Wohnmobil Reisebericht Winter Griechenland Epirus

Von Igoumenitsa zur Vikos Schlucht bei Papingo

Papingo – authentisches Bergdorf im Epiros Gebirge

Entspannt kommen wir  in Griechenland mit der Fähre ab Ancona an – mit Camping an Bord und einem „Fensterplatz“, an dem wir während der Seereise auf die ruhige See schauen. In Igoumenitsa versorgen wir uns als erstes mit griechischen Propangasflaschen, kaufen beim Bäcker Pasteten und andere Leckereien, danach geht es für die erste Nacht auf einen kleinen Wohnmobilparkplatz in Kalpakion - langsam akklimatisieren heißt die Devise.

2020 erkundeten wir die südlichen Zagoria-Dörfer im Pindosgebirge – daher nähern wir uns der Vikos Schlucht heute von nördlicher Seite. Unsere Route führt von Kalpaki nach Aristi über eine kleine gute fahrbare Landstraße mit toller Aussicht auf das Tymfi-Gebirge.

Nanu – eine Ampel? Vor Aristi leuchtet es rot – hier wird es wohl eng – und wirklich, eine enge und schmale der Ortsdurchfahrt, wie gut, dass es diese Regelung gibt. Wir rattern über Kopfsteinpflaster, biegen links ab und haben Aristi geschafft. Die eigentliche Herausforderung „Auffahrt nach Melago Papingo (Papigo)“ kommt erst noch! Durch herbstliche Laubwälder kurvt die Straße durch die Landschaft und stürzt hinab zur Voidomatis Brücke – oh je, da sollen wir hinüberfahren? Das leicht verbeulte Schild weisst eine max. Belastung von 15 to aus – nun ja, das wollen wir mal glauben. Das verrostete Geländer, die maroden Betonstützen sind nicht gerade vertrauenserweckend. Unser „Dicker“ rollt die Betonbogenbrücke langsam hinauf und wieder hinunter. 8 km sind es nun noch zu unserem eigentlichen Ziel. 19 Serpentinen und unzählige Schleifen kurven wir von 540 auf 940 - puh, für die Haarnadelkurven braucht unser Wohnmobil mit 9  m  beide Fahrbahnen - und kommen den Pyrgoi (Türmen) von Papigo immer näher – ein großer Dorfparkplatz – wie geschaffen für uns.

Ein beschauliches Dörfchen, dass mittlerweile vom Tourismus lebt - ebenso wie sein kleiner Ableger - Mikro Papingo: Kleine Cafes, Restaurants und Gästehäuser bestimmen das Bild vor der Kulisse des Gamila, Astraka und Drakolimni mit über 2400 m – den Papingo-Towers.

In der Nacht funkeln die Sterne über uns, nur wenige Lampen erhellen die Ortschaft. Wir hören Musikklänge – nicht aus dem Radio - „lebendig“ - live! Auf einer Restaurantterrasse is eine kleine Party und eine eine 4 köpfige Musikgruppe spielt „Klageweisen von Epiros“.

Die Musik von Epiros aus der Region Zagorochia ist in Griechenland berühmt für ihre „mirologia“ von der Klarine gespielte Klageweisen.

Auf radioepirus.gr kann man ihr rund um die Uhr lauschen, aber live ist es erst ein Musikerlebnis. Wir nehmen auf einer Steintreppe Platz und schauen einem kleinen griechischen Abend mit Musik und Tanz zu – welch ein schöner Zufall.