Wanderung Grotta dei Brigante Sizilien

    Cava Grande de Cassibile - Wander- und Kraxltour zur Grotta dei Briganti

    Wanderung zur spektakulären Grotta de Briganti

    Beim Trekking keine Angst haben - das ist Voraussetzung für unsere 4. Tour im Naturschutzgebiet Cavagrande del Cassibile. Wir schauen uns die Wanderwege in der Region Cavagrande del Cassibile noch einmal auf der Karte an und finden Infos über eine interessante archäologische Stätte:

    die Grotta dei Briganti, ein Ort, an dem sizilianische Räuber Ende des 19. Jahrhunderts Zuflucht suchten. Das ist sicher ein lohnenswertes Ziel und ein Geocach soll dort auch versteckt sein.

    Wir nehmen die Landstraße nördlich der Cava Grande, die uns auf das Hochplateau führt. Von hier aus ist der Abstieg zur Grotte ein Abzweig vom Laghetti-Wanderweg. Auf einem Serpentinenweg schlendern wir den Hang hinab und genießen den Ausblick auf die Schlucht. Auf der Südseite ist die Schneise der Zick-zack-Weges der Scala Cruci deutlich zu erkennen. Schon haben wir eine Lücke im Weggatter erreicht, wo wir den Laghetti-Wanderweg verlassen und sind gespannt, was uns nun erwartet.

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    Eine felsige Hohlgasse endet vor einem Gebüsch - aber es gibt eine kleine Lücke - es ist ein bisschen kratzig, aber der Trampelpfad ist gut zu erkennen. Gelegentlich peitscht uns ein Zweig ins Gesicht oder streift die Schultern. Wir erreichen einen Bergkamm und stehen an einer senkrechten Felswand, die in die Tiefe fällt. Die einzige Möglichkeit führt an der Kante entlang zu einigen Felsbrocken zu einer Felsspalte.

    Der Abstieg durch diese Klamm aus einem Gewirr von Büschen, Bäumen und Felsbrocken erfordert wirklich Geschicklichkeit und Beweglichkeit - nur durch abgesägte Baumäste erkennen wir die Richtung, in der wir uns bewegen sollen. Die Hände müssen durchaus eingesetzt und es darf viel geklettert werden.

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    Ja und dann stehen wir vor einem Abgrund - was nun? Haben wir uns verirrt? Da entdecken wir einen Eisenring in der Felswand links neben uns - just schaut er um eine Felsenecke hervor - und daran ist ein Seil geknüpft. Und wirklich, ein kleiner Pfad ist rund um in die Felsennase geschlagen, von einem Seil gesichert klettern wir um diese Nase herum, ein beherzter großer Schritt in die Tiefe - ja, ich haben festen Grund unter mir und schau mal, dort ist ein weißer Schnipsel ans Gebüsch geknotet! Puh, das wäre geschafft. Überhängende Felsen, von denen man sich vorstellen kann, daß sie abbrechen und ein Auto wie eine Blechdose unter einer Dampfwalze zerquetschen könnte, sind direkt über uns.

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    Ein fast nicht erkennbarer Trampelpfad schlängelt sich durch das Geröll, wir überqueren eine Felsenplatte und sehen zum ersten Mal die Grotta - über uns! Oh Mann, wie kommen wir denn da hinauf? Direkt an der Grottenkante sehen wir Dutzende von Felsenstufen, geschlagen in die fast senkrechte Steilwand - aber wo ist der Eingang? Da ist doch noch eine Senke und nichts wie Gebüsch und kleine Bäume? Über Baumstämme, Geröll und durch Felsspalten führt der steile Aufstieg. Wir lassen uns nicht entmutigen und streifen durch das Gestrüpp immer dem Ziel entgegen - und dann stehen wir unter den Stufen des Grotteneinstiegs. Puh, da sollte man wohl schon ein Sicherungsseil dabeihaben - Haken gibt es in der Wand dafür. Wir begutachten das Gestein, es ist alles trocken und rutschfest - also nichts wie los. Wie die Äffchen klettern wir hinauf und erreichen das riesige Grottengewölbe.

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    Geschafft - wir genießen die imposante Aussicht aus der Grotte über die tiefe Schlucht, die der Fluß Cassibile gegraben hat, zu den majestätischen Mauern der gegenüberliegenden Bergseite des Canyons.

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    Die Größe der Höhle ist wirklich imposant. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Felsenkomplex bewohnt: von den Sizilianern, die ihn bauten, von den Byzantinern, von den Arabern, die eine Ledergerberei bauten, bis zum 19. Jahrhundert - als die Räuber ihn als Zuflucht nutzten und die Grotte ihren heutigen Namen erhielt. Im Inneren finden wir etwa zwanzig künstliche Höhlenlöcher und mehrere Ebenen, die über in den Fels eingravierte Stufen zugänglich sind - eine felsige Siedlung in dieser großen natürlichen halbkreisförmigen Höhle.

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