Fischerhafen Sciaccia

    Der Hafen von Sciacca ist die Heimat der größten Fischfangflotte Sizilien

    Mit dem Wohnmobil im Hafen von Sciacca – ein Stellplatz in der ersten Reihe

    Unser Blick gleitet durch unsere Fenster – links mehrstöckige Häuser gruppiert am Hang ein eisernes Geländer begrenzt einen Stadtplatz gesäumt von dickstämmigen Gummibäumen.

    Darüber im himmlischen Blau glänzt eine Kirchenkuppel – rechts von uns kleine Angelboote an sanft schwoienden Stegen, etwa links davon klappern Fallen in den Wanten der vertäuten Segelyachten und direkt vor uns liegt das blau schimmernde Hafenbecken mit im Päckchen liegenden Fischerbooten. Päckchen ist wohl nicht die richtige Bezeichnung – eher dicke Pakete, denn hier ist die größte Fischfangflotte Siziliens stationiert und genießt das ruhige Wochenende, bevor es wieder auf See geht. 

    siaccia fischerflotte

    Es weht ein frischer Wind, die Fahnen flattern, der allseits vorhandene Müll fliegt, rollt und klappert über den Asphalt. An unserem Stellplatz ist nur wenig Müll gesammelt, da sieht es im Fischerhafen total anders aus – hier liegen alle 100 m riesige Abfallhaufen, die gen Himmel stinken wie Müllhalden – sonderbares Italien.

    Ein großer Teil der Fischerflotte tuckerte am Freitagabend in den Hafen, von den Kühllastwagen erwartet. Ob sie immer am Wochenende hier einlaufen oder nur wegen des Karneval, der hier in Sciacca ausgiebig gefeiert wird? Doch aus der Sonntag ist ein Arbeitstag, denn eine Gruppe von fleissigen Männern scheint ein Fischenetz wieder zusammenzuhäkeln.

    Die Hafenanlage ist jedenfalls äußerst großzügig angelegt, mit innerer und äußerer Mole, separiertem Yachthafen und einer Vielzahl von Zuliefer- und Reparaturbetrieben. Sowohl kleine als aus große Schiffe liegen in Werften. 

    fischerboot sicaccia hafen

     Etwa 140 große Fischerboote und die dazugehörigen Betriebe an Land mit ca. 2000 Beschäftigten erwirtschaften 30 Millionen Euro. Die Fischfangmethode ist die Ringwadenfischerei, also Netze in der Hochseefischerei mit einer Länge bis zu 2000 m und einer Tiefe bis zu 200 m. Diese Ringwaden werden ringförmig um Fischschwärme ausgelegt. Das Netz wird denn mit Schnürleinen zugezogen, so dass die Fische vollständig in den Netzen eingeschlossen sind. Diese Ringwadennetze werden zu Fang von wertvollen Speisefischen wie z.B. Thunfisch und Sardinen eingesetzt. Schade dass wir die italienische Sprache nicht sprechen, sonst würde ich die Fisch fragen, wofür sie die vielen Holzkisten brauchen, die auf mehreren Booten an Deck gestapelt sind.