Salas de Pallars – ein Städtchen mit mittelalterlichem Flair
Die Stadt, die Fira und „Street Art“ von Salas de Pallars
Vor dem Besuch des Botigues Museums streifen wir durch kopfsteingepflasterten Gassen und fühlen uns in die Vergangenheit versetzt.
Das kleine Dorf mit 300 Einwohnern war früher bekannt für seine „Fira de Salas - Rundhufermesse“. Im Jahr 1380 wurde den Männern der gesamten Gemeinde des Ortes ein zehntägiges Fest genehmigt – im Jahr 1420 eine weitere Konzession für einen Jahrmarkt und das scheint der Beginn der Fira de Salas zu sein, die über 550 Jahre lang stattfand.
Der wichtigste Mittelpunkt und die Quelle des Reichtums des Ortes waren Pferde, Maultiere und Esel. Viehhändler aus Nah und Fern kamen zum großen Jahrmarkt, improvisierte Lager für Mensch und Tier umlagerten die Stadt, bis eine wohlhabende Familie von Salas ein Gebäude errrichte, das sowohl als Unterkunft und als Handelsplatz für die Viehaustellung genutzt wurde.
Diese Idee wurden von anderen Bewohnern aufgenommen und so entstanden die Gebäude um eine Art Innenhof – zum Himmel offen und von Balkonen umgeben. Die Räume im ersten Stock war die Unterkunft der Händler, im Hof verweilten die Tiere. Rund um den Viehhandel gesellten sich fahrende Händler und zur Unterhaltung entstand ein Cafe mit Konzerten und Shows – das heutige Hauptgebäude „Interpretationszentrum Old Commerc“ des Museums Botigues.
Im Jahr 1738 besuchte der Schriftsteller Franciso de Zamora die Stadt und die berühmte Feria des Viehs – zusammen mit 40 Pferden, für die er 4 Peseten pro Maultier für Stroh bezahlen musste. Während einer der letzten großen Ferias soll die britische Armee 100 Maultiere gekauft haben, um sie nach Indien zu verschiffen.
Die kleinen Szenen auf dem Wandgemälde von Salas de Pallars sprechen für sich – die Ankunft der Huftier-Händler, das Begutachten und Untersuchen der Maultiere, der Handel per Handschlag, Kinder spielen mit ihren Steckenpferden und die Damen der Gesellschaft vergnügen sich im Salon bei Kaffee und Tratsch – mit etwas Phantasie können wir uns mitten in Trubel stellen und die Geräusche und Gerüche wahrnehmen – wunderbar!