Wanderziel Panoramablick auf Svelgen
Aufstieg zur Martinbu - Rasthütte auf Sandsegga
Nach einem dunklen, verregneten und grauen nur 10 °C "warmem Sommertag" ist der Himmel heute morgen hellgrau und es könnte wohl trocken bleiben.
Schon schlüpfen wir in unsere Wanderstiefel - da ist doch dort oben auf der anderen Seite des Fjordes eine Tageshütte des DNT auf 500 Metern - da kann man bestimmt "weit gucken". Mit dem Roller brausen wir durch einen schmalen dunklen Tunnel und erreichen den rustikal gestalteten Rastplatz am Wanderparkplatz.
Die ersten 300 m der Tour beginnen auf einem Forstweg, an dessen Ende der mit T-Markierungen gekennzeichnete Weg zur Martinbu Hütte nach Sandsegga beginnt.
Über Stock und Stein laufen wir den Berg hinauf, kleine Bäche gurgeln, Wasser tropft von nassen Farnen, das Moos ist vollgesogen wie ein Schwamm. Der Boden ist pfützig aber gut zu begehen. Über Steinplatten überqueren wir einen breiten Gebirgsbach und kommen zu einer Anhöhe - eine Bank lädt ein zur schönen Aussicht - herrlich. Der Panoramablick auf Svelgen ist phantastisch.
Unser Ziel rückt langsam näher - an der 2. Aussichtsbank erspähen wir dort oben neben den kahlen Kalkfelsen schon ein Geländer.
Der Weg führt nun über unschwierige Kletterstellen im gut gestuften Gestein und geht über in "Sherpastufen" - diese Steinstufen aus gewaltigen Felsenplatten. Wir umrunden einen Felsgrat - der Wind hat nun freie Bahn, schnell wieder eine Jacke anziehen - Mützen würden schön wärmen - wir haben aber nur Regenhosen dabei...
Die kleine Anstrengung des letzten, steilen Gipfelanstiegs lohnt sich - guck mal - das ist ja ein idyllisches Bild. Martinbu, die Rasthütte auf Sandsegga, ist echt ein lohnenswertes Wanderziel. Die Lage des Rastplatzes mit dem rustikal gestaltetem Außenbereich allein ist schon phantastisch - und dann noch die traumhafte Aussicht Richtung Hornelen im Norden und Keipen im Südosten als I-Tüpfelchen ist wunderbar.
Von der Terrasse genießen wir eine fantastische Rundumsicht - puh der Wind pustet uns ordentlich durch. Wir schauen in die Martinbu Hütte - vielleicht können wir uns ein wenig aufwärmen - und setzen uns auf gehäkelte warme Sets, Wind geschützt - ein Thermometer zeigt auch hier nur 10 °C. Irgendwann machen wir uns auf den Rückweg - und dann passiert es im oberen Waldabschnitt, ich rutsche auf einer Baumwurzel aus, knalle mit dem linken Arm auf einen Stein - Schluss mit lustig - uhh, das tut weh...
Die Hand ist zum Glück noch einigermaßen beweglich - hoffentlich ist nichts gebrochen - Mitternacht wird es, ehe im 60 km entfernten Krankenhaus im Nordfjordeid das Röntgenbild einen Bruch der Speiche zeigt und der Arm mit Gips fixiert wird.
Ohje, keine grossen Bergtouren mehr - aber es muß nicht operiert werden - Geduld ist nun angesagt.