Segelreise Französisch Polynesien - Festival Heiva auf Bora Bora
Heiva Festival mit Tanz und Gesang in Französisch Polynesien - Bora Bora
Von Moorea aus sind es nur etwa 120 sm bis BoraBora - aber ohne Wind ziehen sie sich in die Länge. Wir schaffen es auf den Punkt zum Sonnenuntergang, unseren Anker an einem kleinen Motu in der Lagune fallen zu lassen - der Himmel verfärbt sich spektakulär in orange - gerade so, wie es die Südsee-Prospekte beschreiben.
Der Hauptort Vaitape lädt ein mit flatternden Fahnen und pandanusgedeckten Häuschen - wir ankern direkt daneben auf gut 25 m Wassertiefe - heute Abend werden die HEIVA-Festtage eröffnet - wir sind als direkt am Geschehen!
Der sandige Festplatz mit Tribüne ist direkt am kleinen türkisfarbenen Hafenbecken. Die Restaurants und Vergnügungsstätten rundherum sind aus Pandanus- und Palmwänden an stabilen Bambusgerüsten, dekoriert mit Palmflechtereien, Muschelketten und Perlmuschelkreationen dekoriert. Auf dem Festplatz ist im hinteren Teil eine Bühne aufgebaut, reich verziert mit Palm- und Strauchgrün, roten Blüten und komplette Palmen mit Stamm bilden einen schönen Hintergrund.
Polynesischer Tanz und Gesang
Der Abend mit einer Gesangsgruppe - bestehend aus ca. 60 - 80 Männer und Frauen und einem Orchester - ca. 20 -30 Personen. Etwa 1 Stunde unterhalten sie uns mit melodischen Gesängen "pupu himene" und sanften Tanzbewegungen dazu.
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Nach einer kleinen Pause wird die Tanzgruppe angesagt - 40 Tänzerinnen, 20 Tänzer und eine Orchester- und Gesangsgruppe von 30 -40 Mitgliedern. Der Platz wird verdunkelt - Trommeln bilden eine gespenstische Geräuschkulisse - Fackelträger und Schattengestalten bevölkern den Festplatz - Spot an! Die Tanzgruppe bildet ein imposantes Bild mit Kostümen aus Palmblättern - so wie vor 100 Jahren - die Musik braust auf und temperamentvoll tanzt die Gruppe Tamure! Lebensfreude und Begeisterung ohne Unterlaß in gut einer Stunde mit wechselnden Kostümen - wir sind begeistert und können uns gar nicht satt sehen an den Darbietung. Die Percussion mit den "Pahu" (Trommeln aus ausgehöhlten Baumstämmen) geht ins Blut - und die melodischen Gesänge kann man sofort mitsummen - sie gehen direkt ins Herz. Über 2 Wochen verteilt lassen wir uns keine Gesangs- und Tanzdarbietung entgehen - 5 Gruppen aus den kleinen Ortschaften Bora Boras liegen im Wettstreit miteinander.
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Copra
Überall auf den polynesischen Inseln und Atollen sind uns die Copra-Trockengestelle ein vertrautes Bild. Zu HEIVA wird jetzt ein Copra-Wettbewerb veranstaltet - wer zerteilt und schält am schnellsten 100 Kokosnüsse aus?
10 wettstreitlustige Mannschaften haben sich morgens um 8 Uhr auf dem Festplatz versammelt - ein LKW mit Kokosnüssen wird abgeladen - fein säuberlich für die Mannschaften gezählt - ein paar Probeschläge und schon geht es los. Die Mannschaften bestehen jeweils aus 2 Männern - der eine zerteilt die Kokosnus mit einem Beil, der andere hebelt die Hälften aus der Schale, wirft die leere Hülle in hohem Bogen hinter sich, schnappt sich die nächste Hälfte ..... Die Copra-Hälften werden in einen Jutesack gefüllt.... sind alle Hälften im Sack, gehts es im Laufschritt zur Jury, die alles genau beobachtet - und schon die Pokale für die Sieger bereithält.
Rundherum feuern die Zuschauer ihre Mannschaften an, der Schweiß läuft bei den fleißigen Copra-Männern - Gelächter im Publikum, wenn eine weggeschleuderte Hälfte einen Zuschauer trifft... - alles wird natürlich während der 2 Stunden von nimmermüden Trommler begleitet!
Pandanus
Aus Pandanusblättern werden traditionell die Dächer der Häuser gefertigt. Sie bilden das bekannte "romantische" Bild der Südsee-Hütten.
Wieder sind es 10 Mannschaften - dieses mal Mann und Frau kunterbunt - die ein farbenprächtiges Bild auf dem Festplatz bilden. Jede Gruppe hat einen Stapel unbearbeiteter Pandanusblätter vor sich liegen, einen kleinen Haufen Stäbchen liegt jeweils auf dem Tisch - und nach dem Startruf beginnen die Trommler mit ihrer Percussion und alle fangen fleissig an zu werkeln. Die Pandanusballen werden von einem Wettstreiter auseinandergeschnitten, die Blätter mit einer Machete der Länge nach geteilt, neu aufgestapelt - der 2.faltet ein Blatt mittig und "webt" mit dem Stäbchen ein Geflecht, indem er mit einem angespitzten Hundeknochen! in Loch in das Blatt piekst und das Stäbchen durchschiebt, so bildet er ein Geflecht von ca. 80 cm Höhe, die losen Enden der Blätter bleiben und bearbeitet ...... hat er eine "Webbreite" von ca. 1 m erreicht, ist dieses Teil fertig und er beginnt mit dem nächsten. 10 solcher Teile werden dann gebündelt, die Spitzen noch auf eine Länge geschnitten - 2 solcher Bündel sind zu fertigen - .. dann schnell zur Jury - wer bekommt den größten Pokal heute!?
Palmflechten
Hüte aus Palmblättern werden nicht nur in der Karibik geflochten. Auch hier werden aus diesem natürlichen Material Hüte aber auch Taschen, Körbchen, Wandverkleidungen und Dekorationen hergestellt.
Auf dem Festplatz sind 6 Frauen versammelt, die im Wettstreit diverse dieser Körbe und Matten flechten - eine einzige Nachwuchsflechterin hat sich eingestellt - die anderen Frauen sind mehr oder weniger betagt - aber flott mit den Händen, manchmal ohne hinzugucken flechten sie flugs eine Matte oder einen Korb, ruck zuck ist ein neues Teil vor ihren Füssen - sie sitzen nämlich alle in einem Reigen auf dem sandigen Festplatz zu Füssen der Jury - goldschimmernde Pokale und Franc-gefüllte Umschläge warten auf die Siegerin - nicht nur die Siegerin wird belohnt - alle bekommen einen kleine Anerkennung für ihre Teilnahme.
Unterwasserparadies
Nach diesen vielen Veranstaltungen haben wir Sehnsucht nach Ruhe - es gibt unzählige schöne Ankerplätze in der Lagune von Bora Bora. Türkisfarben leuchtet es im Süden, wo es auch wunderschöne Schnorchelplätze gibt. Oft nehmen wir uns eine Tüte altes Baguette mit, um Fische zu füttern - naklar ist nicht artgerecht - aber es macht Freude, wenn hunderte Riff-Fische um einen herumtollen.
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