Saragossa - Was noch von der Expo 2008 zu sehen ist
Wir entdecken in Zaragoza den Parc de Agua, den Wasserturm und spektakuläre Brücken
Als wir am ersten Mittwoch den riesigen Markt auf dem Südparkplatz der Expo 2008 besuchten – wir brauchten dringend warme Socken – kamen wir am ehemaligen Gelände der Weltausstellung Expo 2008 vorbei – das sah vielversprechend aus.
Die Weltausstellung Expo 2008 stand unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ - wir sind gespannt, welche Installationen oder Gebäude davon noch erhalten sind.
An einem lauen Sonntagnachmittag spazieren wir durch den Parc de Agua – einem großen grünen Park, der in einer Flußschleife des Ebro angelegt wurde. Rundherum eine kleine grüne Lunge für die quirlige und von Lärm fast vibrierende Stadt – auf der 4 spurigen Autobahn die rauscht der Verkehr ohne Pause - fast durch Stadtmitte.
Über zahlreiche Wege schlendern wir um angelegte Teiche – immer den Blick auf ein großes gläsernes Gebäude. Er hat das Aussehen eines Hochhauses – ist aber ein Wasserturm. Der 76 m hohe Torre del Agua hat den Grundriss eines Wassertropfens und ist das höchste Gebäude von Aragonien und der Stadt Saragossa.
Über dem Betonsockel erheben sich 23 Etagen aus laminierten Stahlprofilen und transparentem Glasgewebe, die je nach Lichteinfall ihre Farbe ändern.
Was noch von der Expo 2008 zu sehen ist, entdecken wir bei einem weiteren Besuch dieses Stadtviertels. Der „Kongresspalat von Aragona“ besticht stilistisch als kompletter Gegensatz zu den geschwungenen Linien des Wasserturms durch seine strengen Linien.
Uns erinnert die außergewöhnliche und zerklüftete Fassadenansicht an die Silhouette einer spanische Berglandschaft mit ihren Schluchten und Tafelbergen. Interessant ist die Fassade: transluzent leuchtet sie im Tageslicht - abwechselnd mit Glas- und Metallgittern verkleidet.
Davor steht eine 11 m hohe Skulptur eines sitzenden Mannes - genannt Alma Mater de Ebro. Der Körper besteht aus einem Metallgitter mit ca.60 cm hohen Buchstaben aus weiß lackiertem Edelstahl. Die Figur ist nicht geschlossen – der vordere Teil ist unvollendet – man könnte in ihn hineingehen, wenn nicht gerade ein Bauzaun den Zugang wegen Malerarbeiten verwehren würde – schade. Was bringt diese Skulptur mit der Expo zusammen? Das Wasser – denn der menschliche Körper besteht zu 60% aus Wasser – dem Schlüsselelement der Expo in Saragossa 2008.
Neben den nüchternen Linien des Kongresszentrums liegen blaue quadratische Würfel auf einer grünen Wiese auf dem Weg zu Zahi Hadid Brücke.
Gleich daneben überspannt die größte Hängebogenbrücke aus Beton der Welt den Fluß. Als Straßenbrücke wurde die „Brücke des 3. Jahrtausend“ errichtet – mit einer Brückendecklänge von 279 m und einer Breite von 43 m.
Sie umfasst 6 Fahrspuren, 2 Radwege und 2 Fußwege. Wir spazieren einmal durch einen der Tunnel aus poliertem Edelstahl und rund geformter Verglasung über den Ebro mit perfektem Blick auf die Zahi Hadid Brücke.
An einem schönen Fußweg entlang des Ebro geht es weiter zur nächsten Brücke.
Die Fußgängerbrücke „Pasarela de Voluntariado“ scheint an einer „Rakete“ zu hängen – ein spektakulärer 75 m hoher Mast, der 30 Grad geneigt die 277 m lange Brücke ohne einen einzigen Stützpfeiler trägt.
Auffällige rote und gelbe Verkleidungen mit geschwungenen Fassadenlinien schützen die Gebäude vor einfallendem Sonnenlicht.
Die ehemaligen Expo-Häuser sind nun Bürogebäude. Am Ende der langen Reihe sticht der 2500 m² große Aragon-Pavillion der Expo 2008 durch seine extravagante Gebäudeform ins Auge.
50 x 50 m groß und 25 m hoch sei er inspiriert von der Form typischer argonesischer Weidenkörbe. Die Außenfläche durch ineinander greifende Glasfaser- und Mikrobetonplatten mit weißem Fiberglas ist so gestaltet, dass sie dem Flechtgewebe ähnelt. In das Innere falle viel natürliches Licht – was wir leider nicht „überprüfen“ können, da der Pavillion geschlossen ist.
Nach unseren Wanderungen durch die beeindruckende Natur der spanischen Pyrenäen ist das Expo-Gelände 2008 von Saragossa ein toller Gegensatz mit seinen außergewohnlichen Bauwerken des 21. Jahrhunderts. Wir haben längst noch nicht alles gesehen - das größte Fluß-Aquarium Europas wartet noch auf uns - vielleicht besuchen wir es im nächsten Jahr.