Moorea: Buckelwale - Stachelrochen

    Segelbericht Moorea - Buckelwale und Stachelrochen am Ankerplatz

    Am Ankerplatz Opunohu Bay auf Moorea erwarten uns Buckelwale und Stachelrochen zum Anfassen

    In Moorea sind Wale gesichtet worden - das wäre ein tolles Erlebnis für uns. Sie halten sich in der Opunohu Bay auf - dort ist in toller Ankerplatz.So haben wir also am letzten Freitag noch einen kleinen Einkauf getätigt, denn in Moorea gibt es am Ankerplatz nur einen kleinen Tante-Emma-Laden

    – wir könnten uns natürlich auch aus unseren reichlichen Vorräten an Bord verpflegen – aber nur schon der Gedanke an zartes Neuseeland-Steak, frisches Obst und Gemüse sowie ein Griff in die Käsetheke und noch schnell ein Paket Croissant – da muß man einfach durch die Hitze an der belebten Strasse – heiß reflektiert der schwarze Asphalt die Hitze, die Autos rauschen mit Lärm und Gestank am Fußgängerweg vorbei – 2 Spuren hinein in die Stadt – 2 Spuren heraus an die Küste – dazwischen Lkws, Busse, Motorroller und reichlich große Pkws – in München am Ring kann es nicht schlimmer sein – aber dann haben wir die Taschen vollgepackt – mit dem Schlauchboot geht es ‚nach Hause’, nicht bevor Günther noch 2 mal mit Kanistern losfährt, um Trinkwasser aus dem Hafen zu transportieren und mit Benzinkanistern zur Tankstelle fährt – für den Außenbordmotor und für den Tauchkompressor müssen wir schließlich vorsorgen. Dann bauen wir das große Schattendach ab, im Schiff sichern wir alles, was so herumliegt – und es sind tausend Kleinigkeiten, schließlich waren wir hier fast 4 Wochen vor Anker, da liegen halt Muscheln und Perlen als Dekoration auf dem Tisch, Brillen und Buch, das Thermometer – alles muß weggeräumt werden – in der Küche eine kleine Sammlung von Gläsern mit Marmelade, Oliven, Tabletten, Teebeutel ..... auch in der Segelkammer auf der Arbeitsfläche ist ein Sammelsurium von Kartoffeln, Zwiebeln, ein Korb mit Chromputzmittel ...... eine Stunde rotieren wir zu zweit auf dem Deck die Kanister festbinden, den Außenborder vom Schlauchboot an die Reeling hieven, das Schlauchboot aufs Deck kurbeln, ‚auf den Kopf’ drehen und verzurren .... im Nu ist es schon Mittag, obwohl wir nun seit ½ 8 auf den Beinen sind. 

     

    resort mooreaDann ist es endlich soweit – die Ankerwinsch wird bedient – und schon geht das putzen los: über eine halbe Stunde schrubben wir mit Bürste und reichlich Wasser unsere Ankerkette von Bewuchs sauber. 50 m Kette hatten wir im Wasser und 30 m davon sind mit grün-braunen Algenpuscheln umwachsen. So schnell geht das hier, gut daß wir Antifoulingfarbe unter dem Schiffsrumpf haben, die noch funktioniert, sonst könnten wir alle paar Tage das Unterwasserschiff von Bewuchs freischrubben. Obwohl sich ein gut 20 cm breiter Streifen der Farbe, die sich direkt an der Wasseroberkante befindet, schon ‚abgearbeitet’ hat und nun auch dort schon Algen wachsen, die wir abschruppeln müssen. Die grünen Fäden sind einfach zu beseitigen, aber so braune Punkte sitzen teuflisch fest, die kann man fast nur mit dem Fingernagel abkratzen – aber die sind schnell verbraucht!

    Um 12.15 ist der Anker im Bugbeschlag – und wir motoren zum Paß, um durch das Außenriff zu fahren. Ein leichter Wind – die Sonne brennt – ein schöner Segeltag? Wir sind mißtrauisch – denn bei unserem letzten Ausflug nach Moorea haben wir ganz schön gestaunt, da hatten wir auch nur ein laues Lüftchen – wie angenehm... – aber dann brauste der Wind plötzlich mit 20 kn, alles im Schiff purzelte durcheinander (wir hatten nicht aufgeräumt) die Fenster waren geöffnet - ihgitt Salzwasser im Schiff!! – die Segel mußten ruckzuck gerefft werden, Wasserklatscher ins Cockpit – auch wir wurden hübsch naß – das soll uns nun nicht wieder passieren! Also haben wir ‚innen’ vorgesorgt und auch alle Fenster geschlossen..... und es wird ein wunderbarer 4-stuendiger Segeltörn, der mit einem schönen Ankerplatz vor einer Traumkulisse belohnt wird.

    moorea aus der luft 18 Segelyachten liegen hier vor Anker – die Insel besteht aus grünbewachsenen Bergen, ein kleiner flacher Streifen führt rundherum, der bewohnt wird. Hier am Ankerplatz besteht er nur aus vielleicht 200 m , da gibt es keine Häuser sondern einen ‚öffentlichen Badestrand’ mit hohen Palmen und Picknickbänken – eine sehr nette Kulisse für uns Segler. Ein Stückchen bildet das Land eine riesige Bucht, die von bizarren Bergspitzen – wovon einer den Namen Tigerzahn trägt – umrahmt wird. Sie zieht sich etwa 4 km tief hinein und wird Opunohu Bucht genannt. Sie liegt neben der Cook’s Bay, obwohl Captain Cook gar nicht dort geankert hat. Sie erinnert uns sehr an Korsika – fehlt nur der Schnee auf den Gipfeln.

    Doch wir genießen erst einmal das saubere warme Wasser und schauen nach unserem Anker, wie er sich in den weißen Korallensand eingegraben hat. Aber dafür müßten wir eigentlich gar nicht schwimmen gehen, denn man kann ihn bestens von Bord aus sehen, ebenfalls die Kette, die sich in Schlangenlinien über den Boden windet – und eifrig von weiß-grauen Kofferfischen beobachtet wird, wenn sie über den Boden gezogen wird und den Sand aufwirbelt. Zeitweise sind es 8 solcher eckig-geformten Fische – etwa 20 cm lang – die eifrig nach Nahrhaftem Ausschau halten.

    In der Zeitung hatten wir am Freitag gelesen, daß hier in der Opunohu Bay ein Wal mit seinem Baby aufgetaucht seien, vor ihrer Weiterreise nach Australien. Mann – stell Dir mal vor, wir würden aus der Nähe einen Wal sehen können. Bisher haben wir nur einen einzigen Wal in der Nähe sehen können – im Pazifik mal von weiter Ferne eine Rückenflosse und dann in Kauehi in der Lagune – der war ein bißchen näher. Aber wir glauben nicht, daß diese beiden Kolosse noch hier sind, denn sie sind spät dran, eigentlich sind Wale um diese Jahreszeit nicht mehr hier auf ihrem Weg durch die Weltmeere. Aber deswegen sind wir ja eh nicht hierher gefahren, sondern zum Tauchen, denn Günther „traut“ sich ja wieder – und hier soll nicht soviel Strömung an der Küste sein, da ist es dann nicht so schwierig ohne eine Begleitschiff.

     buckelwale vor moorea 2

    Es ist unglaublich aber wahr - wir haben die Bekanntschaft von 2 netten Buckwalen gemacht- fast angefaßt - Günther hat noch einen kleinen Abstand von 20 cm zum Riesenbaby von ca. 5 m und Anke ca. 50 cm zur Walmutter von ca. 12 m Länge - Verdrängung unheimliche mindestens geschätzte 25 t. Sie haben für uns Pirouetten im blauen Meer gedreht - wir sind ca. 2 Stunden mit und über und neben ihnen geschwommen - dann waren sie mittlerweile mit uns ca. 2 sm außerhalb des Riffs Richtung Huaine unterwegs - da mußten wir leider zurückfahren. Aber die beiden Kolosse sind seit Donnerstag hier in und vor der Bucht - stehen schon in der Depeche de Tahiti - und daß sie wohl Nachzügler im Treck nach Australien seien - hoffentlich sind sie morgen noch hier, denn Fotos haben wir nicht gemacht. Wir waren ja eigentlich nur zum schnorcheln ans Riff gefahren - so haben wir den Fototermin auf morgen verschoben - hoffentlich wird er auch eingehalten.
    buckelwale vor moorea 3

    Und tatsächlich, am nächsten morgen war der Kleine zum Spielen aufgelegt. Nachdem wir draußen mehrere Beobachtungsboote gesehen hatten, sind wir schnell ins Dinghi gesprungen und dorthingefahren. Mittlerweile waren so 30 Leute im Wasser und auch wir tauchten sofort ins das Blau ein und sahen die beiden Dicken direkt unter uns. Der kleinere war echt gut drauf – er hatte Lust, sich zu präsentieren und mit uns kleinen Menschenwinzlingen zu spielen. Immer wieder tauchte er ab, drehte sich in Pirouetten, schwamm auf dem Rücken wieder an die Luft, wedelte mit seiner Schwanzflosse und platschte immer wieder aufs Wasser damit – um dann wieder mit seiner buckligen Nase mitten durch die Schwimmer zu planschen – einfach irre. Und der Koloß von Mutter-Wal blieb die meiste Zeit ruhig so auf 3-4 m unter Wasser, damit wir sie auch richtig betrachten konnten – und das tat sie auch – ihre großen Augen schienen alles im Blick zu haben. Es war einfach umwerfend! Und die Groessen haben wir dann heute auch noch oben korrigiert, denn anhand der umherschwimmenden Motorbötchen haben wir die Groesse der mit einer Wasserfontäne auftauchenden Mutter auf 18 m berechnen können und das Riesenbaby auf etwa die Hälfte. Unter Wasser gesehen scheinen sie natürlich noch größer zu sein !! Über 2 Stunden haben wir das Schauspiel erleben dürfen. Günther hat dann wirklich auch den großen Wal angefaßt – er fühle sich an wie Neopren oder festes Schaumgummi,

    Am folgenden Tag ein Ausflug zu den Stachelrochen – ein Superlativ nach dem anderen hier!! Wir hatten von anderen Segler schon davon gehört und auch in den Reiseführern der Insel haben wir davon schon gelesen – aber nun ist es auch für uns Wirklichkeit geworden!

    stachelrochen 1Mit dem Schlauchboot sind wir ausgerüstet mit Schnorchel sowie Sonnenhut und Sonnenbrille ca. eine Viertelstunde getuckert. Innerhalb der Lagune ist kein Seegang – wir haben eh nur ein laues Lüftchen, da hat das Wasser noch nicht einmal eine Windsee – also sehr gemütlich zum motoren. Eine kleine Delphinschule schwamm auch im tieferen Wasser herum – aber die wollten nicht mit Menschen schwimmen so wie die Wale. Kaum war ich im Wasser – schwups waren sie verschwunden. Na ja, macht nichts – von über Wasser sehen sie ja auch toll aus!

    Ein paar hundert Meter weiter fahren wir um eine Hotelanlage herum, deren kleine Bungalows auf Stelzen im Wasser stehen – das gibt es halt hier in der Suesee – es sieht schon malerisch aus, mit Dächern aus Palmwedelgestrüpp, mit Leiter, damit die Leute ins Wasser klettern können.

    stachelrochenUnd dann kommen wir in flacheres Wasser, alles leuchtet smaragdgrün – und da ist auch wieder eine Gruppe von Leuten im Wasser – und ja, da planschen nicht nur die Menschen sondern auch die Stachelrochen! Das gibt’s doch nicht – wie groß die sind. Beim schnorcheln haben wir hin und wieder schon mal so einen Fisch gesehen – aber hier sind bestimmt 20 solcher schwimmenden Elefantenohren - kleine so um die 50 cm im Durchmesser – und die größten haben bestimmt 1 Meter. Und die Schwänze sind ebenso noch einmal so lang! Die Rochen werden natürlich hier gefüttert – und das ist schon unglaublich, daß sie dann an die Wasseroberfläche schwimmen und sich auch an die Körper schmiegen, um die Fischhappen aus den Fingern zu ergattern. Sie flattern dann um den Bauch sozusagen und lassen sich natürlich dabei auch prima anfassen und streicheln. Nicht artgerecht – aber was soll’s. Es ist ein tolles Schauspiel und Erlebnis. Wir haben natürlich keinen Fisch dabei – aber das zugucken allein ist schon faszinierend. Es kommen immer wieder kleine Ausflug-Motorboote mit Besuchern, die neues Futter mitbringen – man könnte stundenlang zuschauen. Und nicht nur die Rochen gibt es hier, natürlich auch noch nicht wenige bunte Tropenfische – und reichlich Haie – so ca. 15 kleine Monster schwimmen hier ständig im Kreis und warten auf Reste, die sie sich einverleiben können.


    Gerade sind wir wieder auf Buckelwal-Jagd gegangen – natürlich nicht richtig, sondern mit der Kamera. Von Bord aus sahen wir mit dem Fernglas, daß im Paß viele Boote kreisten und auch Leute im Wasser schwammen – da muß was los sein! Also nichts wie hin. Und tatsächlich – 2 Riesenwale und 1 Baby-Wal ! Der „Kleine“ von vorgestern war wieder zu Späßen aufgelegt und drehte und platschte mit seiner Schwanzflosse auf Wasser als wolle er alle naß-spritzen – einfach grandios, dieses Schauspiel.

    buckelwale zum anfassen 1

    So wird es hier nicht langweilig für uns!

    flagge polynesien

    buckelwale zum anfassen 2

    buckelwale zum anfassen