Segelreise-Suedsee-Vanuatu

    Wir segeln in der Südsee nach Vanuatu zur Insel Epi

    Vor Anker in der Lamen Bay von Epi in Vanuatu

    Nur 2 Segeltage liegen zwischen Efate - der Hautpinsel von Vanuatu -  und Epi in die Lamen Bay. Da die Seekarten hier sehr ungenau sind, tasten wir uns langsam und vorsichtig in die Mitte der Bucht und ankern auf 10 m Wassertiefe.

    schildkroeteDas Wasser ist nicht richtig klar wegen des Sandbodens, aber es scheinen keine Korallen als Hindernis für die Ankerkette zu wachsen . Günther springt ins Wasser um sich den Meeresboden anzusehen – feinster Sand weit und breit – und Schildkröten, die friedlich das Seegras vertilgen! Da muss ich natürlich auch sofort mit Taucherbrille ins kühle Nass springen – und tatsächlich, riesige Schildkröten schauen kurz nach oben, was das los ist, und „äsen“ gemütlich weiter. Günther kann es natürlich nicht lassen – er schwimmt hinunter – und so kann man erst so richtig die Größe einschätzen , da man einen Vergleich hat. So groß wie Günthers gesamter Oberkörper ist sie – und einige Tage später finden wir ein älteres noch größeres Exemplar!

    Das Angelglück bescherte uns einen Barrakuda, den wir nicht essen aber die Einheimischen. So winken wir am Ankerplatz einem Kanu zu und verschenken den Fang. Es dauert nicht lange, da kommen sie wieder zurück gepaddelt und überreichen uns 3 Grapefruit, 2 Papaya, ein Bündel Frühlingszwiebeln und eine Tüte kleiner Cherrytomaten – wir freuen uns riesig darüber!

    epi vanuatu

    epi vanuatu 30Hier in der Lamen Bay ist ein kleines Dorf mit Kirche und einer Secondary-School. Kaum sind wir an Land, werden wir von einer netten Frau empfangen, die uns willkommen heißt und uns durch ihr Grundstück und ihren Garten führt. Einfache Hütten teilweise aus Pandanus und Bambusgeflecht und auch welche mit Wänden aus Fertigbetonsteinen, mehr oder weniger verputzt. Offene Feuerstellen mit kleinen Holzgestellen aus Ästen für Kochgeschirr, Wäsche flattert auf der Leine, Hühnervolk pickt fleißig nach Essbarem, kleine Kinder rasen durchs Gelände oder sitzen brav mit der Mutter und schauen zu, wie sie das Flechtmaterial für eine Matte vorbereitet. Drumherum Trampelpfade von einem Grundstück zum nächsten – keine Zäune, alles fließend ineinander übergehend. Zum Abschluss der Besichtigung wünscht sie uns einen schönen Tag und schenkt uns eine Papaya.

    bambus haus epi schule epi island

    Weiter durchs Dorf ist der Weg schon etwas breiter – auch sehen wir tatsächlich ein Auto durch den Staub fahren - Häuschen, Hütten, wenige Menschen – an der Schule vorbei, die durch die Australische Regierung gespendet wurde – nur leider sind gerade Ferien, so ist alles ausgestorben. Ein Stückchen weiter hören wir einen Generator laufen und gehen neugierig auf die Hütte zu. Da kommt Thomas um die Ecke und erklärt uns stolz, dass sein Generator für seine Gefriertruhe laufe, denn er habe Speiseeis! Ja und tatsächlich, in der kleinen sauberen Hütte nebenan – mit einem kleinen Koffervorhängeschloß gesichert, öffnet er uns die Tür- im Raum von 2x3 m steht ein Bettgestell mit Moskitonetz und eine kleine Kühltruhe – auch mit so einem kleinen Vorhängeschloß... und darin ein 5 l Behälter – fast leer – mit rosa Speiseeis! Auf dem Rückweg unseres Rundganges treffen wir dann auf einen jungen Vater, der seinen einjährigen Jungen auf dem Arm hält – mit dem Eis, aber nicht für seinen Sohn sondern für sich! Da hat Günther den kleinen mit einem Lutscher getröstet. Und Oma saß nebenan auf einer Bank und raspelte auf einer einfachen Blechreibe Maniok – so eine kartoffelartig schmeckende Wurzelknolle – für das Abendessen.

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    Bei unserem Rundgang am nächsten Tag werden wir auch wieder immer wieder von den Leuten angesprochen und gefragt, wo wir herkommen, wie es uns gefalle, ob wir etwas brauchen, sie würden gern mit uns handeln oder tauschen. Jeder stellt sich vor und fragt nach unseren Namen. Da wir weiter in den Busch gelaufen sind, wissen wir nicht mehr so richtig, wie wir am besten weiterlaufen, um zum Strand zu kommen und fragen nach dem Weg.

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    epi vanuatu 1Kommt mit – sagt die Frau uns – ich führe Euch dorthin. Und so laufen wir mit ihr weiter – hier ist mein Haus, das sind meine Kinder, das ist mein Mann ... und so kommen wir alle zusammen ins Gespräch. Wir sollen uns doch mit ihnen auf eine Bank unter dem großen Baum setzen – sie fragen wieder, woher wir kommen. Und auch wir fragen natürlich viel – ob sie von dieser Insel kommen, wie viele Kinder sie haben ......Und der eine Junge erkennt uns und sagt, wir seien die Yachties mit dem Fisch! Großes Hallo und gegenseitiges Dankeschön.... Attis heißt der Vater – Molly die Mutter – sie haben 2 Jungen und 1 Mädchen, Molly ist Lehrerin hier in der Secondary School – ein Internat mit 300 Schülern von 14 bis 19 Jahren und 12 Lehrern, die auch dort wohnen. Attis ist auch sehr rührig – er hat die Idee, Sandelholz an die Asiaten zu verkaufen und mittlerweile hat er 1000 Setzlinge gezüchtet und gepflanzt und will sie nach 5 Jahren verkaufen. Er habe mal 6 Monate in Neuseeland bei der Kiwi-Ernte gearbeitet – puh, das sei so kalt dort, er fahre dort nicht mehr hin.epi vanuatu 1 1 Dann zeigt er uns ihr Haus – ein richtig gemauertes Haus mit Fenstern so 10x8 m groß, innen ein großer Raum und rechts und links 2 kleinere abgeteilte, die wir nicht weiter gesehen haben. In dem riesigen mittleren Raum – grauer Betonfußboden, 3 Schlafmatten mit jeweils einem riesigen Haufen Kleidungsstücken darauf, 3 Autobatterien in der Ecke – die Stromzentrale für vorhandene Solarplatten – auf einem wackeligen Regal ein Fernseh- und DVD-Spieler mit einem Lappen abgedeckt – und das
    war’s. Kein Möbelstück, kein Stuhl nirgends ein Schrank. Er ist schon pfiffig, der Attis – er hat es schon zu einem Alu-Boot mit Außenborder gebracht, mit dem er fischen fährt und diesen Fisch dann in Portionen schneidet und verkauft – daher auch eine alte Kühltruhe im Hof. Gekocht wird mit Holzscheiten – das sei prima – oder auch im Erdofen mit in Glut erhitzen Steinen.

    Trinkwasser ist hier kein Problem auf der Insel – so hat uns ein anderer erklärt – es seien Wasserleitungen von Quellen hoch oben in den Bergen gelegt worden, so habe man sogar Druckwasser und brauche keine Pumpen. Zusätzlich gibt es noch Brunnenwasser, das erklärt die vielen Handpumpen, die wir gesehen haben. Und wieder werden wir reich beschenkt mit Tomaten, Chinakohl, Papaya, Frühlingszwiebeln und sogar Trink-Kokosnüssen, die schon fertig vorbereitet sind. So paddeln wir also wieder fröhlich zurück an Bord.

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    Doch leider hat der Wind gedreht und Tramp schaukelt am Ankerplatz wie auf hoher See. Die ganze Nacht geht das Schupsen von einer auf die andere Seite – ziemlich unausgeschlafen lichten wie daher am nächsten morgen den Anker, um zur Insel Malakula zu segeln. Der Wind ist recht launisch – von wenig über gar nichts zu ordentlicher Brise – und so kommen wir schon am frühen Nachmittag auf unserer neuen Insel an

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