Im Herzen der spanischen Pyrenäen - Sallent de Gállego
Der Wohnmobilplatz im Tena-Tal - Sallent de Gállego - mit Ausblick auf den Pena Foratata
Nur 8 km von Panticosa Richtung Norden liegt Villa de Sallent de Gállego am Ende des Tena-Tals, 1.305 Meter über dem Meeresspiegel und im Herzen der spanischen und aragonesischen Pyrenäen.
Der Wohnmobilstellplatz liegt direkt vor dem Ort mit einer phänomenalen Aussicht auf den Ort – darüber erhebt sich der doppelte Pyramidengipfel (2295 und 2341 m) Peña Foratata. Der große Berggipfel ist der symbolträchtigste Berg des Dorfes und erhebt sich in nur 2 km Luftlinie entfernt 1.000 m über dem Stadtzentrum von Sallent. Dank seiner besonderen Pyramidenform und seiner privilegierten Lage ist er das Wahrzeichen des Tena-Tals . Dieses tolle Motiv haben wir vor Augen, wenn wir aus dem Wohnmobilfenster schauen – herrlich!
Laut Tourismuswerbung gehöre das von Bergen umgebene Landschaftspanorama und seine Umgebung zu den schönsten Spaniens. Für uns ist es eines der vielen pittoresken Landschaftsbilder, die uns in Spanien immer wieder überraschen und begeistern.
Da das Herbstwetter überraschend mild ist – über Tag zwischen 14 und 18 Grad – bleiben wir solange, bis es tagsüber zu kalt wird. Nachts sind es zwar nur 3 Grad und Bodenfrost bildet Raureif auf den Wiesen, dem Roller und der großen Dachluke im Womo – doch die Sonnenstrahlen erwärmen uns von 9 bis 17 Uhr – dann verschwindet sie hinter den Bergen.
Der Ort mit seinen 1500 Einwohnern lebt heutzutage vom Tourismus und von Viehwirtschaft. Bei unseren Streifzügen werden wir Immer vom Gebimmel von Glocken der frei laufenden Rinder und Kühe begleitet.
Anfang-Mitte November ist Sallent ruhig und friedlich – nur am Wochenende strömen Besucher ins Tal und beleben die Gassen. Vom Wohnmobil Stellplatz aus erkunden wir das mittelalterlich anmutende Städtchen, das uns mit einer Steinbrücke über den Fluss Aguas Liminas aus dem 16. Jahrhundert empfängt.
Am zentralen Platz ist der ehemalige Treffpunkt der Dorfbewohner „Mentidero“ - übersetzt „Lügner“. Der kleine und originelle offene Bau aus Steinmauern und einem Dach, das einen Halbkreisbogen mit Holzrahmen umrahmt, hat im Inneren eine Steinbank (hier trafen sich früher die Männer zum „Palavern“).
Ein anprechendes Tongemälde mit einem Stadtplan, Ziffern und Motiven stellt eine Architekturroute dar und lädt zu einer kleinen Entdeckungstour ein.
Alte wie neue Häuser sind mit Bruchsteinmauerwerk ummantelt und die Dächer mit Schiefer gedeckt. Über mit Kopfstein oder Kieselsteinen gepflasterte Gässchen und Treppen, die sich wie ein Labyrinth über den bebauten Hang schlängeln, suchen wir die von der Architekturroute dargestellten Türen.
Auf dem Vorplatz des Rathausgebäudes entdecken wir die lebensgroße Statue eines der berühmtesten und bekanntesten Bewohner Aragoniens und insbesondere von Sallent de Gállego: Fermín Arrudi, bekannt als „Der Riese von Sallent“. Fermín war ein eher kleines Baby, geboren von normal großen Eltern, aber ab seinem 11. Lebensjahr erlebte er nach einigen Tagen mit hohem Fieber einen Wachstumsschub, der anhielt, bis er im Alter von 25 Jahren eine Größe von 2,29 Metern erreichte und 180 kg wog. Er wanderte als Phänomen durch Europa, Nord- und Südamerika, Karibik und Afrika. Mit seinen "Selbst-Darbietungen" machte er ein Vermögen, mit dem er ein Haus in Sallent baute und sein weiteres Leben bequem lebte, jedoch schon im Alter von 42 Jahren verstarb.
Nach 11 Tagen trennen wir uns mit einem weinenden und lachenden Auge von den spanischen Pyrenäen - der Winter hält Einzug - wir kommen wieder!. Die Zugvögel und grauen Nomaden ziehen gen Süden. Wohin? Das entscheidet - wie so oft - der Wettergott....