Im Naturpark Sierra y Cañones de Guara
Rio Vero Kulturpark – Felsmalereien von Quizans und Chimiachas
Rund um Alquezar sind in den Bergen Höhlenmalereien entdeckt worden - ein Wanderweg zu den Höhlenmalereien beginnt gleich hier an unserem Wohmmobil Parkplatz.
Höhlenmalerei Abrigo de Chimiachas
Die Felsenmalerei der Abrigo de Chimiachas in einer Mulde der gleichnamigen Schlucht, einem Nebenfluss des Flusses Vero, ist unser Wanderziel für heute. Sie liegt etwa 3 Wanderstunden von Alquezar entfernt auf 880 m. Für die ersten 4 km nehmen wir unser Roller und holpern über Feldwege bis nach San Pelegrin.
Von dort geht es dann zu Fuß über einen kleinen Trampelpfad durch kratziges Gebüsch die Flanke des Berges hinauf, bis wir auf den Hauptweg von Alquezar kommend treffen.
Mit einer phänomenalen Aussicht über das Land geht es weiter bis zu einem Abzweig, der uns wieder absteigen lässt.
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Es geht entlang einer Rinne hinab in eine Schlucht. Es wird nass und rutschig und die Lufttemperatur fällt bei jedem Schritt. Immer entlang einer steil aufragenden Felswand genießen wir diese abgelegene und mysteriöse Umgebung.Als wir noch einen weiteren Abstieg hinter uns haben, steigt der Weg abrupt zur Chimiachas-Schutzhütte an.

Eine Stahltreppe erleichtert den Aufstieg in die Steilwand - und schon laufen wir durch diese riesige Höhle, einer langgestreckten 9 m hohen Gesteinsmulde mit 18 m Länge und 6 m Tiefe. Auf der Rückseite ist die Zeichnung eines Hirsches, in roten dicken Linien, wohl mit den Fingern gemalt. Eine Höhlenmalerei, die zwischen 6000 und 4000 v. Christus angefertigt sein soll und das beste Beispiel für den levantinischen Stil im Kulturpark des Flusses Vero bildet.
Wir rasten, genießen den Anblick des Hirsches und der wilden Umgebung. Über uns kreisen ausdauernd Bartgeier - in scheinbar schwerelosen Zustand drehen sie ihre Runden hoch oben im blauen Himmel. In der Nähe unsere Wohnmobil Parkplatzes, dicht bei der Einsieldelei "Ermita de St, Gregorio". haben wir übrigens eine Vogel-Beobachtungshütte gefunden. Hier werden die Geier gefüttert - deswegen gibt es sie hier so zahlreich.
Es ist so ruhig hier, das wir meinen, die Stille zu hören. Lustig wird es, als wir versuchen, ein Echo in dieser wilden Schlucht zu erzeugen - es klappt - unheimlich laut ist der Widerhall unserer Rufe. Der Kulturpark des Flusses Vero wurde übrigens 1998 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und ist Teil der europäischen Route "Wege der prähistorischen Felskunst".
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Der Rückweg führt uns noch zu einer weiteren kleinen Felsenkunst:
Abrigo de Quizans
Nachdem wir den schaurig kalten Schluchtenweg wieder hinaufgekrabbelt sind, schlendern wir in der Sonne. Der Weg steigt sanft an zwischen kleinwüchsigen Büschen und Pinien. Eine kleine runde Schutzhütte am Weg diente früher Hirten als Unterschlupf und ist noch gut erhalten. Vor uns erhebt sich steil die Felsenwand, in der wir merkwürdige Löcher erkennen, deren Ursache Erosionen durch Wind und Wasser im Gestein sind.
Die Löcher oder Höhlen wurden als „Schutzhütten“ genutzt. Die kleinere diente als Bienenstock und der Honiggewinnung, die größere den Hirten zur Haltung ihrer Schafe. Hinter einem Gitter befindet sich eine vor mindestens 5000 Jahren mit den Fingern gemalte Figur eines kleinen Hirsches mit roten Pigmenten – so ist die Erklärung auf einer Info-Tafel. Erkennen können wir diese kleine Figur eigentlich nicht.
Begeistert sind wir von der Aussicht aus dieser Höhle.
Wanderung Trackdaten: 7,4 km, 680 Höhenmeter