Setenil de las Bodegas – Pueblo mas bonito de Espana
Höhlenhäuser im weißen Dorf Andalusiens - Setenil
Die Lage und eine originelle Architektur macht Setenil zu einem Touristenmagnet, dem auch wir uns nicht entziehen können. Mit dem Roller kurven wir vom Wohnmobilstellplatz in Algodonales durch das grüne hügelige Land der Olivenbäume – von einer zerklüfteten Landschaft ist nichts zu entdecken.
Doch plötzlich „öffnet“ sich die Erde und wir blicken in das Flussbett, an dessen scheinbar senkrechten Wänden die Häuser von Setenil de las Bodegas „kleben“. Die meisten Dörfer und weißen Städte Andalusiens liegen in sicherer Höhe auf hohen Klippen oder am Fuß „dekorativer“ Berge. Die Lage von Setenil de las Bodegas ist eine Überraschung – es liegt in der Schlucht des Flusses Guadalporcun.
Wir fahren an den Boden der Schlucht und schon beginnt unsere Entdeckungstour, die einen ersten Blick auf die Calle Cuevas de la Sombra (Schattengasse) gewährt – doch da ein kalter Wind weht, laufen wir erst einmal zur Sonnenseite des Tales.
Parallel zum Flusslauf verläuft die Gasse Cuevas del Sol, die durch die Natur einen länglichen Höhlenverlauf entlang des Flussbettes bildet.
So war es einfach, hier Häuser zu bauen – einfach eine Wand bis an die Gesteinsdecke ziehen – schon war die Höhlenwohnung fertig. Heute dienen diese als Restaurants und Tapas-Bars und die Straße davor gleich als offene Terrasse für die scheinbar ausgehungerten Besucher.

Wir schauen in eine dieser nur gerade mal 3 bis 4 m tiefen Höhlen und schlendern unter der von der Felsendecke überdachten sehenswerten Gasse bis zur Treppe des Mirador del Carmen.
Dort erklimmen wir 93 Stufen und stehen auf den Dächern der Höhlenhäuser unter uns. Der Mirador bietet einen herrlichen Blicke auf den pittoresken Ort mit seiner mächtigen Kirche.
Entlang der Schlucht „ducken“ sich die Häuser in die Felsennischen, oft nur mit einem kleinen Dach versehen.
Im sehr steilen Tal scheinen die Häuser aufeinander gebaut zu sein. Kleine schmale Treppen oder Gassen verbinden die einzelnen Etagen.
Besonders auffällig ist die Calle Herrerias direkt unterhalb der überhängenden Felsen, deren „Hohlgasse“ auch gleich das Dach der Behausung bildet und fast die gegenüberliegenden Hausdächer berührt.
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Auf der Schattenseite des Tales – Cuevas de la Sombra - sind die Felsenüberhänge an einer Stelle so breit, dass sie das Dach ohne Sonnenlichteinstrahlung einer kleinen Straße bilden.
Die Attraktion dieses „Pueblo mas bonito de Espana“ ist der Stadtkern, das es zu einem „historisch-künstlerischem“ Ort erklärt wurde. Der Ort verläuft von der Kirche aus einen steilen Abhang entlang des Flusslaufes hinunter. Im untere Teil haben die Einwohner den Felsüberhang, der vom Fluss gegraben wurde zum Bau ihrer Häuser genutzt. Der Fels musste nicht ausgehöhlt werden – es wurde einfach die Felswand durch eine Mauer geschlossen und der Grundriss der Behausung längs ausgerichtet. Die ältesten Funde in diesen Höhlen sind 5000 Jahre alt.