Halbinsel Stadlandet - Ervik
Surferparadies Ervik am Vestkap
Der sonnige Abend gestern lässt uns auf einen klaren Tag hoffen, was sich leider nicht erfüllt. Immer wieder schauen wir aus dem Wohnmobilfenster in den grauen Himmel, ob sich die Suppe vielleicht doch mal auflöst.
Am 3. Tag verändert es sich zur Mittagszeit - irgendetwas tut sich - sollen wir nach Ervik fahren oder nicht? Vielleicht ist es ja "drüben" wieder schön? Vom kleinen Wohnmobil Stellplatz am Nordhuset Kulturhus in Leikanger machen uns auf den Weg nach Ervik, einer winzigen Siedlung unterhalb des Vestkaps. Bei Fahrt über die Hochebene, vorbei an fast schwarzen Bergseen, in denen sich bemooste Hänge spiegeln, ist es lausig kalt - aber dann rollen wir eine kleine Serpentinenstraße fast bis zum Wasser - kurz vorher lichtet sich das kompakte Grau etwas und die Luft fühlt sich ein wenig wärmer an.

Ervik ist ein kleines Dorf mit einer dramatischen Geschichte und einem der besten Surfstrände in Norwegen. Direkt neben dem schönen Sandstrand befindet sich der kleine und seltsam anmutende Friedhof und eine Kapelle, die im Gedenken an die Passagiere des Hurtigruten-Dampfschiffes «Sanct Svithun» erbaut wurde, das 1943 hier sank.
In der Bucht weht uns eine steife Meeresbrise entgegen. Wellen laufen in die Bucht, von den Wellensurfern sehnlichst erwartet - sind aber heute zu klein für ein sportliches Vergnügen. Die Ostseite der Bucht wird von dem seltsam geformten grünen Hovden und auf der Westseite vom felsigen Veten eingerahmt, auf dessen Klippe Kjerringea das Vestkaphus hin und wieder zu erahnen ist. Wir wandern den etwa 500 m breiten Strand entlang zu einem Weg auf den Hovden.
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Hier treffen wir auf Bunker und Tunnel - Hinterlassenschaften aus dem 2. Weltkrieg. Die Tunnel sind begehbar und enden mit einem Balkon mit wunderbaren Blick auf die vorgelagerte Insel Kobbeholmen und einem Leuchtturm. Dunkle Wolken liegen auf dem Wasser - sie ziehen um die Halbinsel, verlieren sich in der Ferne und erzeugen ein dramatisches Bühnenbild.... für den Segler, den wir in mitten der Bucht entdecken.
Schwarz ist sein Segel, so dass wir erst denken, es sei ein Seezeichen - doch es nähert sich. Gebannt verfolgen wir das Boot auf seinem Weg auf fast stillem Wasser durch die Meerenge zwischen dem grünen Kobbeholmen-Inselchen und dem rot gestreiften Leuchtturm.
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Die Region ist für ihr raues Wetter bekannt, man sagt, es sei das härteste Revier entlang der norwegischen Küsten und ist deshalb bei Seefahrern berüchtigt - der Segler hat einen Glückstag heute!
Wandertrack: 4.2 km,Min.Höhe 0 - Max.Höhe 89 m