Wohnmobil Reisebericht Museum Casa Don Pepe in Bullas

    Zeitreise in die Vergangenheit von Bullas: Casa Don Pepe Marsilla

    Casa Museo de Pepe Marsilla – Bullas 1900

    Im Touristenbüro von Bullas vereinbaren wir einen Besichtigungstermin für das bekannte Herrenhaus von Don „Pepe“ - Jose Marsilla Melgares de Aguilar, das uns die Lebensweise in Bullas Ende des 19. Jahrhundert näher bringt. 

    So um 1900 wurde das Haus von der Familie und seinen Bediensteten bewohnt und ist heute ein schönes Museum. Vom Weinmuseum laufen wir nur ein paar Minuten und das Tor des Anwesens wird für uns geöffnet.

    Kaum betreten wir das Haus, werden wir von Don Pepe begrüßt. Ja, wirklich raffiniert installiert: im Arbeitszimmer ertönt die Stimme des Hausherrn, der vor seinem Schreibtisch sitzt und und uns freundlich empfängt. Ein ausgeklügeltes Audio Guide-System wird uns ab jetzt durch das Haus führen – und zwar mit Stimmen für den Hausdiener und der Hauswirtschafterin. Die Räume werden uns erklärt, während Lichtspots auf die entsprechenden Details leuchten, die gerade erklärt werden – einfach toll gemacht! Wir freuen uns, dass die „Bediensteten“ sogar englisch sprechen und nicht nur spanisch, so können wir den Erklärungen gut folgen.

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    Authentische Möbel und Dekorationen veranschaulichen den Wohlstand der Familie Marsilla, obwohl die Einrichtungsgegenstände nicht aus deren Besitz stammen – es wurde alles vom Sohn zu Geld gemacht, als Don Pepe 1930 starb. Das Haus selbst wurde erst im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhundert restauriert. 

    Don Pepe selbst war von 1895 bis 1898 Bürgermeister von Bullas und war maßgeblich daran beteiligt, Telefon, fließendes Wasser, Telegrafie und elektrische Beleuchtung nach Bullas zu bringen.

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    Insgesamt 50 Zimmer befinden sich in dem Hauskomplex, in denen wir schöne Herrschaftsräume mit Bibliothek,  Arbeits-, Schlaf-, Ess- und Wohnzimmer durchstreifen. Die Fußböden sind mit antiken Fliesen gefliest und viele Zimmer mit den originalen bemalten Decken erhalten. Mit liebevollen Details ausgeschmückt und wortreichen Erklärungen erwacht das Weingut zum Leben. 

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    Die Haushaltsküche ist gekachelt - alles ist bereit, die Mahlzeiten für die Herrschaften herzurichten. im Ofen lodert sogar ein Feuerchen - tolle Idee.

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    Das Haus stand am damaligen Stadtrand neben einem Bewässerungsgraben, der Wasser  für den Haushalt und den privaten Gemüsegarten lieferte. Weitgehend autark wurden eigene Lebensmittel produziert und konserviert. Das Fleisch der geschlachteten Schweine wurde zu Würsten verarbeitet und der Schinken in Salz gelagert. In der Haushaltküche gibt es einen Ofen doch in der Personalküche nur eine offene Feuerstelle und raue Wände und Böden.

    Als wir die Treppenhausschwelle vom Familien genutzten Wohnteil überschreiten und das Schlafzimmer des Dienstmädchens betreten, wechseln die Wände und Decken von luxuriöser Dekoration zu einfachem nackten Terrakotta - krass ist Klassenunterschied.

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    Der Arbeitsbereich des Hauses mit Vorratsräumen ist mit viel Liebe zum Detail wieder hergestellt. Im alten niedrigen Weinkeller lagerten für den persönlichen Bedarf der Herrschaften 140 000 Liter erlesenster Wein in 57 eingegrabenen Tonkrügen. Wir beenden damit den Rundgang – und Don Pepe verabschiedet uns „persönlich“ mit lieben Grüßen.

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