Wohnmobil Reisebericht Elche Huerta de Cura

    Jardin Artistico Huerto del Cura von Elche

    Phantastischer Botanischer Garten mit Palmen und Kakteen

    Elche ist berühmt für seinen Hain aus Dattelpalmen. In unserem Segler-Leben haben wir oft Palmenwälder durchstreift und von Palmfrüchten profitiert – den Kokosnüssen der Kokospalmen. Nun sind wir gespannt auf Dattelpalmen.

    Das wechselhafte Wetter an diesem Wochenende lässt uns nicht viel Zeit – daher entschließen wir uns als erstes zum Besuch des Jardin Artistico Huerto del Cura. Wegen der wenigen Besucher können wir den Park in stiller Muße genießen, der gar nicht so groß ist mit etwa 13.000 m² – aber sehr dicht bepflanzt und von einer dichten Hecke aus Bambus umgeben. Mit Hilfe eines Audio Guides in deutscher Sprache erfahren wir allerlei Interessantes über den Park und die Pflanzenwelt.

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    Das Areal umfasst ca. 100 verschiedene Palmenarten, die in den Tropen und Subtropen des Erdballs beheimatet sind und sie scheinen sich gut an das mediterrane Klima angepasst zu haben. 95 % der 500 hier wachsenden Palmen sind Dattelpalmen oder Phönix dactiliphera (wegen der Ähnlichkeit der Palmwedel mit den Federn des mythischen Vogels Phönix). Palmen sind quasi Gras mit überdimensionalen Ausmaßen, denn sie verfügen nicht über einen Holzstamm sondern über einen falschen Stamm oder Strunk, der aus eng verflochtenen Gefäßbündeln gebildet wird, die zwar verholzen aber sehr biegsam sind und daher starken Wind oder Stürmen widerstehen können.

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    Imposante Palmengruppen entstehen durch mehrstämmige Palmen deren Ableger direkt am Stamm entstehen. Die Palmkrone aus seinen fiederförmigen Palmwedeln kann einen Durchmesser von 10 m und mehr erreichen. Das Wachstum der Dattelpalme geschieht sehr langsam - bis ein Stamm eine Höhe von 10 m erreicht, verstreichen an die 100 Jahre. So haben die Palmen von Elche ein sagenhaftes Alter von ca. 200 Jahren!

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    Wir schlendern über kleine Pfade durch die Parklandschaft und erreichen einen kleinen Teich mit Karpfen und Schildkröten. Obwohl künstlich angelegt, bildet er  einen erfrischenden Kontrast zum Wüstenhabitat der Kakteen, das wie eine Bühnenkulisse im Hintergrund erstrahlt. 

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    Es ist eine Sammlung von Kakteen und Sukkulenten, die in einem Bereich des Gartens in voller Sonne zwischen Felsen angeordnet sind. Dieses trockene gelb farbige Areal, das dem grünen botanischen Garten einen besonderen Kontrast und Charakter verleiht, ist eine Kakteensammlung mit erstaunlichen Exemplaren aus den Halbwüsten Mittel- und Südamerikas. Dieser Bereich des Gartens begeistert uns außerordentlich - denn Palmen, obwohl hier wirklich interessante Arten vertreten sind waren ja für uns über ein Jahrzehnt unser "Heimatwald".

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    Beeindruckende kugelförmige „Schwiegermutter-Kakteen“ mit ihren spitzen Dornen auf der gesamten Oberfläche sind üppig verzweigt und übereinander gewachsen. Säulenkakteen – einer für den amerikanischen Westen typische Kakteenart - mit zylindrischem Wuchs und seitlichen Sprossen ragen 10 m und mehr in den Himmel. Erstaunliche Pflanzen mit spezifischer Anpassung an trockene Umweltbedingungen, so dass sie in trockenen Wüstenzonen beheimatet sind.

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    Die kugelförmige oder zylindrische Gestalt erfüllt einen doppelten Zweck: ein Minimum an Verdunstungsfläche und ein Maximum an Wasserspeicherfähigkeit. Fasziniert umrunden wir diese Kakteenlandschaften mehrere Male und genießen ihren Anblick.

    Im Raum Elche versteht man unter „Huerto“ ein Landgut, auf dem hauptsächlich Palmen angepflanzt werden. Der Priester „Cura“ verzichtete später auf seine Ämter und bewirtschaftete ausschließlich diesen Garten, der nach ihm benannt und 1943 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Jahre 2000 wurde der Jardin Artistico Huerto del Cura von Elche zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

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    crinitaCrinita Palme

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    Yukka elephantipes – verdickte und faltige Stammbasis, vergleichbar mit dem Fuß eines Elephanten - aus dem Südwesten Nordamerikas oder Mexicos.

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