Wohnmobil Reisebericht Italien durch Apulien nach Gallipoli
Orange Corona Zone Apulien - Unser Ziel ein Campingplatz in Gallipoli
Um 9.30 rollen wir von der Superfast II Fähre in Bari. Keine Zollkontrolle – keine Corona-Kontrolle... Nun müssen wir durch die orange Zone Apuliens, denn unser Ziel ist ein Campingplatz bei Gallipoli. Orange Zone bedeutet, dass Reisen nur innerhalb der Gemeinde des Wohnortes erlaubt ist – aber wir wohnen ja hier nicht.
Schaun wir mal, wie es uns ergehen wird – denken wir und fahren über die beeindruckende Ponto Adriatico in Bari und reihen uns in den lebhaften Verkehr der Schnellstraße. Ohne eine Kontrolle bewältigen wir die 200 km – nun sind wir gespannt auf den Ganzjahres-Campingplatz. Oh – da ist ja eine Wohnmobilsiedlung – schön nebeneinander in Reihen sind ca. 100 Wohnmobile auf dem Platz stationiert – da gäbe es aber für uns noch eine Lücke. So recht begeistert sind wir nicht und schauen uns daher den Nachbar-Campingplatz an. Agricamper – das ist wirklich „auf dem Lande“ - wie ein großer Garten angelegt mit verschiedenartigen Büschen und Bäumen, ein paar alten Trockensteinmauern und unregelmäßigen Parzellen – davon wählen wir uns eine schöne aus.
Reisen in Corona Zeiten ist wirklich nicht einfach. Gallipoli eignet sich für uns als ein Zwischenstopp auf dem weiteren Weg in den Süden, so planten wir, aber mit dem Planen ist es so eine Sache. Wie kommen wir demnächst nach Sizilien, wenn der Weg durch eine rote Zone versperrt ist? Außerdem ist das Reisen innerhalb einer Region nur beschränkt auf die Wohngemeinde - also für uns Gallipoli. Besser nicht nachdenken, ist die Devise.
Wir freuen uns über das schöne warme Herbstwetter und spazieren erst einmal ans Meer, das direkt „vor unserer Haustür“ sanft an das felsige Ufergestade schwappt. Keine Wolke am blauen Himmel das Meer strahlt achatblau. Unser Blick gleitet nach Süden - die Stadtkulisse von Gallipoli mit dem Hafen und der kleinen Insel St. Andrea samt Leuchtturm sind zum Anfassen nah. Die nördliche Küste ist eine Vielfalt von kleinen weiß leuchtenden Siedlungen, Strand und pinienbewachsenen Felsenbuchten, immer wieder überragt von sandsteinfarbenen Wachtürmen.
Für Zeitvertreib ist gesorgt: Kleine Radtouren zum Strand Rivabella oder zur Baia Verde mit langen Fußmärschen durch warmen Sand – nach vielen Monaten in den Bergen atmen wir wieder Seeluft – das ut richtig gut.
Die Stadt Gallipoli ist nur 1 km entfernt, also radeln wir durch die Straßen und verschaffen uns einen kleinen Überblick der Neustadt. Im ProLoco erhalten wir einen kleinen Stadtführer für die Altstadt in englischer Sprache.
Eine kleine Tour übers Land mit gepflügten, rotfarbenen Äckern, durch herbstlich bunte Weinstöcke und Olivenplantagen. Doch die meisten der Olivenbäume sind dem Bakterium Xylella fastidiosa zum Opfer gefallen und sterben - welch ein Drama für die Olivenbauern.
