepasst wurden, dass Tiere in verschiedenen Positionen dargestellt wurden - stehend, einander zugewandt, brüllend, sich wälzend oder auf dem Boden liegend.

Kein Wunder, dass Wissenschaftler bei der Entdeckung damals und auch noch heute "aus dem Häuschen" sind, ein solches Zeugnis prähistorischen Lebens entdeckt zu haben. Auch wir laufen staunend durch die (exakt nachgebaute) Felsenhöhle - mit den Augen zur Decke gerichtet.

Der Entdecker der Altamira-Höhle: Marcelono Sanz de Sautuola
Von der Geschichte der Entdeckung der Höhle zeugt eine kleine Ausstellung, in der Gegenstände des Entdeckers und eine erste Reproduktion der Altamira-Gemälde gezeigt werden. Im späten 19. Jahrhundert entdeckten Marcelino Sanz de Sautuola und seine Tochter Maria durch Zufall einige auf Felsen gemalte Figuren in der Altamira-Höhle.

Bis dahin hatte man nirgendwo auf der Welt etwas Vergleichbares gesehen. Der Entdecker identifizierte die auf die Decke gemalten Figuren als Darstellungen des europäischen Bisons und enthüllte mit absoluter wissenschaftlicher Genauigkeit die Existenz der ältesten Kunst. Sanz de Sautuola war ein Naturforscher, Botaniker und Hobbyarchäologe und gehörte zu den Pionieren der Erforschung der kantabrischen Geschichte.

Das Leben in der Zeit von Altamira
Das Museum befasst sich in weiteren Ausstellungen mit der prähistorischen Archäologie und eine umfangreiche Abteilung mit Modellen, Zeichnungen und Filmen, die das Entwicklungen des Leben der Menschen in aller Welt darstellt.

Männer und Frauen mit familiären Bindungen schlossen sich zu Gruppen zusammen und durchstreiften ein Gebiet, in dem sie von der Jagd, dem Sammeln von Obst und Gemüse, dem Fang von Schalentieren und Fischen lebten. Da geht es auch um so praktische Fragen: Wie haben sie sich gekleidet und wie haben sie die Kleidung hergestellt? Da beginnt es mit dem Enthäuten von Tieren, über das Gerben von Fellen... Wie haben Sie Nadeln hergestellt oder gar Knöpfe?

Das Museo de Altamira ist also mehr als "nur" die Rekonstruktion einer Höhle sondern ein sehenswertes Museum mit umfangreicher und interessanter Dauerausstellung über das Leben in der Zeit von Altamira - toll gemacht!