Wohnmobil Reisebericht Andalusien - Ronda

    Ronda – die spektakuläre Puente Nuevo

    Die Schlucht des Rio Guadalevin in Ronda

    Der spanische Wetterbericht meldet für heute Sonne, Wolken und vielleicht ein Gewitter. Wir schauen nach draussen und auf das Satellitenbild – sieht doch gar nicht so wild aus – also rauf auf den Roller und schon brausen wir los.

    Unser heutiges Ausflugsziel ist ein echter Hingucker: Ronda. Erbaut auf den beiden Seiten der gewaltigen Schlucht Tajo, die vor Urzeiten durch einen tektonischen Bruch entstand und durch den der Fluss Rio Guadalevin fließt.

    paseo de blas infanteAuf einem 723 m hohen Felsplateau ist die die Lage der größten weißen Stadt Andalusiens oberhalb der Ronda-Senke - mit 570 m im niedrigsten Bereich - und der Schlucht Tajo de Ronda, die die Stadt teilt, optisch spektakulär.

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    Unser Spaziergang durch Ronda beginnt im Park Alameda del Tajo aus dem 19. Jahrhundert, der mit typischen Kieselsteinmuster-Wegen wunderschön angelegt ist. Dann treffen wir auf den Paseo de Blas Infante, der entlang der Klippenkante zur „magischen“ Schlucht führt.

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    Ronda lebt hauptsächlich vom „Kultur- und Landtourismus“ - dank seiner Lage und der Nähe zu den Zentren des Massentourismus an der Costa del Sol zählt es heute zu den am meisten besuchten Städte Andalusiens.

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    Unter uns liegt die Landschaft der „Depresion de Ronda“ - eine Hochebene auf 500 bis 1000 m über dem Meeresspiegel, die von der Serriania de Ronda umgeben ist.

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    Wir nähern uns dem Wahrzeichen der Stadt - der bekannten Punte Nuevo - die die dramatische Schlucht des Rio Guadalevin (tiefer Fluss) überspannt. Der Blick in die Tiefe zum Fluss, der sich wie ein Wasserfall von einer Felsenstufe stürzt, ist atemberaubend.

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    Desfiladero del Tajo

    Auf einem perfekt angelegten Weg gehen wir auf der Altstadtseite in Serpentinen die Klippe hinab bis zu einem kleinen weißen Haus „Casa de Manolillo (benannt nach seinem letzten Bewohner) – ab hier ist entlang der Westwand ein Zugangspfad zu Schlucht gebaut.

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    Gegen einen Obolus erhalten wir einen Helm und schon geht es entlang des "Desfiladero del Tajo" in die Tiefe zur Basis der Puente Nuveo. Die Höhe der Felswände ist wirklich beeindruckend.

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    Erbaut Ende des 18. Jahrhunderts mit einer Höhe von 98 m war sie bis 1839 die höchste Brücke der Welt. Neue Brücke wurde sie genannt, da die vorherige mit nur einem Bogen über 35 m zusammenstürzte. Nun ist sie in mehreren Stufen konzipiert: Der Bogen hat eine Spannweite von 15 m und die Brückenhöhe dort beträgt 48 m, denn darunter befindet sich ein 24 m hoher Bogen, der auf einem 33 m breiten Einschnitt liegt. Durch das Material vom Grund der Fluss-Schlucht verschmilzt die Brücke farblich mit dem Felsgestein und scheint fast natürlich zu sein.

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    Nach dem kleinen Abenteuerweg geht es wieder hinauf – wir schlendern durch kleine Gassen der Altstadt. Diese liegt südlich der Schlucht und verbreitet mit ihren engen Gassen eine historische Stimmung. Renaissance Villen reihen sich in die Fronten der einfachen weißen Fassaden ein, die mit schmiedeeisernen Balkonen geschmückt sind. 

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    Eine mit Kopfsteinen gepflasterte Gasse bringt uns zu den Resten der alten Burg – den Ruinen der Alcazaba von Ronda - die auf einem Felsvorsprung im Süden erbaut wurde.

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    Auf dem Camino de Arabal geht es entlang der alten Festungsmauern zur Puerta de la Xijara, vorbei an alten arabischen Bädern zur Puente San Miguel. 

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    Auf dieser Seite der Tajo-Schlucht haben wir einen tollen Blick auf die gewundenen Felswände und die Puente Viejo, die in 31m Höhe mit einem 10 m Bogen den Fluss überspannt.

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    Entlang der hohen Kippen ist der Jardin de Cuenca mit kleinen Aussichtsterrassen auf die wilde Schlucht angelegt.

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     Unser 4,7 km langer Rundweg führt uns wieder über die Puente Nuevo und zum Plaza de Toros mit einer gewaltigen Stier-Skulptur.

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    Der Ursprung der Stadt geht auf die Kelten zurück, die sich hier in „Arunda“ niederließen - in Runda wurde nach Eroberung durch die Griechen umbenannt.

    Was wir auch nicht wussten: Das Design der Flagge, die Hymne und das Wappen Andalusiens wurde hier 1918 in der  „Versammlung von Ronda“ festgelegt.