Lebendiges Kauri Museum in Matakohe
Museum Tipp Neuseeland: Bewegung, Geräusche und viel Geschichte im Kauri Museum
Unser Ausflug auf der Nordinsel hat uns richtig Spaß gemacht. Sehr schön war das Kauri-Museum in Matakohe - so richtig mit Bewegung und Geräuschen.
Fast 100.000 Besucher im Jahr finden den Weg ins kleine Dorf Matakohe. In den mehr als fünfzig Jahren seit seiner Gründung hat das Kauri-Museum eine erstaunliche Sammlung über die ersten Siedlerfamilien auf der Nordinsel Neuseelands zusammengetragen. Hier findet man alles über die gigantischen Kauri-Bäume, die vielfach genutzt wurden. Das preisgekrönte Kauri Museum erzählt die faszinierende Geschichte der Pionierzeit
Eine Attraktionen ist das große Replik Boarding House mit einer nachgebildeten kleinen Strassenzeile mit kleinen Geschäften einschl. Schaufensterdekorationen und Straßenbeleuchtung. Geht man in die Wirtschaft, hört man auch gleich „Geräusche“ wie in einer richtigen Kneipe mit Gesprächen, Lachen und Gläserklingen. Im Lebensmittelladen hört man das Rascheln von Tüten .. die Ladenglocke klingelt ...
Zudem war noch ein Wohnhaus aus dem 18-19. Jahrhundert mit Möbilierung und Figuren zu sehen, mit kompletter Ausstattung vom Nachttopf bis zu Braten auf dem Tisch, wirklich sehenswert. Die Handwerker in ihren Werkstätten - wie ein Faß gebaut wird - ein Zahnarzt mit Patient auf dem Stuhl (der hatte sogar Angstschweiß auf der Stirn)und vieles vieles mehr.
Sehr praktisch war es, dass man gleich eine "Wiedereintrittskarte" ausgehändigt bekam, so daß wir also nach 2 Stunden erstmal eine ordentliche Mittagspause machen konnten - unseren Campingkocher angezündet und selbstgemachten Gulasch mit Nudeln aufgewärmt und anschließend einen Kaffee gekocht natürlich - da waren wir dann wieder fit, um uns wieder über 2 Stunden dort umzusehen.
Das Harz von den Kauribäumen sieht - wenn es hunderte Jahre gealtert ist - wie Bernstein aus, auch so gelblich und klar und auch teilweise mit Einschlüssen von Insekten. Früher haben sie die Bäume angeritzt, damit das Harz austritt, und das frische Harz ist für Lack- oder Linoleum-Herstellung verwendet worden. Aber die Bäume haben das wohl nicht so richtig überlebt. Zudem ist das Holz selbst für Häuser und auch für Schiffe verwendet worden - aber mittlerweile ist der Bestand sehr klein geworden und ist daher erst einmal unter Naturschutz gestellt worden.
Der Holzbearbeitung ist ein Teil des Museums gewidmet. Einzelne Bearbeitungsschritte, das Werkzeug, die einzelnen Arbeitsschritte - alles ist hervorragend in den Ausstellungen zu erleben. Und sogar in Betrieb befindliche Holzbearbeitungs-Maschinen laufen hier wie von Geisterhand gesteuert.
Das Kauri-Museum verfügt über die weltweit größte Kauriplatte mit einer Länge von 22,5 m.
An den Jahresringen ist das Alter abzulesen (Die Pfeile an den Baumringen):
1100 Der Baumsamen sprißt - 1642 Abel Tasman entdeckt Neuseeland - 1769 James Cook entdeckt Neuseeland -1840 Waitangi-Abkommen zwischen den Ureinwohnern Maori und den englischen Siedlern - 1960 Der Baum wird gefällt
Also ist der Baum etwa 870 Jahre alt!
Aus Kauri Holz wurden von den Siedlern verschiedenste Haushaltsgeräte gefertigt . Es wurden Schüsseln und Teller daraus geschnitten und geschnitzt und sogar Badewannen. Manche Stämme sind ausgehöhlt so groß, dass man darin sitzen kann.