Stadtbummel durch die Altstadt von Saragossa
Sehenswürdigkeiten in Saragossa
Das Wahrzeichen von Saragossa ist sicherlich die Silhouette der Basilica de Nuestra Señora del Pilar und der Kathedrale de Salvador – am schönsten zu sehen von der alten Steinbrücke.
Rund um den Platz de Pilar glänzen die historischen Bauten – mal im Barock – mal im Mujedar-Stil. Der große Platz wird zur Zeit mit weihnachtlicher Dekoration „verbaut“ - so laufen wir einfach einmal entlang der imposanten Fassaden.
Der Torreón de la Zuda – ein Bergfried des alten römischen Palastes von Zuda - beherbergt heute die Tourist-Info. In der "Unterwelt" von Saragossa sind auch noch einige Ruinen aus dieser Zeit zu besichtigen - ein altes Theater, eine Therme - die riesigen Steinquader an den römischen Hafenanlagen des Ebro fanden wir schon spannend. Die großformatigen Mauerreste stammen aus der römischen Zeit von Saragossa -„Caesar Augusta“ war ihr Name im 14. Jahrhundert.
Gleich neben den alten Steinquadern ist der Mercado Central, der 1903 eingeweiht wurde. Die Markthalle mit Säulen, tragende Elementen und Dachkonstruktion aus Gußeisen (wie der Eiffelturm 1889) ist gut besucht,. Kombiniert mit Stein, Ziegel, Keramik und Emaille ersetzte sie den damaligen Freiluftmarkt auf dem Lanuza-Platz.
Der Markt ist über Mittag geschlossen - da werden auch die Eingänge mit dekorativen Toren verschlossen. Heute sind wir zur rechten Zeit hier und schauen uns erst einmal das Gebäude an. Die Dachkonstruktion ist luftig - Keramikplatten zeigen Steinreliefs mit Darstellungen aus Landwirtschaft, Jagd und Fischerei.
Wir schlendern durch 3 Innengänge - immer den Blick auf das reichhaltige Angebot - und entscheiden uns für Fleischscheiben für Rinderrouladen und Austern.
Es wird langsam dunkel und die Straßen beleben sich immer mehr, je später es wird. "Ohne Plan" streifen wir durch Gassen und die Fußgängerzone.
An einem kleinen Platz entdecken wir ein Museum in einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Es ist das Pablo Gargallo Museum und wir entschließen uns, einmal hinein zu schauen. Die Reiterfiguren vor dem Museum sind Kopien der Skulpturen, die er für die Weltausstellung 1929 in Barcelona anfertigte. Durch seine Ausbildung zum Gießer und Steinmetz ist er ein echtes Allround-Talent.
Was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt, einige Werke des Künstlers aus Aragon sind außergewöhnlich. Die Ausstellung ist nach seinen Schaffensperioden gegliedert und ein Film erzählt seine Lebensgeschichte. Pablo war schon früh mit Pablo Picasso befreundet, lebte zur gleichen Zeit wie dieser in Paris und arbeitete auch in dessen Atelier. In Paris prägte Kontakt zu Rodin seine Schaffensperiode. Er begann, seine Skulpturen zu reduzieren - immer mehr weg zu lassen - und es gelang ihm, Volumen durch Leere darzustellen - großartig!
In einem Saal sind Reproduktionen dieser Werke ausgestellt, die auch berührt werden dürfen. Sie sehen etwas gröber als die Originale aus - dafür kann man sie aber von allen Seiten befühlen - eine schöne Idee und ein tolles Museum.
Das war ein gelungener Abschluß unseres Stadtbummels durch Saragossa. Mit dem Roller fahren wir über die Puente de Santiago zum Wohnmobilplatz an der Universität von Saragossa, packen unseren Markteinkauf in den Kühlschrank und legen die Füße hoch! Es gäbe noch soviel in der Hauptstadt von Aragon zu entdecken - das machen wir vielleicht im nächsten Jahr - nun geht es wieder in die Natur!