Mehr als eine Bergtour – Wanderung zum Lundeskaret
Abseits der ausgetretenen Pfade - Über Sherpastufen zur Lundeskaret Hochebene
Unsere Wohnmobil Reise zur Erkundung der Gletscher Norwegens führt uns rund um den Nationalpark Jostedalbreen. Auf dem Weg nach Fjaerland entlang des Kjosnesfjord entdecken wir eine interessante Wanderstrecke vom DNT (Den Norske Turistforening) zum Gletscher Maabreen.
Am Rastplatz vor dem Fjaerlandtunnel ist die Wanderung mit einem Foto dargestellt – und zieht uns magisch an. Hoffentlich bleibt das Wetter morgen schön, dann können wir losziehen, oder? Nicht weit entfernt verbringen wir eine Nacht direkt am Kjosnesfjord, bereiten unser Bergpicknick vor und fahren zum Parkplatz am Tunneleingang.
DNT beschreibt die Wanderung so:
Lundeskaret kommt einem echten Bergklassiker wahrscheinlich am nächsten. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts richtete der DNT bessere Wege durch enge und wilde Schluchten tief im Inneren des Fjordes an.
Heute ist der Weg sehr gut angelegt, mit Treppen an einzelnen Stellen und Draht zum Festhalten an den steilsten Aufgängen.
Nepalesische Sherpas wurden als „Wanderreiter“ eingesetzt und haben gute Arbeit geleistet, um sicherzustellen, dass Wanderer diese Perle einer Tour unternehmen können. Es wird gesagt, dass der Weg zum Lundeskaret die steilste DNT-Route Norwegens ist! Wir beginnen die Tour direkt an der Tunnelöffnung zum Fjaerlandtunnel. Lundeskaret ist steil und luftig, aber das Überqueren der Straße am Tunneleingang soll der gefährlichste Punkt der gesamten Reise sein....
Wanderstiefel geschnürt, Rucksack geschultert, Trekkingstock parat – es geht los!
Die Tour beginnt auf einem Pfad, der ein kurzes Stück am Flußbett entlangführt, bevor er in Richtung Schlucht auf einem grünen, mit Preissel- und Heidelbeerbüschen bewachsenen Hang ansteigt. Leider sind die Preisselbeeren noch nicht reif – wie schade. Der Weg schlängelt sich wunderschön hinauf und langsam gewinnen wir einige Höhenmeter.
Der Grat wird steiler und schmaler – schon finden wir die ersten steinernen Treppenstufen, die uns einfach hinauflaufen lassen. Während die Vegetation immer dünner wird, werden die Aufstiege über Sand- und Steinbrocken immer steiler. Immer wieder finden wir an exponierten Übergängen Drahtseile zur Sicherung. Über dicke Felsbrocken, um diese herum, auf Sherpastufen, auf glattem Felsen, puh, das ist ganz schöne Kletterei, da müssen wir manchmal schon auf allen Vieren hinauf.
Entlang eines schmalen Pfades umgehen wir einen Grat, überqueren auf dicken Quadern einen Wildbach, schlängeln uns wieder auf einem kleinen Pfad durch Preisselbeerbüsche und Farn. Auf steilen Sherpatreppen laufen wir hoch „in den Himmel“ - halten uns an Drahtösen fest, ziehen uns hoch …. wieder sind mehrere Hundert Höhenmeter geschafft.
Immer wieder schauen wir nach oben – wohin geht es denn überhaupt, kannst Du erkennen, wohin der Weg uns wirklich führt?
Spannend bleibt es bis zum Schluss– da geht es über einen gerölligen Pfad die letzten Höhenmeter in einer Spalte hinauf und..... wir erreichen das Plateau.