Fatu Hiva und Tahuata - Marquesas

    Fatu Hiva und Hiva Oa - traumhafte Südsee-Inseln im Pazifik 

    Erlebnisse in Französisch Polynesien - die Inseln Fatu Hiva und Hiva Oa 

    Fatu Hiva - unsere erste Insel in den Marquesas - ist traumhaft schoen. Nach 22 Tagen haben wir endlich wieder Boden unter den Fuessen! Eine wunderbare bizarre Tropenkulisse an unserem ersten Ankerplatz.

    fatu hiva felsenVormittags so gegen 10 Uhr schleichen wir langsam unter Motor in die Bucht, es sind noch 2 Yachten dort - ein Franzose und ein Amerikaner. Und der Amerikaner begruesst uns einige Stunden später mit einem frisch gebackenen Brot auf den Marquesas, ist das nicht super? Wir laden Mike und Mary zum Nachmittag- Kaffee ein und tauschen unsere Erlebnisse während der Pazifik-Ueberquerung aus.

    Unsere erste Beschaeftigung nach dem Ankommen war ueberhaupt nicht, an Land zu gehen sondern ins Wasser zu springen! So ca. 27 Grad hat es und ist wunderbar klar,wenn auch dunkel, denn hier ist kein Korallenboden sondern Sandboden auf dem Meeresgrund.  Nichtsdestotrotz haben wir gleich kleine Kofferfische unter dem Boot und an der Felsenkante, die wir schnell mit Schnorchel und Schwimmflossen erreichen, wimmelt es nur so von bunten Tropenfischen. Einfach klasse!! Wir sind total begeistert und freuen uns ueber die Artenvielfalt und das bunte Leben unter Wasser.

    Und dann muessen wir erst einmal den Rumpf von TRAMP putzen! Ihr macht Euch keine Vorstellung von dem Algenbewuchs ueber Wasser am Rumpf, nichts ist unter Wasser gewachsen, aber bis zu einem halben Meter sind braeunliche und gruene Algen auf dem schoenen hellblau gewachsen, es sieht aus, als seien wir durch Dreckwasser gesegelt, aber es sind schleimige kleine Wasserpflanzen, uns sie sitzen zum Teil bombenfest, da muss man ordentlich scheuern, aber man kann ja keine Buerste auf dem Lack verwenden! Und hinten unter dem Heckspiegel sind kleine Entenmuscheln gewachsen. Sie haengen dort zu hunderten mit ihren kleinen mandelfoermigen Schalen! Wir haben sie am ersten Tag erst einmal nicht abgekratzt, denn ich wollte sie noch fotografieren, doch am naechsten morgen waren sie alle verschwunden - sind sie von selbst abgefallen, weil sie nicht mehr wasserumspuelt waren? Wir haben keine Ahnung.

    Am Spaetnachmittag läuft dann auch ATAIR in die Bucht ein. Wir waren ja schon gemeinsam in Santa Cruz und die beiden sind einen Tag vor uns dort Richtung Westen ausgelaufen. Es wird ein grosses HallooOO veranstaltet und zusammen koepfen wir dann abends unsere Sektflaschen und begiessen unseren laengsten Segeltoern!
    Die Marquesas Inseln gehören zu Französisch Polynesien und umfassen 6 von ca. 8700 Einwohnern
    bewohnte Vulkaninseln. Auf der Insel Fatu Hiva gibt es 2 kleine Doerfer mit jeweils 300 Einwohnern - und jedes Oertchen hat natuerlich auch eine Kirche! Imposant ragen die bis zu 700 m hohen Felsen direkt als Kulisse vor unserem Ankerplatz in den blauen Himmel. Schroffe Felsen, auf den wilde Ziegen herumkraxeln - die von den Einheimischen auch für Segler gejagt und geschossen werden - wir haben zusammen mit der Segelyacht ATAIR einen leckeren Ziegenbraten im Tausch gegen eine Flasche Rum gegessen.Wir sind begeistert von der eindrucksvollen Landschaft,sie ist wirklich spektakulaer und zudem der richtige Gegensatz zu 3 Wochen Meerlandschaft! Die Insel ist gruen und ueppig und viele Berghaenge steigen senkrecht in den Himmel - einfach toll! Eine Formation sieht auch wie die Externsteine! Eine andere Felsgruppe direkt neben unseren Ankerplatz sind 3 schwarze nadelfoermige Felsspitzen - grandios. Das Tal selbst oeffnet sich direkt vor uns in einem schmalen Spalt und darueber erheben sich imposante Bergspitzen.  

    fatu hiva tramp vor ankerUnd imposant sind auch die Fallböen, die mit enormen Windstaerken durch die Ankerbucht sausen - puh, das ist sehr gewoehnungsbeduerftig. 50 m Kette und 15 m Leine haben wir ausgebracht auf 10 m Wassertiefe, damit wir nicht davonschwimmen. Die Fallböen sind hier berüchtigt und es gibt einige Naechte, in den wir schlecht schlafen, denn sie kommen in Orkanstaerke durch die Bucht gefegt.

    Die ersten Schritte an Land am naechsten Tag fuehren uns durch ein kleines Oertchen, das verstreut im Tal an einem Bachlauf liegt. Ueppig gruen ist es und die Pampelmousenbäume haengen voller reifer Fruechte. Dass sie reif sind erfahren wir erst spaeter, denn sie sind grasgruen- aber wirklich lecker. Sie schmecken gar nicht herb, auch nicht eigentlich suess sondern leicht fruchtig mit einem "Bonbon"-Aroma. 

    Die Bananenstauden hier sind doppelt so hoch wie in der Karibik - und schmecken wunderbar fruchtig säuerlich, gar nicht wie Chiquita.

    Limonen liegen in jedem Garten unter den Bäumen und auf den Wegen. Es gibt eine Hauptstrasse durch das Oertchen Hanavave, die betoniert ist, ansonsten fuehren Sandwege zu den Haeusern. Ueberall laufen Huehner umher, es ist alles sehr beschaulich.

    Am Sonntagnachmittag ist grosses Fussballspiel auf dem Sportplatz, dort versammeln sich dann die Familien auf bunten Decken im Schatten von Baeumen und feuern ihre Mannschaften an. Auch wir schauen zu und bewundern die schnellen Laeufer. Der Ball fliegt immer wieder ueber das netzlose Tor und wird dann von den kleinen Jungen aus dem Wasser geholt.

    Nachdem wir soviele Tage auf dem Meer unterwegs waren, duerstete es uns natuerlich nach Land unter den Fuessen. So haben wir dann unsere Wandersandalen angeschnallt, den Picknickrucksack gefuellt und sind losgestapft, denn ueber unserem Ankerplatz lockte auf ca. 500 m Hoehe ein weisses Gipfelkreuz. Und da wollten wir natuerlich hoch hinauf, um heruntergucken zu koennen. Und es hat richtig Spass gemacht! Auf dem Weg dorthin fanden wir eine Suesswasserquelle, wo wie unsere heissen Fuesse abkuehlen konnten und in einem Baechlein wuchs Minze (wie zuhause!). Gut 3 Stunden waren wir unterwegs - und anschliessend ordentlich geschafft – ich hatte sogar ein bisschen Muskelkater am naechsten Tag.

    Doch dann ging es wieder los, dieses mal zusammen mit 2 anderen deutschen Seglern, ein Urwaldkletterpfad zu einem Wasserfall. Richtig ueber Stock und Stein - und wir wurden belohnt mit einem richtigen kuehlen Swimmingpool.

    hiva oa blumenkranzWenn wir durch den Ort schlendern, begruessen uns alle Leute mit BONJOUR - diese Insel gehoeren ja zu Franzoesisch Polynesien. Die Sprache der Einheimischen - also Marquesisch - scheint fast nur aus Vokalen zu bestehen, die auch oft verdoppelt sind und auch doppelt ausgesprochen werden. Wir haben eine kleine Woerterfilbel dafuer . so heisst
    Danke - mauruuru!
    Auf Wiedersehen - ia ora na
    Schaun wir mal, ob wir das lernen koennen!?

    Aber eigentlich geht es sehr gut in franzoesisch. Und so spricht uns auch der Dorfgendarm an, bei dem wir uns melden muessen, den wir sind ja noch nicht offiziell einklariert. Dort tragen wir unsere Schiffs- und Personendaten in ein kleines kariertes Ringheft ein und duerfen noch ein paar Tage hier bleiben, bevor wir uns in HIVA OA offiziell melden muessen.

    Das Wetter verschlechtert sich am folgenden Tag - Regen Regen und viel Wind sind angesagt. Unser Dinghi ist hoch voll Suesswasser, da ergreife ich die Gelegenheit und wasche erst einmal ein Teil unserer Sammlung der letzten 3 Wochen.

    Und nach einer Woche Aufenthalt dort hieven wir wieder unseren Anker und segeln zusammen mit den Segelyachten KESTRELL und ATAIR nach Tahuata und gehen dort in einer Bucht vor einem kleinen Oertchen vor Anker. Als Kulisse haben wir nun ein riesiges weites Tal, mit Kokosnusspalmen bepflanzt, die Berge rundherum sind so 500 m hoch - doch die Fallboen sind auch hier leider recht heftig. 

    hiva oa kircheAm ersten Tag haben wir unsere Ankerkette um riesige Korallenbloecke gewickelt und es hat schon ein bisschen Muehe gekostet, sie wieder zu enttoetzeln, Anke mit Schnorchel im Wasser und Guenther an Bord. Nach einer halben Stunde ist alles klar und wir ankern nun neu auf ausgesuchtem Sandgrund.

    Am Montag ist hier Feiertag und wir sehen, dass sich morgens um 8 Uhr viele viele Leute am Kai versammeln. Da muss also etwas passieren! Und tatsaechlich, es kommt ein kleines mit Palmwedeln geschmuecktes Boot , kaum ist es angelandet, wird es gesegnet.... mehr koennen wir vom Boot aus nicht sehen. Wir haben unser Beiboot noch nicht klar, so koennen wir nicht sofort an Land flitzen.

    Die Menschenmenge zieht mit dem Priester und viel Gesang Richtung Kirche, die schon einlandend mit ihren Glocken laeutet. Dann sind wir endlich soweit, das Wasser ist aus dem Dinghi geschoepft, der Aussenbordmotor heruntergelassen und schon landen wir an der glitschigen Pier an, die ordentlich im Schwell liegt - aber ein Sprung und wir sind an Land.

    Wir sehen, dass mittlerweile die Leute wieder durch das Oertchen laufen - oh wie schade, da sind wir also zu spaet! Aber nein - . sieh mal, dort unter dem bunten Zelt,das gestern als Autocarport diente, sind heute lange Tische aufgebaut und
    so um die 100 Leute haben sich dort -- direkt an dem schoenen kleinen Kirchlein - versammelt. Wir hoeren Gesang, Trommeln und Gitarrenklaenge - oh hier ist ein richtige Feststimmung. Wir freuen uns riesig, dass wir ein solches Dorffest miterleben koennen. Die Leute erzaehlen uns, dass der alte Pastor nach 40 jaehriger Amtszeit verabschiedet wuerde - da sind wir gerade just in time gekommen!! 

    hiva oa ukuleleUnd auf den Tischen werden dann riesige Toepfe, Schuesseln und Container aufgebaut - der Pastor segnet alle Besucher AMEN - und dann reihen sich alle in eine lange Schlange, um bekoestigt zu werden. Wir stellen uns in einigem Abstand zu den Tischen und fotografieren die Speisen - da winkt eine Frau uns heran, wir sollen auch zum Essen kommen! Und das war ein Erlebnis. Rindfleisch gebraten, Ziegengulasch, geraeucherte Putenschenkel, seltsame geleeartiger pinkfarbener Brei, in der Schale gekochte Bananen, irgendwas spinataehnliches. Das ist auch fuer uns ein richtiger Feststag!!

    Am Dienstag wagen wir uns wieder mit dem Beiboot an Land. Wagen - warum nur? Ein riesiger schaeumender Schwell steht an der Pier an - ohje, das wird bestimmt ein nasses Anlanden! Aber Guenther hat die Ruhe weg und wartet auf eine schaum- und schwellfreie Periode: Anke spring!
    Mit einem Heckanker und einer 20m langen Leine binden wir unser Schlauchboot an eine Laterne. Geschafft

    Wir wandern mit der Crew  von  der SY Kestrell 3 Stunden auf gewundenen Pfaden an der Kueste entlang und fotografieren unseren neuen Ankerplatz. Ein 4 Wheel-Drive Pickup kommt uns auf dem Weg entgegen, haelt an und uns dicke Pampelmusen aus dem Fenster, die wir mit Freude annehmen.

    hiva oa leuteKurze Zeit spaeter kommt noch ein Fahrzeug, das hat Gruenzeug geladen - er will seine Ziegen fuettern. Nach einigen hundert Metern sehen wir ihn dann an einem Grundstueck parken - er winkt uns heran, wir sollen seine Ziegen bewundern! Da liegen Mangos und Apfelsinen unter den Baeumen - nein die seien nicht gut, er pflueckt uns dicke reife Mangos direkt vom Baum.

    Und so kommen wir dann bepackt von unserer Bergwanderung zurueck, denn auf den Wegen liegen Pampelmusen und Limonen - schade, wir koennen sie gar nicht alle einsammeln, soviele sind es. 

    Nun - heute am Mittwoch ist der Schwell in unser Bucht noch hoeher und es schaumt ueberall an der Kueste, ob wir es wohl schaffen, an Land zu fahren und zur Post zu gehen? Hier ist naemlich eine kleine Post, an der man Briefe aufgeben kann. Wenn wir sie bis heute Mittag bringen, gehen sie noch in dieser Woche weiter zur Nachbarinsel und dann....? Wenn nicht, erst in der naechsten Woche - so ist das hier auf den kleinen Inselchen. Es kommt dann auch nur einmal ein Versorgungsschiff, das bringt auch die frischen Eier, die sind naemlich schon seit ein paar Tagen ausverkauft. 

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