Cava Grande - Der Grand Canyon Siziliens
Wanderung Sentiero Calcagno durch die Cava Grande del Cassibile
Von unserem Wohnmobil Stellplatz aus schauen wir auf die ausgedehnten Karstplateaus des Iblei-Gebirges, die die Landschaft an der Südostspitze Siziliens prägen und sich über die Provinzen Ragusa und Syrakus erstrecken.
Vor allem in letzterem Teil bei Avola nimmt das Plateau spektakuläre Aspekte an. Das wollen wir uns natürlich anschauen. Das Naturschutzgebiet Cavagrande del Cassibile umfasst einen etwa 10 km langen Abschnitt des Cassibile-Flusslaufs, eines der wichtigsten Flüsse im Südosten Siziliens, der zwischen den Felsen des Plateaus und durch eine über 250 Meter tiefe Schlucht fließt - und das ist unser Ziel für heute.
Die Straße schlängelt sich von Avola aus in die Tafelberge auf 500 m und wir erleben schon von unterwegs die ein oder andere tolle Aussicht auf die spektakläre Landschaft. Etwa nach 20 Minuten erreichen wir das Hochplateau und einen Parkplatz am Belvedere. Vom Belvedere - der schönen Aussicht - genießen wir einen atemberaubende Ausblick hinunter in die Schlucht, über das weitläufige Hinterland - der schneebedeckte Ätna glitzert in der Ferne - und über die ionische Küste bis Syrakus.
Unsere Wanderung beginnt erst einmal auf Trapperschuhen ein Sträßchen über das Plateau entlang, bewachsen mit Zwergsträuchern und Zwergpalmen, die in der kahlen und steinigen Umgebung verstreut sind, bevor wir in die Landschaft eintauchen dürfen. Auf einen von Maccia bewachsenen Hang - ein roter Punkt an einer verfallenen Hütte deutet den "Sentiero Calcagno" an - geht es durch schmale Pfade, die immer unübersichtlicher werden, bis wir uns durch Gestrüpp schlagen - dort endlich wieder ein Zeichen - ab ins Flussbett - wie gut, dass es trocken ist!
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Ab nun geht es auf großen Quadern und über in Felsen geschlagene Stufen hinab, bis wir auf den "Sentiero Carrubella " treffen. Das ist der große Rundwanderweg duch die Cava Grande del Cassibile, der am Felsenhang entlang führt. Echt sensationell windet sich dieser schmale Schluchtenweg durch den Canyon in den senkrechten Wänden hoch über dem Flussbett. Auf der gegenüberliegenden Seite sind in den steilen Felswänden Grabhöhlen zu sehen, die aus dem 9 und 10. Jahrhundert von Chr. stammen.
Schließlich erreichen wir eine kleine Wegkreuzung, auf der wir die Treppenstufen hinauf wählen. In kleinen Serpentinen klettert der Pfad zur Hochebene - am Ende erwartet uns ein verschlossenes Gatter, das wir mit Hilfe von bereitstehenden Getränkekisten überwinden - oh, der Weg ist seit 2014 wegen Steinschlag gesperrt? Das scheint wohl niemanden zu interessieren. Wahrscheinlich gehen die Italiener mit diesem Verbotsschild so um wie mit den Verkehrsschildern für Geschwindigkeit oder Einbahnstraßen - die ja wohl eher als Empfehlung aufgefasst werden.
