Wohnmobil Reisebericht Italien Castello Catajo

    Castello Catajo in Battaglia Terme - eine Reise in die prunkvolle italienische Vergangenheit

    Schloss Catajo im Regionalpak Euganeische Hügel

    Ein Highlight der Euganeischen Hügel ist für uns das Schloss Catajo aus dem 16. Jahrhundert. An einem schönen Nachmittag fahren wir an den Kanal von Battaglia Terme und schreiten auf einem breiten Kiesweg zum Eingang des Castellos, entrichten unseren Eintrittspreis und erhalten eine deutsche Beschreibung des historischen Anwesens.

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    Durch einen antiken Triumphbogen gelangen wir in einen Hof, der für Theateraufführungen und Turniere genutzt wurde. Im 17. Jahrhundert wurden hier sog. Namachias verstanstaltet – lebendige Seeschlachten – denn dank eines genialischen hydraulischen Systems konnte dieser „Giganten Hof“ mit Wasser des Kanals – wie ein riesiges Schwimmbad - befüllt werden und die Obizzi Soldaten kämpfen auf kleinen Booten, um die Gäste zu amüsieren.

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    Das sog. Castelvecchio ist wohl der wertvollste Teil, den wir besuchen können. Erbaut von Pio Enea Obizzi gebaut – der wichtigste Vertreter einer legendären Familie von Söldnern, der damals eine der wichtigsten Söldnertruppen in Europa gehörte. Monumentale Räume des Schlosses repräsentierten den Reichtum und stellten die Macht pompös zur Schau – das Schloss ist eher eine prunkvolle Villa mit prachtvollen Räumen und „Königs“- Gärten. Alles geplant, um glanzvolle und verschwenderische Feste mit hunderten Gästen zu veranstalten, um diese zu beeindrucken.

    Der Erbauer Pio Enea der Erste hat nichts dem Zufall überlassen und schon eine besondere Treppe sollte die Gäste daran erinnern, dass hier eine Ritterfamilie lebt. Eine sog. Bordsteintreppe „Skale a cordolo“ erlaubte es den Gästen, auf dem Pferderücken das Haupttor des Castelvecchio und auch das „Piano Nobile“ zu erreichen.

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    Das Haupthaus – Piano Nobile genannt - ist mit schönen Fresken bemalt – ein riesige Wohnung wurde in nur 3 Jahren bemalt und verziert. 40 Szenen mit dem Thema „Eigenlob der Familie“ ist heute eine der wichtigsten und besterhaltenen Darstellungen dieser Kunst in Italien. Szenen aus den Kreuzzügen, Schlachten, Seegefechten, wichtigen Familienereignissen, Ermordungen, Krönungen …. sowie allegorische Darstellungen und der Stammbaum erzählen die Familiengeschichte der Obbizi.

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    Weitere große Prunksäle erwarten uns mit einer bunten Welt von Fresken: der Stammbaumsaal, das Papstzimmer, das Zimmer der Familie Ferrara, das Zimmer der Vorsicht und des Friedens, das Zimmer des Hl. Markus, das Florez Zimmer.

    Im Zimmer der Vorsicht und des Friedens schmückt eine korpulente, blasse und nackte Frau das Gemälde „Gelegenheit“, denn diese ist nackt, weil sie attraktiv sein muss, um die Aufmerksam des Beobachters auf sich zu ziehen.

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    Die Darstellung des Neides: eine hässliche alte Frau, die von 2 Schlangen gequält wird – eine dringt in ihrem Mund ein, um ihre Zunge zu vergiften, eine andere Schlange kriecht aus ihrem Bauch – nach dem italienischen Spruch „Neid nagt am Baum“.
    Nach Besichtigung der Prunkräume schauen wir vom Balkon auf die große Gartenanlage und noch einmal auf den Hof Gigante und schreiten vorsichtig die Bordsteintreppe hinab.  

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    Gleich neben dem Ausgang befindet sich ein barocker Elefantenbrunnen, der sich in einer Felsenhöhle befindet. Der römische Gott Bacchus reitet auf einem Elefanten - der Sage nach einem Geschenk in Indien - da die Einheimischen das Gottesgeschenk Wein so sehr schätzten, dass sie ihm aus Dankbarkeit einen Elefanten schenkten.



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