Streetfood in Hanoi

    Reisebericht  Vietnam - Streetfood und  Nudelsuppe "pho" auf einem Hocker in Hanoi

    Auf einem Hocker am Straßenrand in Vietnam: Nudelsuppe pho und allerlei Streetfood in Hanoi

    Hanoi liebt kleine Plastikstühlchen und Tischchen auf dem Fußgängerweg oder auch in der Gosse als Freiluftrestaurant. Obwohl "Freiluft" für die mit Abgasen und Schwebstoffen geschwängerte Luft als Bezeichnung wirklich irreführt. Hunderttausende Mopeds und Motorroller bevölkern die Straßen, so daß das Atmen manchmal schon ein bisschen beschwerlich ist.

     Die Garküchen brutzeln und köcheln trotz allem fleißig von morgens bis spät in die Nacht in Hauseingängen oder direkt auf der Straße in rollenden Zauberküchen. In großen Alutöpfen brodelt die allerseits gegenwärtige Nudelsuppe "Pho". Es wird gebraten, frittiert und gegrillt. Plastiktüten und Eimer dienen als Vorratsschrank für die Zutaten des Streetfood. Gespült wird auch auf der Straße - auf dem Boden hockend wird fleißig gewerkelt.

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    Hat man keinen festen Platz ergattert so rollt man mit den geschickt auf einen Karren montierten Essenstand geduldig durch die Straßen. Der Reis wird in Styroporbehältern warm gehalten und auf einem Gasflasche mit aufgesetzem Gaskocher kann schnell das gewünschte Schweine- oder Hühnerfleisch gebraten werden. Ob Tofu, Maden, Käfer oder gar Hunde - hier wird scheint's alles verzehrt.

    So lässt sie sich am besten genießen - Streetfood und dazu ein frisch gebrautes Bier, das für 5000 Dong (ca. 20 Euro-Cent) pro Glas ausgeschenkt wird. Es ist ein leckeres kühles Bier, das nicht die Vietnamesen neu erfunden haben, sondern das ihnen die tschechischen Aufbauhelfer mitgebracht haben. Bia hoi gibt es in einigen speziellen Schenken oder auch in kleinen "Hocker-Restaurants" am Straßenrand.

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    Diese kleinen Hocker und Tischen aus grell buntem Plastik sind allgegenwärtig. Es gibt fast keine Straße oder Gasse ohne diese flexiblen Garküchen, die entweder in einem Hauseingang, in einem kleinen Raum, einem rollenden Kasten, in Tragekörben oder einfach auf dem Gehweg die Kochgeräte aufgebaut haben. Diverse Schüsseln mit Zutaten wie kleingeschnittenes Hühnchen- oder Schweinefleisch, Tofu und diverse Gemüsesorten wie Spinat, Kohl, Möhren und Gürkchen werden fein säuberlich mit einem Hackebeil auf einem kleinen Holzbrett in Ess-Stäbchen gerechte Größe gehackt.

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    Auf einer Gasflamme - die Flasche wird natürlich bei den fahrenden oder laufenden Küchen mitgebracht! - steht entweder eine Pfanne oder ein kleiner Wok, ein klitzekleiner Schuß Öl darein, das Gemüse und die Fleischfetzchen - keine 2 Minuten braten - aus einem Wärmebehälter eine Portion Klebreis in eine Schüssel, darauf das frisch Gebrutzelte - ein Schuß Fisch- oder Sojasauce - schon wird das Essen auf dem Puppentisch serviert. Bei "Standort-Küchen" ist natürlich der große etwa 20 ltr fassende Aluminium-Suppentopf obligatorisch. Ob PHO - eine Nudelsuppe mit Hühner-, Rind-, Enten- oder Schweinefleisch, dazu einige Blatt Koriander schon ist die Mahlzeit komplett. Nein - wir haben die Reisnudeln vergessen, die in vielerlei Formen beliebt sind. Ob als hauchdünne Spaghetti, dickere Nadeln oder gar als klebrige breite Streifen -aus Reismehl kann man ja auch Nudeln herstellen. Und da Reis allgegenwärtig ist hier im Lande, gibt es ihn also auch als Nudeln.

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    PHO - die Nudelsuppe ist Frühstück, Abend- und Mittagessen. Reis als gekochten oder gedämpften Reis, als Klebreis gleich auch mal frittiert. Der Sattmacher Nummer 1 wird in kunterbunter Vielfalt zubereitet. 12 Stunden in einem Bananenblatt gewickelt und gedämpft, oder 2 Stunden lang gekocht und gerührt - man muß ihn schon lieben oder damit aufgewachsen sein.

    Abends - kaum geht die Sonne unter - werden an neuen Straßenecken oder Garagen neue Streetfood-Höckerchen aufgestellt. Jetzt wird es gesellig - man hat Zeit zum Essen. Da wird auch gern die ölverschmierte Mopedwerkstatt zum Eßlokal - rundherum die Werkzeuge, alten Gummireifen, staubigen Ersatzteile - kein Problem, mit roten Höckerchen sieht es doch nett aus! Und so sitzen die Großstadtbewohner von Hanoi dicht gedrängt nebeneinander auf den Gehwegen und der plattenüberdeckten Gosse und hantieren mit Löffel, Gabel und Stäbchen. Schmeißen die zu hunderten verbrauchten Papierserviettchen auf den Boden - denn auch auch Locals schaffen es nicht, mit dem chinesischen Löffel ein tropfenfreies Kinn zu behalten. - Aber so ist das Streetfood - Straßenlokalambiete - Höckerchen und hupende Mopeds sind eine Einheit in Hanoi.

    fahrbare  kueche

    garkueche hanoi

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    gegrillte hunde