Segelreise Pazifik

    Segelreise über den Pazifik - von den Galapagos Inseln zu den Marquesas

    Weit Weit voraus liegt die Südsee - Pazifiküberquerung im Segelboot

    vor 8 Tagen hieß es "Anker auf" - wir segeln zu den Marquesas. Nun sind schon 900 sm hinter uns im Osten und wir haben noch 2000 sm vor uns im Westen.

    sy tramp

    Unser Kurs ist ca. 260 Grad -seit gestern haben wir wunderbaren leichten Blister-/Spinnakerwind. Die unangenehme Dünung der vorherigen Tage hat sich gelegt, nun kommt in sanft ansteigenden Wogen eine Südwestdünung auf uns zu, aber sie ist harmlos im Gegensatz zu den Tagen vorher, in denen wir teilweise von kreuzender Dünung aus Südost und Südwest durchgeschüttelt wurden, denn der Wind war trotz 2-3 m Dünung nur so mit gut 10 kn vertreten, das hat ordentlich an den Nerven gezerrt, denn dann stehen die Segel bei durchlaufender See nicht mehr und es flappert und schlägt.

     

    spinnakerAber seit gestern Vormittag haben wir nun strahlend blauen Himmel mit leichter Brise - wie sie im Buche steht. Wir haben so ca.4.5 kn auf dem Log, der Strom schenkt uns auch noch einen guten halben kn in die richtige Richtung.Sogar es über Nacht liefen wir mit dem Blister bei sternenklarem Himmel - einfach wunderbar. Nun haben wir zu Mittag Tortilla vorbereitet, dazu noch ein bisschen Doradenfilet - frisch aus dem Pazifik - danach ein Vanillepudding - Mensch geht es uns gut.

    delfineEben ist eine Delphinschule an uns vorbeigezogen - immer wieder sehen wir fliegende Fische über die Wellen fliegen - ansonsten gibt es "nur" den Himmel, das Meer und ,,,, die Nussschale TRAMP. Hätten wir kein Funkgerät an Bord, mit dem wir uns 2 x am Tag mit anderen Seglern unterhalten würden, glaubten wir wirklich, allein auf der Welt zu sein. Kein Schiff in Sicht, weder am Tag noch in der Nacht, hin und wieder eine Möwe - und eine Sternschnuppe.

    Wir haben es fast Vollmond, so ist die Nacht teilweise erleuchtet, unser aufgewirbeltes Wasser hinter uns leuchtet wie tausende Glühwürmchen. Es ist so schön, so könnte es bis zu unserem Ziel weitergehen - aber es gibt ja immer den Wettergott, der sich Eskapaden einfallen lässt, damit es nicht "so langweilig" wird.

    fisch2Bei uns vergehen die Tage mit Himmel und Meer zeitweise haben wir schönen Segelwind, dann wieder gar keinen, hohe Dünung macht das Leben schwer, wir leben seit einigen Tagen in einer Waschmaschine, aber langsam aber sicher schleichen wir unserem Ziel entgegen. Von 3000 sm sind nun gut 2000 geschafft / es geht langsam aber sicher dem Ende zu, auch wenn es bestimmt noch 10 Tage dauert. Heute hatten wir Regenschauer - wo ich doch gerade mal ein bisschen Waesche gewaschen habe! Günther holt einen Fisch nach dem anderen mit seiner Angel an Bord! Das ist schon ein echter Spass. Schon vorm Frühstück hat er gestern 2 kleine Thunfische gefangen und am Nachmittag eine Dorade von ca. 1 m. Und ein zweiter solch großer Fisch ist ihm vom Deck wieder weggeflutscht, die sind verdammt flutschig - aber ein tolles Foto haben wir davon gemacht.

    Ansonsten lesen wir viel und hören auch Hörbücher - und vermissen eigentlich mal das spazieren gehen - aber das kann ja nun auch keine Ewigkeit mehr dauern bis Fatu Hiva.  

    Einmal werden wir noch wach - heissa - dann ist Landfalltag.

    Seit dem 28. Mai besteht unsere Welt aus TRAMP und dem Meer - tausende Meilen vom Festland entfernt - es sind jetzt 4000 sm von Panama - und nun werden wir morgen zum Sonnenaufgang unsere erste Südsee-Insel sehen FATU HIVA. Während der letzten Tage hatten wir wieder ein turbulentes Segelwetter, einschl. Schauern und Flauten, alles im Programm. Nach 3 Tagen Rauschefahrt mit dunklem Himmel schien dann plötzlich eines morgens wieder die Sonne und mit ihr kamen 3 Blister-Spinnaker- Tage und Nächte mit herrlichem Lüftchen, leuchtendem Sternenhimmel - einfach super. Da vergisst man schnell die ungemütlichen Dünungstage, die Anke schon wieder seekrank werden ließen.

    Wir freuen uns riesig, diese Etappe auf dem riesigen Pazifik hinter uns zu haben, unserer längsten Segelstrecke überhaupt. Es sind zwar noch viele Seemeilen in den nächsten Monaten zu segeln, aber zum Glück nicht an einem Stück. Nun sind wir gespannt, was uns nach 23 Tage auf See erwartet - endlich wieder Land unter den Füßen!!!

    10 Grad Süd / 137 Grad West auf der Südhalbkugel der Welt
    ca. 15000 km entfernt von Bayerns Hauptstadt

     

     

     

    weltkugel down under


    flagge polynesien

    image004