Spaziergang durch Polizzi Generosa
Kleines Bergdorf Polizzi Generosa in der Madonie von Sizilien
Von der Autobahn nach Palermo biegen wir ab in Richtung Naturpark Madonie. Nach einigen Kilometern kurvenreicher Straße verschwinden wir in den Wolken.
Eine dicke graue Suppe liegt satt auf den Bergen, die wir nur erahnen. Im Nebel erreichen wir den Wohnmobil-Stellplatz in Polizzi Generosa – erst nach 2 Stunden lichtet er sich ein wenig. Die Wolken liegen noch im Tal und wir scheinen in einem Wolkenmeer zu schweben.
Das Bergdörfchen ist voller Leben. Die Gemüsehändler fahren durch die Gässchen und ein riesiger Schwertfisch wird von einem mobilen Fischhändler angeboten. Der Gashändler beliefert uns mit einer Bombole de Gas, da sein Laden auf einer kleinen Piazza liegt, den wir mit unserem Wohnmobil nicht erreichen können. Am Vorplatz der Chiesa del Carmine - also direkt neben unserem Stellplatz auf der Piazza Matteoti - wird an der Chiesa del Carmine am 4. Mai ein Gottesdienst im Freien abgehalten.
Ca. 3000 Einwohner verzeichnet Polizzi Generosa – ein kleines belebtes Örtchen, das Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir schlendern durch die Gassen und finden an den Ruinen der Chiesa della Commande, die auf einer Bergkuppe mit tollem Blick auf das Tal der südlichen Imera thront, ein kleines Geocaching. Dieses Kirchlein ist ein Überrest des maltesischen Militärs von 1450, das die Aufgabe hatte, Pilger zu schützen und Kranken zu helfen.
Polizzi Generosa ruht malerisch auf einem 915 m hohen Sporn, der sich von den höchsten Gipfeln der Madonie gen Norden streckt. Die Stadt hat ihre Anfänge schon im 4. Jahrhundert v. Chr. - wir zählen 15 Kirchen aus verschiedenen Jahrhunderten in der Stadt. Die Chiesa Madre, renoviert 1764 und im 19. Jahrhundert, ist die Größte mit einem schönen Portal unter Arkaden.
Leider können wir nur eine Nacht in Polizzi Generosa mit unserem Wohnmobil verbringen. Ein freundlicher Polizist macht uns auf den folgenden Tag aufmerksam: Mittwoch ist Markttag – Parken für uns verboten. Da haben wir halt Pech und machen uns auf den Weg ins Gebirge. An einer Bergwasserquelle füllen unseren Wassertank mit frischem gutem Wasser auf.