Mit dem Wohnmobil zum Ursa Trail nach Metsovo im Epirus-Gebirge
Kirche von Agia Praskevi und Wandern auf dem Ursa Trail in Metsovo
Unser Wohnmobil möchte in eine Werkstatt: Ölwechsel und Bremstrommeln stehen auf der to-do-Liste für Supercar in Ionannina. Die Teile sind schon auf Lager, so dass die Arbeiten sofort nach unserem Eintreffen in Angriff genommen werden.
Wir packen unseren Motorroller aus sowie einen großen Wäschebeutel ein und besuchen derweil einen Waschsalon. Während der Wartezeit schlendern wir durch geschäftige Straßen und lassen uns von Süßem verführen. Noch am gleichen Abend brausen wir um 5 Uhr auf die Autobahn E2, durchfahren kilometerlange Tunnel, berappen 3 Euro für diesen Fahrkomfort, schon sind wir nach 50 km an der Ausfahrt für Metsovo.
Lange steile Straßen mit Serpentinen schleusen die Fahrzeuge aus der Tiefe des Autobahn-Niveaus auf 1000 m hinauf – wir passieren Metsovo und parken unser Wohnmobil für 4 Tage in der Nähe eines Picknickplatzes am Ursa-Trail mit Panorama-Blick auf das Epirus-Gebirge. Wir stehen am Rand eines Buchenwaldes und waten auf breiten Wegen durch eine dicke Schicht braunen Buchenlaub – wir fühlen den Herbst bzw. nahenden Winter. Unser Wohnmobil Platz ist auf ca. 1500 m und die Nächte werden mit 6 Grad schon empfindlich kühl – aber der Sonnenschein erwärmt uns über Tag bis zu 20 Grad. Pferde, Esel und einige Rinder mit Glockengeläut erkunden die Wiesen um uns herum - eine Schafsherde zieht über das karge wellige Hügelland, begleitet vom Schäfer und einigen Hütehunden.
Mit dem Roller fahren wir 4 km zurück nach Metsovo, kurven steile Labyrinth-artige schmale Straßen hinab bis zum Dorfplatz. Metsovo lebt vom Tourismus, ist dennoch reizvoll, denn die Architektur mit Steinhäusern, hölzernen Balkonen mit vertäfelten Decken und grauen Schieferdächern strahlt traditionelle Atmosphäre aus.
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Im Ortskern bestimmt ein großer baumbestandener Platz das Bild und gleich daneben wehen bunte Fahnen an einer Kirche. Die Kirche von Agia Praskevi beeindruckt uns sehr, denn sie ist neben ihrem spirituellen und kultischen Charakter auch ein brilliantes Kulturdenkmal. 1730 wurde der Tempel von den Holzbildhauern gestaltet und prachtvoll bemalt – wir bewundern 22 Ikonen, prächtige Bilder und Schnitzereien im Schummerlicht, das eine mystische Atmosphäre entstehen lässt.
Wir schlendern durch Kopfstein-gepflasterte Gässchen und schauen in Geschäfte mit traditioneller Volkskunst mit Holzarbeiten, Delikatessenläden für Käse, Honig, Wein sowie Kräutermischungen aus den Bergen.
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Metsovo ist bekannt für Ziegen- und Schafskäse – nach einer Kostprobe entscheiden wir uns für einen leckeren deftigen Ziegenkäse und beim Bäcker können wir einer Pastete mit Spinat und Schinken nicht widerstehen. Griechischer Kaffee mit etwas Zucker wird auf kleinen Gaskochern frisch für uns zubereitet.
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Von Metsovo an seinem steilen Hang schaut man fast hinter jeder Hausecke auf ein darunterliegendes Hausdach und auf die tiefen Täler, das Viadukt der Autobahn und die unzähligen kurvigen Straßen und Wege an den Berghängen rundherum.
Eine tolle Aussicht darauf haben wir auch bei unserer Wanderung auf dem Ursa Trail P3. Durch ein kleines originelles Eingangsportal beginnen wir unseren 200 m Aufstieg durch Mischwald- in einer Lichtung schauen wir auf das Autobahnkreuz und die Zubringer, die sich im Schlangen im Tal winden. Einen Berggrat hinauf geht es, bis wir die Bergstation des Skiliftes auf dem Mount Karakouli auf 1480 m erreichen. Ab hier ist der Abstieg sehr steil und durch rote Feuerwehrschläuche als Seil gesichert. Schnell ist es geschafft und wir stapfen durch den Herbstlaub auf breiten Wegen in schönen Kurven den Berg hinab, erreichen oberhalb der Bergstraße einen kleinen Pfad, der uns zum Ausgangspunkt zurückleitet. Zwischendurch sammeln wir frisch gefallene Esskastanien - schau'n wir mal, ob sie uns schmecken.
